EM Malmö: Die etwas andere Europameisterschaft

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Wer will, kann im Meer baden oder sich am Strand in die Sonne legen. Oder Muscheln suchen. Oder Burgen bauen.  Für das alles haben die Buschreiter in Malmö wenig Zeit: Es geht um zwei EM-Titel.

Links die Ostsee, hinter uns die 7,8 Kilometer lange Brücke über den Öresund, die Schweden und Dänemark verbindet, rechts der langgezogene Schauplatz der Vielseitigkeits-Europameisterschaft in Malmö. Ans Gelände schließen sich Dressur- und Springplatz plus Abreiteplätze und die üblichen Eventbauwerke an: Stallcontainer, Pressezelt, Ausstellung, Tribünen. Es sollen vier insgesamt Kilometer sein, gefühlt das Zehnfache. Newcomer erkennt man daran, dass sie kein Fahrrad dabei haben. Die anderen müssen endlose ewige Wege durch Sand und über Rasen watscheln.

Das heißt, nicht alle watscheln, man soll ja nicht von sich auf andere schließen. DPA-Kollege Michael Rossmann joggte sehr elegant  im roten Höschen plus T-Shirt an mir vorbei, anschließend stürzte er sich noch in kühle Ostseefluten. Manche Dienstreisen sind einfach nur nett.

Das Bad im Meer hat sich Ingrid Klimke mit ihren beiden Töchtern Greta und Philippa auch schon gegönnt, während Andreas Dibowski mich entgeistert anstarrte, als ich ihn fragte, ob er eine Badehose dabei hat. Wozu denn das, sagte er und es klang ein bisschen angeekelt. Auch sein Pferd Avedon wird nicht im Wasser planschen, Er ist mit Wasser ein bisschen eigen, sagte Dibo. Wohl nicht nur das Pferd.

Am Montag abend hatte Peter Thomsen seine große Stunde, er musste in diesem Jahr die Motivationsrede halten, die einem der Einzelreiter  obliegt, wenn nicht Kulttrainer Chris Bartle selbst das Wort ergreift. Morgen kommt seine private Dressurtrainerin Gisela Blunck-Erichsen aus Kleinsolt bei Flensburg angereist, um für die Dressur nochmal alles aus Cayenne heraus zu kitzeln. Deren Züchter, FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau wird sicher auch vorbeischauen.

Gestern abends stieg das traditionell Get Together der Reiter, bei dem jedes Team was vorführen muss. Die Deutschen hatten sich einen Strumpfhosen-Tanz ausgedacht, bei dem die Beine jeweils in zwei verschiedenen Strumpfhosen steckten, was die Akteure auf unglückselige Weise miteinander verkettet. So zu tanzen stelle ich mir recht schwierig vor, mangels Übung wurde auch ein unmotiviertes Gehopse draus, da ging  Vorführung tatsächlich ziemlich in die (Strumpf-)Hose. Den Hit landeten die französischen Reiter, als Frauen verkleidet, mit ihrem CanCan-Auftritt. Bei der tiefen Abschlussverbeugung war auf den Hinterteilen (Unterhosen) ihr Motto für die EM zu lesen: Viva la France! Witzig? Man stelle sich vor, die Deutschen würden….ach, lieber nicht.

Morgen also erster Startplatz bei 15 Nationen. Es gibt 14 bessere Plätze, stöhnte Dibo.

Hilft also nur gnadenloses Daumendrücken.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.