Jessica Kuerten/Maike – Etoricoxib

Von
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www.toffi-images.de (© Maile unter Jessica Kürten/IRL)

Etoricoxib wird in Europa bei Menschen, die an Arthrose oder Gicht leiden verwandt. In den USA wurde das Medikament nicht zu gelassen, da es zu Herzinusffizienen führte. Während der Europameisterschaften der Springreiter im August 2007 in Mannheim publizierten zuerst irische Medien, dass das Präparat bei Jessica Kuertens Stute Maike gefunden wurde.

Anfang Oktober 2007 wurde die Irin Jessica Kuerten von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) informiert, dass auch die B-Probe, die dem Pferd nach seinem Sieg beim CSIO La Baule im Mai 2007 entnommen worden war, positiv auf die im Pferdesport weitgehend unbekannte Substanz Etoricoxib sei. Bereits nach der positiven A-Probe hatte Kürten bestritten, ihrem Pferd das Medikament gegeben zu haben. Weder ihr noch ihrem Tierarzt sei das Mittel bekannt. Die FEI hatte der Reiterin angeboten, gegen eine Geldstrafe von 750 Schweizer Franken und nachträgliche Disqualifikation – die auch die Rückgabe des Sieggeldes von 22500 Euro bedeutet hätte – zügig abzuwickeln. Kürten lehnte dieses Schnellspurverfahren („Fast Track“) ab. Der nächstmögliche Termin für die Verhandlung ist Ende Januar 2008.
Jetzt bauen Kürten und ihr Anwalt auf die Einstellung des Verfahrens aufgrund von Formfehlern, die ihrer Ansicht nach bei der Analyse der Proben gemacht worden sind. So durfte der von Kürten benannte Zeuge, der Züricher Chemiker Dr. Laurent Bigler, im FEI-Labor in der Nähe von Paris zwar der Öffnung der Probe beiwohnen, aber nicht der eigentlichen Analyse. Zwar befindet sich das Labor hier in Einklang mit den Regeln der FEI  – von der Anwesenheit des Zeugen beim Analyseprozess steht nichts im Reglement – aber der Weltreiterverband befindet sich damit im Widerspruch zu den Bestimmungen der World Anti Doping Agency (WADA), der höchsten Dopingkontrollinstanz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die auch für die FEI in diesem Punkt verbindlich sind. Dort heißt es ausdrücklich, dass der Sportler das Recht hat, einen Zeugen zur Analyse zu schicken. Hier wird Walz wohl einhaken.
Kürten moniert außerdem, dass die B-Probe in demselben Labor wie die A-Probe untersucht wurde, das entspricht freilich den überarbeiteten FEI-Regeln, die seit 2006 gelten. Die FEI hat bisher die gefundene Menge von Etoricoxib nicht bekanntgegeben, das braucht sie nach ihren Regeln nicht unbedingt, da für diese, wie für die meisten Substanzen, die Null-Lösung gilt. Das heißt, jede noch so kleine Menge stellt einen Fall von verbotener Medikation dar. Allerdings hat die Reiterin einen Anspruch auf einen Analysebericht, den sie bisher noch nicht erhalten hat. Das Mittel fällt in die Klasse Medikation A, nicht unter Doping. Eine Verurteilung würde damit nicht das vorzeitige Olympia-Aus für die Irin bedeuten. Der Fall wurde bereits während der Europameisterschaft in Mannheim publik, wahrscheinlich, so vermutet Kürten, durch eine Indiskretion des irischen Reiterverbandes, mit dem sie seit Jahren im Clinch liegt. So wurde ihr übel genommen, dass sie im Nationenpreis von Kopenhagen für das irische Team auf dem unerfahrenen Pferd Jipey Dark startete und im ersten Umlauf ausschied, während sie am selben Wochenende ihre besten Pferde mit zum CSIO La Baule nahm, um dort mit Maike den Großen Peis zu gewinnen.Cheap Air Jordans 1 low For Sale | cheap air jordan 1 australia

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).