Deutsche Meisterschaft Balve: Zweiter Titel für Rath und Totilas

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Matthias Alexander Rath und Totilas

Balve Optimum 19.06.2011Deutsche Meisterschaft Dressur Grand Prix Kür: Matthias Alexander Rath (GER) und Totilas in den problematischen fliegenden Galoppwechseln Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Nach Grand Prix und Special gewann Matthias Rath auf Totilas auch den Kürtitel, mit seiner insgesamt schwächsten Vorstellung des Turniers. Silber ging an Christoph Koschel auf Donnperigon, Bronze an Isabell Werth auf El Santo.

Nach Grand Prix und Special gewann Matthias Rath auf Totilas auch die Musikkür und damit seinen zweiten Meistertitel in Balve. Die 85,550 Prozent, die ihm die Richter zugestanden, waren wohl auch dem Nimbus des Medienstars geschuldet und im Vergleich zu Vizemeister Christoph Koschel auf Donnperignon (82,454) reichlich viel. Die Begeisterung der sauerländischen Besucher hielt sich in Grenzen, anders als die beiden Wochenenden zuvor in München und Wiesbaden. Es mussten keine Zuschauer von den Bäumen gepflückt werden und der Beifall war mehr höflich als begeistert, wobei es zugegebenermaßen nicht leicht ist, gleichzeitig einen Regenschirm zu halten und in die Hände zu klatschen. Denn es schüttete immer wieder wie aus Eimern herab auf die idyllische Turnieranlage bei Schloss Wocklum in Balve.

Die Kür von Totilas war angekündigt als Weltpremiere mit einer von dem in der Techno-Elektro-Szene bestens bekannte Paul van Dyk eigens komponierten Musik. Einige Takte waren vorher als Appetithappen im Internet zu hören. Für den unbedarften Zuschauer war es eher ein unverbindliches etwas düsteres Gebrumme, mancher wollte die Klänge auch schon in Kaufhäusern und Fahrstühlen gehört haben, und ganz offensichtlich hatten Reiter und Pferd nicht allzu oft geübt, Programm und Musik aufeinander abzustimmen. Deswegen blieb die Kür die schwächste Vorstellung von Rath und Totilas in Balve, auch wenn die Noten die höchsten des Turniers waren.

Zwei Piaffen wurden durch leichte Taktfehler gestört, die Zweierwechsel kamen durcheinander, den starken Trab, die Lektion, in der es die meiste Kritik gibt, wurde nur die vorgeschriebene Diagonale gezeigt und insgesamt war die Linienführung verglichen mit einigen Konkurrenten doch sehr schlicht. Bis Olympia 2012 fällt dem Team vielleicht noch was Besseres ein. Einsame Spitze die doppelten Galopp-Pirouetten da macht den beiden keiner etwas vor. Alles in allem hat das Paar in Balve gezeigt, dass es zusammen passt. Und was noch nicht passt, wird ohne Zweifel passend gemacht. Vor Aachen geht Totilas kein Turnier mehr, Rath zieht mit den jungen Pferden übers Land. Und die Kür werden sie sicher noch ein paar Mal üben.

Eine Glanzleistung lieferte Christoph Koschel mit Donnperignon. Zu modernem Gehämmer (Sting) zeigte er super Trabverstärkungen, Passage- und Trabtraveralen vom Feinsten, einen beherzten starken Galopp, der problemlos zurückgeführt wurde für die doppelte Pirouette. Die Piaffen, eine im Anschluss an eine Galopppirouette, deutlich besser als am Tag zuvor. Das Pferd gefestigt und sicher, kraftvoll und geschmeidig zugleich, ein herrlicher Anblick, belohnt mit der Silbermedaille.  Isabell Werth, Bronze,  hatte sich mit El Santo viel vorgenommen, vielleicht ein bisschen zuviel für den Zehnjährigen, der noch am Anfang seiner Grand Prix-Laufbahn steht. Aber an Phantasie und Wagemut in der Kür ist sie unerreicht. Der Wechsel zwischen Einer- und Zweierwechseln, die gleich anschließenden Doppelpirouetten das erforderte allerhöchste Konzentration, mehr als El Santo im Moment leisten kann. Wie schon die Tage zuvor macht Werth dem statiösen Hannoveraner Beine, sodass er, alle Erdenschwere vergessend, im starken Trab übers Viereck flog und kraftvoll passagierte. Die Piaffen waren hingegen deutlich matter als am Tag zuvor (82,350).

Auf die in Dressurkreisen ja inzwischen altmodische Tugend der Losgelassenheit setzte Anabel Balkenhol auf Dablino. Harmonisch, willig und weitgehend fehlerlos absolvierte der Fuchs das Programm, mit taktsicheren Piaffen, excellenten Traversalen im Trab und Galopp und guten Verstärkungen. Die Tempounterschiede Passage versammelter Trab, starker Trab wurden sauber herausgearbeitet. Im Galopp blieb es beim Mittelgalopp, den Abschluss bildete eine knackige Trabverstärkung (80,100).

Mit 78,895 Prozent wurde Helen Langehandenberg auf Damon Hill bewertet. Zwar waren die Piaffen immer nach vorne, nicht am Platz aber lebhaft mit deutlichem Abfußen vorne und hinten, auch die Übergänge gelangen nicht immer. Höhepunkte waren die fließenden Traversalen in Trab und Passage, das Hauptproblem Problem ist immer noch in unstete Anlehnung, die bisher noch nicht ganz abgestellt werden konnte.  Und bevor das nicht behoben ist, wird es wohl keinen wirklichen Durchbruch geben.

Es riecht wieder nach Gold für die deutschen Dressurreiter. Das Quartett, das bei der Deutschen Meisterschaft in Balve nach vorne ritt, könnten das Blatt wenden und an die Siegesserie vergangener Jahre anknüpfen, nachdem man in den letzten beiden Jahren den Niederländern und Briten den Vortritt lassen musste. Matthias Rath, Christoph Koschel, Isabell Werth und Anabel Balkenhol, die dominierenden Reiter dieser deutschen Meisterschaft, sind ein starkes Team. Es ist eine ganz andere Stimmung als vor einem Jahr. Sagt Klaus Röser, der Vorsitzende des Dressurausschusses. Vor der Weltmeisterschaft in Kentucky, als schon Monate zuvor abzusehen war, dass es mit viel Glück für Bronze reichen würde, hatte sich eine gewisse Resignation breit gemacht hatte. Die vier Reiter von Balve werden auch das Team beim CHIO Aachen Mitte Juli bilden, um sich gegen starke internationale Konkurrenz zu behaupten. Erst dann wird man wissen, wo sie wirklich stehen.

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