Stuttgart: Charlott-Maria Schürmann ist Piaff-Förderpreis-Siegerin 2014

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Einst war sie dreifache Junioren-Europameisterin, danach sammelte sie Medaillen im Junge-Reiter-Lager, und jetzt ist sie im Grand Prix-Sport angekommen: Charlott-Maria Schürmann (22) hat im ersten Anlauf das Finale des Piaff-Förderpreises gewonnen, der Grand Prix-Serie für Nachwuchsreiter unter 25 Jahren.

Im Sattel ihres elfjährigen Hannoveraner Hengstes Burlington, den sie selbst mit Hilfe von den Trainern Oliver Oelrich und Klaus Balkenhol ausgebildet hat, sicherte sich Charlott-Maria Schürmann die entscheidende Prüfung mit 72,160 Prozent. Dabei hat man durchaus schon bessere Prüfungen dieses Paares gesehen.
In der Trabtour blieb das Genick in den Verstärkungen konstant höchster Punkt und der Hengst zeigte die gewünschte Rahmenerweiterung. Auch die Traversalen gelangen gut. Die schöne Anlehnung ging in den Passagen etwas verloren. Da hätte man sich insgesamt mehr Gleichmaß gewünscht. Die erste Piaffe war wenngleich auch recht fleißig noch sehr im Vorwärts angelegt (Noten von 6,5 bis 8). Die zweite war besser am Punkt, aber hier musste die Reiterin in den letzten Tritten energisch werden, um die Vorwärtstendenz zu erhalten (6,5 bis 7,5).
Der doppelt bewertete starke Schritt war großzügig schreitend und noch im Takt zumindest sahen das die Richter so, die dreimal die 9 und einmal eine 8 gaben. Der Richter bei E hingegen, Jean-Michel Roudier, sah wohl eine leichte laterale Verschiebung und gab eine 4,5.
In der Galopptour gelangen die Zweierwechsel gut, bergauf und nach vorne (Noten von 7 bis 8). Ein ärgerlicher Patzer passierte in den Zick-Zack-Traversalen: Beim letzten Umstellen wechselte Burlington nicht fliegend, sondern über Trab. Bis auf Horst Eulich bei M, der trotzdem noch eine 7 gab, ahndeten die Juroren das mit Noten zwischen 4 und 5. In den Einerwechseln fingen die beiden gut an, aber gegen Ende kam der kapitale Fuchshengst seiner Reiterin etwas auf die Vorhand. Sehr schön gesetzt mit viel Lastaufnahme, wenngleich auch noch auf recht großem Kreis angelegt, waren die Pirouetten (nach links Noten zwischen 7 und 8,5, nach rechts alles 7).
Insgesamt hätte man dem Fuchs heute mehr Eigendynamik gewünscht. Die stark reitende Schürmann scheint ganz schön zu tun zu haben, um ihren Fuchs vor sich zu behalten. Sie machte beim Ausreiten auch nicht das allerglücklichste Gesicht. Aber es hat gereicht. Allerdings wäre die Rangierung eine andere gewesen, wäre es nach dem Richter bei E, Jean-Michel Roudier, gegangen. Der kam bei diesem Paar nur auf 66,7 Prozent, was Platz sechs bedeutet hätte.

Recht knapp geschlagene Zweite wurde mit genau 72 Prozent die Vorjahressiegerin Nadine Husenbeth im Sattel ihrer 15-jährigen rheinischen Fidermark-Tochter Florida. Die elegante Reiterin und ihre Fuchsstute harmonieren gut. Das Pferd machte mit stets gespitzten oder auch mal konzentriert nach hinten gewandten Ohren einen sehr motivierten Eindruck. Die Trabtour war hinsichtlich Gleichmaß in den Bewegungen, Anlehnung und Rahmen des Pferde ein Augenschmaus. Einzig der beständig pinselnde Schweif stört dieses Bild etwas. Ein Highlight waren die Piaffen am Platz und in gutem Gleichmaß. Für die erste gab es Noten zwischen 7 und 7,5, für die zweite von 6,5 bis 8.
Der starke Schritt hätte vielleicht etwas schreitender nach vorne sein können, war aber absolut im Takt (Noten von 6 bis 8,5).
Das mit dem Vorwärts galt auch für die Galopptour, in der der Schweif noch unruhiger wurde. Besonders in den Wechseln hätte man sich losgelasseneres nach vorne Springen gewünscht. Die Schlusslinie gelang dann wieder hervorragend. Alles in allem eine sauber und exakt gerittene Vorstellung von einem Paar, das hervorragend zusammenarbeitet. Am Schluss schritt ein zufrieden dreinblickendes Pferd mit einer glücklich lächelnden Reiterin aus der Bahn.

Platz drei ging nach Hessen, an Sanneke Rothenberger auf der 15 Jahre alten hannoverschen Fuchsstute Wolke Sieben v. Wolkenstein II-Hitchcock. Die beiden kamen auf insgesamt 70,640 Prozent und wurden von Platz zwei bis vier eingeordnet. Die Trabtour gelang den beiden mit viel Sicherheit und in konstanter Anlehnung. Es gelang der Reiterin, due Rahmenerweiterung in den Verstärkungen zuzulassen. In der ersten Piaffe kroch Wolke Sieben leicht seitwärts, was die Reiterin zwar korrigierte, was aber nichtsdestotrotz Punkte kostete, vor allem beim Richter bei E, Jean-Michel Roudier, der eine 4,5 gab, wo andere die 7,5, 7 und 6,5 zückten. In der zweiten Piaffe ging Sanneke auf Nummer sicher und legte das Ganze von vornherein mehr im Vorwärts an.
In der Schritttour gab es wenig auszusetzen und im Galopp gab es Highlights wie die Zweierwechsel, die Verstärkung und die Pirouetten, für die es mehr als einmal die 8 gab.
Alles in allem eine sehr schön nach vorne angelegte und schon recht sichere Runde.

Positiv in Szene zu setzen wussten sich auch Victoria Michalke und der zwölfjährige elegante Oldenburger Dance On. Er kann im edlen Erscheinungsbild den Einfluss seines Urgroßvaters Inschallah nicht leugnen (v. Dream of Heidelberg-Welt As) und bestach ebenfalls durch viel Gleichmaß vor allem in der ersten Hälfte der Prüfung. Der Rappe, der man sonst auch schon mal ein wenig umweltorientiert erlebt hat, war heute ganz losgelassen und im inneren und äußerlichen Gleichgewicht bei seiner Reiterin. Das zog sich durch die gesamte Prüfung. Lediglich in der Galopptour gab es zwei Störungen, eine kleine beim fliegenden Wechsel nach dem starken Galopp, der erst auf die zweite Hilfe kam, und eine größere in den Fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung, als der Wallach nach Nummer 13 aufhörte. Machte unter dem Strich eine 70,460 Prozent-Runde und Rang vier.

Auf den Plätzen fünf bis acht folgten Annabel Frenzen mit Cristobal (67,760 Prozent), Franziska Stieglmaier auf Ronaldo (67,40), Alexandra Stadelmayer auf Lord Lichtenstein (67,040) und Lisa Müller auf Dave (65,140).

Die Ergebnisse in der Übersicht sowie die Protokolle finden Sie hier.Cheap Air Jordans 1 low For Sale | 104 – Air Jordan 4 Laser Black kaufen kannst – Jordan Legacy 312 Storm Blue – AQ4160