Dressur: Matthias Rath und Totilas deutliche Sieger in Perl-Borg

Von

Beim ersten Zusammentreffen von Matthias Rath mit der deutschen Dressurspitze behauptete er sich im Grand Prix mit 85,1 Prozent an der Spitze.

Es war zugleich eine neue persönliche Bestmarke im Grand Prix für Rath, aber auch für Totilas, der nach zweijähriger Pause erst sein drittes Turnier absolvierte und sich vor Isabell Werth auf Bella Rose (80,1) und Kristina Sprehe auf Desperados (79,68) auf Platz eins setzen konnte. Damit hat er bis auf den wegen Deckeinsatzes beurlaubten Damon Hill von Helen Langehanenberg die deutsche Spitze hinter sich gelassen. Totilas, der noch einmal deutlich seit dem ersten Auftritt Ende Mai im belgischen Kapellen an Masse zugelegt hat, konnte an die Form vor seiner Verletzungspause wieder anknüpfen mit allen Stärken und Schwächen. Insgesamt wirkte er eher lockerer und gelassener, das Maul war ruhiger, obwohl die Kandare häufig deutlich vorherrschte.

Die Stärken des Rapphengstes waren die gesetzten taktmäßigen Piaffen, saubere Pirouetten auf kleinem Kreis, fließende Traversalen, sehr gutes Rückwärtsrichten, fehlerlose und gut eingeteilte Wechselserien. Das Pferd ging überwiegend in guter Selbsthaltung, meist, aber nicht immer vor der Senkrechten, immer mal wieder eng.

Die exaltierte, nicht ganz gleichmäßige  Aktion der Vorderbeine im Trab, das linke Vorderbein kommt häufig höher als das rechte ist natürlich nicht verschwunden. Besonders im starken Trab kann die Hinterhand nicht immer entsprechend folgen aber insgesamt fußt der inzwischen 14-jährige Hengst doch kraftvoller ab als früher.

Während sich Totilas im letzten Drittel seiner  Karriere als Hochleistungsathlet befindet, ist die zehnjährige westfälische Stute Bella Rose v. Bellissimo- Cacir AA auf dem aufsteigenden Ast.  Ein herrliches, großliniges langbeiniges edles Modell, das, wenn alles optimal verläuft, die fünffachen Olympiasiegerin Isabell Werth einmal ganz an die Weltspitze katapultieren könnte. Sie zeigte die besten Piaffen und Passagen des Tages, gute Wechsel, Pirouetten und Traversalen. Dazwischen gab es immer kleine Störungen, wie beim versammelten Schritt oder beim Angaloppieren, die wohl dem Übereifer der hellwachen Stute geschuldet sind.  Sie sei das beste Pferd, das sie je gehabt habe, sagt Werth und schließt ausdrücklich ihr dreifaches Olympiapferd Gigolo mit ein. Gigolo war unglaublich ehrlich, ein echter Sportler, aber Bella Rose hat eine Sensibilität und Feinheit, die ich so noch nicht erlebt habe. Sie möchte keinen Fehler machen, die Fehler mache ich.

Nicht ganz an die vielversprechende Form ihres Frühjahrsauftritts in Hagen konnte Desperados v. De Niro und Kristina Sprehe anknüpfen. Der Ritt litt unter einem heftigen Regenguss, der gegen die Bandenwerbung prasselte und Desperados so aufmischte, dass er versuchte, sich der Kontrolle der Reiterin zu entziehen. Aber die enorme Verbesserung zu den vergangenen Jahren bleibt weiterhin sichtbar, vor allem in den Passagen, in denen der Hengst durchweg hinten ganz gleichmäßig abfußte. Insgesamt gefiel die hochelegante Silhouette des Paares, die Zufriedenheit und Elastizität, mit der der Hannoveraner seine Aufgabe absolvierte.

Auf Platz vier ritt Mannschaftseuropameisterin Fabienne Lütkemeier mit D’Agostino (75,840). Der 14-Jährige ging frisch, gehorsam, und weitgehend fehlerlos, schöner in der Halsung als schon in früheren Jahren. Nur knapp dahinter folgte Jessica von Bredow-Werndl  auf dem 13-jährigen Gribaldi-Sohn Unee BB mit 75,380 Prozent.

Am Sonntag nach dem Grand Prix Special wird der Dressurausschuss die Mannschaft für das CDIO Aachen nominieren. Überraschungen sind nicht zu erwarten. Zu den drei Erstplazierten von Perl-Borg wird sich Damon Hill gesellen. Und dann wartet der spannende Vergleich mit dem derzeit besten Dressurpaar der Welt, Olympiasiegerin Charlotte Dujardin und Valegro.104 – Air Jordan 4 Laser Black kaufen kannst – Jordan Legacy 312 Storm Blue – AQ4160 | best nike basketball shoes