Ende der Ära Grönwohldhof

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Auf dem Grönwohldhof in Schleswig-Holstein wurde ein Stück deutsche Dressurgeschichte geschrieben. Der unvergessene Ausbilder Herbert Rehbein hat hier bis zu seinem Tod gewirkt. Und Stempelhengst Donnerhall hat hier der deutschen Dressurpferdezucht ein neues Gesicht gegeben. Nun schließt der Betrieb seine Pforten.

„Wir sind schon am Packen“, berichtet Karin Rehbein, Herbert Rehbeins Witwe. Bis zum Ende des Monats soll der Grönwohldhof geschlossen werden. Die Hengste sind schon seit geraumer Zeit weg. Karin Rehbein hat nach dem Tod ihres Mannes den Ausbildungsbetrieb auf dem Grönwohldhof geleitet. Mit „15 oder 16“ Pferden wird sie nun auf den Hof Büchsenschinken umziehen, der vor den Toren Hamburgs ebenfalls in Schleswig-Holstein liegt. Mit ihrem Mann hatte Karin Rehbein auch auf dem Grönwohldhof gewohnt. Doch bereits seit längerem lebt sie in einer kleinen Eigentumswohnung in der Nähe, so dass „nur“ die Pferde umziehen müssen.

Den Grönwohldhof zu verlassen, ist ein großer Schritt für Karin Rehbein. Dennoch wirkt sie gefasst „Ich glaube, das kommt erst alles noch. Im Moment ist alles noch sehr angespannt. Die Dinge sind eben manchmal so im Leben.“ 
Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie hier Dressurgeschichte geschrieben. Der Grönwohldhof war eine Institution hinsichtlich Zucht und Ausbildung von Dressurpferden, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Unter anderem haben die Rehbeins hier Donnerhall zum damals erfolgreichsten Dressurhengst der Welt gemacht. Hofbesitzer Otto Schulte-Frohlinde, hatte den Hengst als Fohlen entdeckt. Später wurde der Oldenburger mit Karin Rehbein zweimal Mannschaftsweltmeister: in Den Haag 1994 und in Rom 1998. In Den Haag holten die beiden außerdem Einzelbronze und in Rom wurden sie Vierte. Unsterblich wurde Donnerhall aber vor allen Dingen durch seine Leistungen für die Pferdezucht. Nicht weniger als 70 seiner Söhne wurden gekört und das Donnerhall-D ist aus keiner Dressurplatzierungsliste wegzudenken.
Nach Otto Schulte-Frohlindes Tod hatte dessen heute 65-jähriger Sohn Henrik die Geschicke des Grönwohldhofes Anfang der 90er-Jahre in die Hände genommen, versuchte aber schon seit längerer Zeit, den Betrieb zu verkaufen. Nun hatte sich auch ein Käufer gefunden, doch der Deal platze, weil „kein Geld geflossen war“, wie Karin Rehbein erklärt. 
Sie wird jetzt in die Zukunft schauen. Mit dem Welt Hit II-Manstein-Sohn World Idol hat sie wieder ein viel versprechendes Pferd im Stall.

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