BuCha Finale sechsjährige Dressurpferde: Erneuter Doppelsieg für Eva Möller

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Traumnote 10

(© www.sportfotos-lafrentz.de)

Wie in der Qualifikation gab es für Eva Möller auch im Finale gleich zwei Schleifen – diesmal allerdings anders herum: Gold ging an Blickpunkt, Soliere musste mit Silber Vorlieb nehmen.

Wenn Szenenapplaus am Rande des Dressurvierecks erlaubt wäre der bunte Fuchs Blickpunkt, der im Vorjahr mit der Rekordnote 9,5 Bundeschampion der Fünfjährigen geworden war, hätte ihn für seinen Trab erhalten. So blieb es bei einem Raunen, als Pünktchen, wie der imposante Belissimo-Sohn (Z: Heribert Westhoff, Herne) zu Hause im Stall Kasselmann genannt wird, im starken Trab über die Diagonale flog. Seine Mechanik ist beeindruckend, nicht nur im Vorderbein, sondern auch hinten, und in den versammelten Lektionen fußt er genauso fleißig ab wie in den Verstärkungen, was die Richter zum Griff nach der Höchstnote verführte: 10,0 gab es für diesen Trab, die einzige 10, die in der gesamten Prüfung vergeben wurde. Vielleicht ist es zu kritisch, wenn man das leicht breite Treten im starken Trab auf der letzten Diagonale in die Waagschale wirft denn das war ja nur eine von drei Verstärkungen. Und bei der Note 10,0, einem ausgezeichnet, könnte man sich auch noch etwas mehr Rahmenerweiterung, besonders im Hals, vorstellen. Zwei mal die 9,0 verbuchte der Doppelbundeschampion für seinen weit ausgreifenden Schritt, der auch in der Versammlung und den Kurzkehrtwendungen absolut sicher im Takt blieb sowie für den Gesamteindruck bzw. seine Perspektive als Dressurpferd. Galopp und Durchlässigkeit wurden mit 8,5 bewertet vielleicht floss in letztere Note ein, dass Blickpunkt zwar immer absolut stabil, aber manchmal nicht hundertprozentig durch den Körper fließend seine Aufgabe absolvierte. Auch Silber ging mit 8,4 an Eva Möller, diesmal im Sattel von Soliere, der im Finale nicht in Bestform war. Hatte der Sandro Hit-Sohn (Z: Sandra Neff, Frankenberg) bei der WM in Verden noch seinen Stallgenossen überrundet (Rang zwei) und ihn auch in der Qualifikation in Warendorf um 0,1 Punkt geschlagen, konnte der stark bemuskelte Rappe diesmal nicht so glänzen wie sonst: Das erste Halten misslang, die Verstärkungen wirkten etwas matt, wenn auch der Takt im Trab (8,0) so sicher war wie ein Schweizer Uhrwerk. Im Schritt hätte er weiter vorfußen können (8,0), der Galopp schön nach oben, der zweite Wechsel nach links etwas voreilig (8,5). Mit einer 9,0 für seine Perspektive als Dressurpferd war Soliere gut bedient.
Nur 0,1 Punkt dahinter platzierte sich der Fidermark-Sohn For Compliment (Z:Peter Engel, Hünxe) unter Anna-Sophie Fiebelkorn (8,3). Der dynamische dunkelbraune Hengst hat damit eine spektakuläre Aufholjagd hinter sich: In der ersten Qualifikation lief gar nichts rund, der Hengst fand nicht zur Losgelassenheit und Konzentration, wurde mit unbefriedigenden 5,7 Letzter von 40 Startern. Seine zweite Chance im kleinen Finale nutzte er dann, war wesentlich konzentrierter, erreichte mit 7,9 Rang vier und rutschte ins Finale wo er sich noch einmal steigerte. Der langbeinige Hengst brillierte mit tollen Verstärkungen, konnte allerdings in den versammelten Trablektionen noch nicht immer genügend unter den Körper fußen (8,5). Auch in den beiden anderen Gangarten gab es Höhepunkte aber auch kleine Mankos, weswegen es auch hier bei je 8,5 blieb: So hätte die Galopptour etwas spannungsfreier sein können, der erste Wechsel war nicht durchgesprungen, der Schritt zwar gut im Takt, aber mit wenig Raumgriff aus der Schulter. Schön zu sehen war, wie geschmeidig der Hengst sich ingesamt bewegte. Dass er eine 7,5 für seine Durchlässigkeit erhielt, war hauptsächlich dem wenig losgelassenen Galopp zuzuschreiben. Mit mehr Prüfungsroutine kann der Hengst hier noch entscheidende Punkte wettmachen.
Zweimal Rang vier mit 8,2 wurde vergeben an vom Vorjahr bekannte Pferde: Rosandro v. Rosario unter Kira Wulferding (Z: Gestüt Lewitz, Steinfeld), im Vorjahr Vizechampion hinter Blickpunkt, zeigte viel Kadenz und Versammlungsfähigkeit in der Trabarbeit, aber selbst sehr geschicktes Reiten konnte nicht verhindern, dass sich der Hengst in den Volten und den Verstärkungen leicht verwarf (8,5). Der Galopp ist etwas knapp im Raumgriff, worunter die Verstärkungen litten, die Wechsel waren aber sicher und gerade (7,5). Auch Eloy v. Earl unter Christin Schütte (Z: Johann Fuseler, Schiffdorf) ist Wiederholungstäter, er hatte im letzten Jahr eine ähnliche Aufholjagd wie For Compliment mit Happy end damals Rang drei. Der Fuchshengst und seine Reiterin bildeten ein sehr harmonisches Team, was sich verdient in der Note für die Durchlässigkeit ausdrückte (9,0). Das Maul geschlossen, kauend, das Genick am höchsten Punkt, der Takt immer sicher. Doch alle drei Grundgangarten könnten etwas mehr Energie und Dynamik aus der Hinterhand vertragen (Trab: 8,0, Schritt: 7,5, Galopp: 8,0). Oberhalb der Note acht fand sich auf Rang sechs noch Ingrid Klimke mit Dresden Mann wieder, 8,1 ihr Endergebnis. Dieselbe Platzierung hatte sie auch kürzlich bei der WM der jungen Dressurpferde erreicht, Vater Dresemann hatte seinerzeit als Dreijähriger (2002) das Bundeschampionat der dreijährigen Hengste gewonnen. Gewohnt korrekt stellte sie den Schwarzbraunen vor, lehrbuchhaft vor der Senkrechten, gut in der Balance und natürlich sicher in der Anlehnung. Dresden Manns persönlicher Höhepunkt ist sicher sein Trab (8,5), die Galopparbeit litt etwas unter der Spannung vor den fliegenden Galoppwechseln (8,0). Auch wenn die Noten ab Rang sieben unterhalb der 8,0 lagen, gab es auch auf den weiteren Plätzen ansprechende Ritte und gute Pferde zu sehen, etwa den Diamond Hit-Sohn Don Diamond unter Nicole Casper (7,9) oder den großrahmigen, imposanten Rubin Royal-Sohn Real Dancer unter Jan-Dirk Gießelmann, der für seine gewaltige Trabmechanik verdient die 9,0 kassierte, ansonsten aber durch zweimal 7,0 für Schritt und Durchlässigkeit nicht in die vorderen Plätze vordringen konnte. Über viel Applaus freuten sich auch Christian Flamm mit Lord Fantastic v. Lord Loxley und die Norwegerin Isabel Bache auf Bergerac v. Belissimo einfühlsame Reiter, die zwar nicht ganz vorne landeten, aber ihre Pferde sehr geschickt vorstellten. Die Ergebnisse des Finales mit allen Teilnoten finden Sie hier.
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