DRESSUR – Die erste Hälfte ist durch, Deutschland führt in der Mannschaftswertung

Von
Rainman: Hans Peter Minderhoud und Johnson

(© Pauline von Hardenberg)

Die deutsche Equipe führt vor dem morgigen Entscheidungstag mit mehr als vier Prozent vor den Niederländern und Großbritannien

Kristina Sprehe und Desperados (78,814 Prozent /1.) und Fabienne Lütkemeier und DAgostino (73,686/4.) haben mit zwei guten Ritten ohne nennenswerte Fehler im Grand Prix den Grundstock gelegt für die von vielen erwartete Goldmedaille für Deutschland in der Mannschaftswertung der Dressur gelegt. Die deutsche Equipe hat momentan 152,4 Punkte in der Addition, die Niederländer 147,771 und die Briten 143,9. In Lauerstellung liegen, wenn man das nach den ersten beiden Reitern schon sagen möchte, die Teams aus Dänemark (141,71), den USA (141,486) und Schweden (140,771).
Der Niederländer Hans Peter Minderhoud und Johnson hatten die Gunst der Richter auf ihrer Seite. Der ehemalige Weltmeister der jungen Dressurpferde, der sich unter anderem mit sehr guten Runden beim Weltcupfinale zu Ostern in Lyon hatte in Szene setzen können, begann stark. Aber schon bei der ersten Passage ging der KWPN-Hengst hinten deutlich ungleich. Immer wieder vergaß er sein rechtes Hinterbein. Im starken Schritt hält der Jazz-Sohn den Takt, aber mehr nicht. Trotzdem zogen die Juroren, immerhin sieben Fachleute sitzen beim Championat um das Viereck, eine 6,6 da konnte sich der Niederländer freuen. Ein Fehler in den Zweierwechseln kostete Punkte. Der Hengst, der imposant trabt mit viel Knieaktion, verwarf sich immer wieder und kam auf 74,357 Prozent, das ist Platz zwei nach der ersten Hälfte der 100 Reiter. Minderhoud sagte, er habe gehofft, sich die beste Leistung der Saison für die WEG aufzuheben, das sei ihm nicht gelungen. Aber er sei zufrieden, zumal er in einer extremen Regenphase starten musste. Das hat man dem Boden schon angemerkt, er war nicht rutschig, aber eher klebrig. Ich hatte das Gefühl, Johnson ging etwas gebremst, aber OK, so ist das. Vorgenommen hatte er sich nach eigenem Bekunden, die Lücke zu Kristina Sprehe nicht zu groß werden zu lassen. Das habe ich aber nicht geschafft, grinste der Niederländer.
Dritter (74,186) ist Carl Hester, der nicht Uthopia sondern den KWPN-Wallach Nip Tuck mitgebracht hat. Ein brauner Wallach im deutlichem Rechteckformat, der an Charme so gar nicht mit seinem prominenten Boxennachbarn mithalten kann. Größer ist er, aber das ist auch alles. Er punktete im Galopp, vor allem in den Serienwechseln. In der Trabtour, vor allem im starken Tempo, wirkt der Braune aber kantig und steif. Auch im Schritt, der im Takt ist, aber insgesamt knapp, schreit man nicht Hurra. Immerhin ging er während der gesamten Prüfung mit gutem Seitenbild, die Nase vor der Senkrechten. Nicht zu beneiden war die US-Amerikanerin Adrienne Lyle, die ihren Oldenburger Wizard v. Weltmeyer-Classiker im stärksten Regen reiten musste. Der Schweif klebte in dicken Strähnen zwischen den Hinterbeinen des Wallachs, helle Sandschlammspritzer übersäten das Pferd. Aber wer schon mal in einem pfützenreichen Longierzirkel aktiv war, weiß: das macht das Hinterbein nicht schlechter. 72,0 Prozent, Platz sieben hinter dem Spanier José Antonio Garcia Mena mit Norte Lovera (72,414) bekam die elegant sitzende Amazone. Ihre Teamkollegin Tanya Konyot hatte zuvor auf dem schon recht angebraucht daher kommenden Dänen Calecto 69,486 Prozent geritten. Damit stehen für die USA 141,486 Zähler auf dem Konto.
71,114 sind das beste Resultat der schwedischen Equipe, Minna Telde erzielte es im Sattel des Hannoveraners Santana v. Sandro Hit. Sie ist damit Achte in der Zwischenwertung. Mehrere Reiter tummeln sich im 70 Prozent-Bereich, angeführt von dem Dänen Lars Petersen mit Mariett, die etwas lustlos aber fehlerfrei ging (70,8/9.). Der Franzose Marc Boblet ist Publikumsliebling, natürlich. Sein Noble Dream v. Caprimond landete mit 70,686 auf Rang zehn.. Aber dem , die Australierin Lyndal Oatley ritt mit langen Bügeln durch die Prüfung. Der Oldenburger Sandro Boy v. Sandro Hit ging fehlerfrei, allerdings war während des gesamten Ritts die Kruppe recht hoch (70,6/11.). Der Kanadier David Marcus mit dem eleganten Chrevis Capital hätte auch noch etwas höher liegen können, hatte aber Fehler (70,357/12.). Ansonsten wurde auch schon mal abgesessen und das Pferd durch den Tunnel geführt (Maree Thomkinson/Diamantina (AUS), 69,3/19.), ein Friese trabte für Südafrika durch den Sand, pardon Matsch (Chere Burger/Adelprag Anders, 64,929/38.) und einige mühten sich fleißig, aber wie heißt es? Mühe allein genügt nicht … Morgen geht Isabell Werth um acht Uhr ins Viereck, Helen Langehanenberg kann dann alles klären, wenn sie um 13.45 Uhr ins Stadion gebeten wird.mens jordan release dates 2022 | do nike outlets have jordans