Stuttgart: Elfter German Master-Titel für Isabell Werth auf dem Pferd ihres Lebens

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Gigolo, Satchmo, El Santo, Don Johnson und viele andere – sie habe schon viele großartige Pferde gehabt, sagte Isabell Werth im Interview. Aber Bella Rose vereine die Eigenschaften aller in sich. Mit ihr holte Werth heute ihren elften German Master-Titel in Stuttgart.

„Auf so einem Pferd kann jeder gut aussehen“, meinte Isabell Werth nach ihrem Sieg im German Masters 2014 auf der zehn Jahre alten Westfalen Stute Bella Rose v. Belissimo M-Cacir AA. Wobei da eventuell leichte Zweifel angemeldet werden dürfen, denn auf der anderen Seite sagt sie auch, die Stute sei nicht nur elektrisch, wie es in der Reitersprache heißt, sondern sie sei geradezu ein Elektrizitätswerk. Man bräuchte nur zu denken und schon passiere es. Tja, und so spielerisch einfach sehen dann auch die Prüfungen der beiden aus. Ein absoluter Hochgenuss ist die Trabtour der Stute, vor allem die Traversalen (die ja ohnehin auch eine Werth-Spezialität sind) und die Piaffen. Das ist einfach nicht zu toppen und so gab es hier auch 10er-Noten. Lediglich ein Angaloppieren im letzten Starken Trab, das dem Eifer der Stute geschuldet war, störte kurzzeitig die Harmonie. Okay, in der Galopptour könnten die Wechsel noch etwas flüssiger nach vorne gesprungen sein, aber diese Stute ist erst zehn Jahre alt und da ist noch immer unendlich viel Luft nach oben, so scheint es. Was wirklich begeistert, ist vor allen Dingen diese unübersehbare Freude an ihrem Job und die absolute Leichtigkeit, mit der sie die ihr gestellten Aufgaben meistert. Sie scheint geradezu zu fragen, was sie als nächstes tun darf. Heute kam sie mit 81,941 Prozent aus dem Viereck – bisher ihre beste Grand Prix-Special Leistung. Die sie in den kommenden Jahren nichtsdestotrotz sicher noch wird toppen können.

Platz zwei ging an Kristina Sprehe und Desperados. Der 13-jährige hannoversche De Niro-Wolkenstein II-Sohn konnte sich heute nicht so recht mit einer Bandenwerbung anfreunden, vor der er ein paar Mal scheute und fluchtartig das Weite suchte. Trotzdem gelang es Sprehe, ihn wieder „auf Spur“ zu bringen. Nur flossen diese „Aussetzer“ natürlich auch in die Fußnote für Gehorsam und Durchlässigkeit ein, so dass unter dem Strich „nur“ 76,608 Prozent standen, obwohl es in der Trabtour mehrere Neunen gab.

Dritte wurde Jenny Lang mit ihrem 14-jährigen Holsteiner Loverboy. Der Lorentin-Sohn war in dieser Saison nur auf drei Turnieren am Start gewesen. Er dankt seiner Reiterin den dosierten Einsatz mit immer noch steigender Leistungskurve, für die auch die Reiterin heute Lob von Richter Dr. Dietrich Plewa kassierte. Dass sie es schaffe, ihn immer noch ein bisschen besser vorzustellen, sei eine „hoch zu bewertende reiterische Leistung“.

Bundestrainerin Monica Theodorescu kommentierte das Wochenende in Stuttgart so: „Alle Kaderpferde sind in sehr guter Verfassung. Die Höhepunkte waren sicherlich die Siege von Bella Rose und die sehr guten Leistungen von Kristina Sprehe.“ Und nicht zu vergessen der Weltcup-Quali-Sieg von Fabienne Lütkemeier und D’Agostino: „Ich hatte ihn einige Tage zuvor noch im Training gesehen und wusste, wie gut er ist. Das Pferd hat einen unheimlichen Schub bekommen.“ Lob der Bundestrainerin gabs auch für Jessica von Bredow-Werndl, Jenny Lang und Dorothee Schneider.

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