Distanz-Tierärzte klagen FEI an, WEG-Organisatoren wollen verschärfte Kontrollen für die Distanzwettbewerbe

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Das Distanzreiten hat eine lange, erfolgreiche Tradition in Frankreich. Umso größer ist die Sorge innerhalb der Szene, dass es bei den Weltreiterspielen zu Skandalen wegen Tierquälerei und Regelverstößen kommen könnte. Um dies zu verhindern, haben die Organisatoren verschärfte Kontrollmaßnahmen beschlossen.

Der Chef des CEI Compiegne, Christian Dupille, der mit seinem Team auch für die Durchfürhung der Distanzritte bei den Weltreiterspielen verantwortlich ist, erklärte, dass an den Vet-Gates weitere Kameras installiert und darüber hinaus Security-Männer postiert werden. Andere Zelte, Planen und Leinwände, die dazu genutzt werden könnten, „Pferde in schlechtem Zustand zu verbergen“, sollen hingegen entfernt werden.

In einem Interview mit französischen Medien reagierte Dupille auf neue Anschuldigungen seitens führender französischer Distanz-Tierärzte und verwies auf die Reiter der Vereinigten Arabischen Emirate und aus Bahrain, von denen eine ganze Reihe Pferde Ende Mai beim Distanzturnier von Compiegne wegen Lahmheit oder Herz-Kreislauf-Problemen ausschied. Von fünf Gelben Karten wurden drei an Reiter aus dem Mittleren Osten vergeben wegen Tierquälerei und Misshandlung der Pferde. (Quelle)

Der Weltreiterverband FEI hat am 10. Juni neue Distanzregeln veröffentlicht, die ab 1. August gelten sollen. Aus dem Stammhaus in Lausanne heißt es, dies sei „ein großer Schritt nach vorne für das Wohlergehen der Pferde und Fair Play“. Doch am Tag darauf haben fünf französische Veterinäre einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie die Mentalität der Reiter aus dem Mittleren Osten kritisieren und den Willen der FEI zu einer wirklichen Reform infrage stellen.

Die Veterinäre warnen, dass die „Exzesse“ des Distanzsports im Mittleren Osten nun auch in Europa offenkundig geworden sind. Sie beklagen Dopingtechniken, die Anzeichen von Erschöpfung und Lahmheit verdecken können und bemängeln, dass zu viele Pferde nach dem Rennen in Compiegne behandelt werden mussten wegen erhöhter Herzfrequenzen und Dehydrierung.

Bei dem Rennen hatte das Foto eines bis aufs Skelett abgemagerten Pferdes, das dennoch das erste Vet-Gate anstandslos passiert hatte, für einen Aufschrei auf Facebook und Co. gesorgt. Außerdem wurde nun bekannt, dass ein Pferd aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach dem Rennen gestorben ist.

Den gesamten offenen Brief der Tierärzte kann man hier nachlesen (auf Englisch).mens jordan shoes release dates | jordan 1 mid university blue release date