Aachen: Vilhelmson-Silfvén zieht an Werth vorbei

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Tinne Vilhelmson-Silfvén und Don Auriello, Sieger im Deutsche Bank Preis 2015

(© Tinne Vilhelmson-Silfvén und Don Auriello, Sieger im Deutsche Bank Preis 2015)

Für viele überraschend gewann die Schwedin Tine Vilhelmson-Silfvén auf dem 13-jährigen Don Auriello v. Don Davidoff den Großen Dressurpreis von Aachen.

Sie erhielt für ihre überlegt aufgebaute Kür 82,475 Prozentpunkte und damit über ein Prozent mehr als die bis dahin in Führung liegende Isabell Werth (81,200) auf Don Johnson. Der 14-jährige Don Frederico-Sohn ging jederzeit kontrolliert, dabei dynamisch und schwungvoll zur Kür des inzwischen pensionierten Warum Nicht, mit dem bekannten britischen Ohrwurm „Pomp and Circumstances.“ Wie gewohnt war Werths Kür mit Schwierigkeiten gespickt, wie saubere Wechsel von Trab- und Passagetraversalen und einer Schlusslinie mit einer Piaffe-Pirouette. Don Johnson war zu jeder Zeit hochkonzentriert und kooperativ,  was bei ihm nicht immer der Fall ist. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Werth. Wenn sie auf einen Wiederholungssieg nach dem Grand Prix gehofft hat, ließ sie sich die Enttäuschung nicht anmerken.

Bei Don Auriello, ein Pferd mit bestechend schöner Silhouette, hatten die Richter wohl übersehen, dass er  in der Trabtour nahezu ständig die Hufspitzen der Hinterbeine fast durch den Sand schleifen lässt. Oder sie haben den Absatz der Reitlehre, in dem vom „energisch abfußenden Hinterbein“ die Rede ist, nicht gelesen. Kein Wunder, dass die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) nicht nachvollziehbare Richterurteile als eines der Hauptprobleme der Dressur ausgemacht hat.

Dritter mit deutlichem Abstand (77,375) wurde der erst 20-jährige Aachen-Debütant Sönke Rothenberger auf dem 16-jährigen Fidermark-Sohn Favourit. Der Fuchs wurde von der heutigen Siegerin, Tine Vilhelmsson-Silfvén, in den großen Sport gebracht und bei internationalen Meisterschaften vorgestellt. Womit sich das Rothenberger’sche Prinzip, den Erfolg auf fertigen, international erprobten Pferden zu suchen, mal wieder bewährt hat. Auch Vater Sven Rothenberger hat es vor vielen Jahren so gehalten. Es war eine ungezwungene Vorstellung, wenn Favourit auch mehrfach zu Taktunreinheiten neigte und man dem schlaksigen jungen Reiter gerne zurufen würde: „Vergiss nicht, Reiten macht Spaß!“

Vierter wurde der Niederländer Patrick van Meer auf dem 14-jährigen Lancet-Sohn Uzzo, der aber durchgehend mit der Nase hinter die die Senkrechte gezogen wurde (77,050). Enttäuschend geriet die Vorstellung des US-Reiters Steffen Peters auf dem 13-jährigen Legolas (75,000, Platz sieben).  Auch hier drückten deutliche Taktstörungen vor allem in den Traversalen die Bewertung wie auch die fehlende Frische und ein etwas wirrer Küraufbau.

Abgesehen von den beiden führenden Paaren war die Aachener Dressur deutlich schlechter besetzt als man es in der Soers gewohnt ist, schon weil keines der deutschen Kaderpferde am Start war. Sie wird man in zwei Wochen in Balve bei der Deutschen Meisterschaft sehen, das ist nämlich ein Pflichttermin, wenn man im August nach Aachen zur EM kommen will. Stattdessen hatten die Kaderreiter ihre Zweitpferde gesattelt. Fabienne Lütkemeier und Qui Vincit Dynamis wurden Neunte (74,525), Thomas Wagner mit Amoricello Zehnter (74,275) und Jessica von Bredow-Werndl bildete mit ihrer elfjährigen KWPN-Stute Zaire v. Son de Niro das Schlusslicht als 15. (70,350).

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

  1. Johanna

    Die Autorin ist vor dem Verfassen dieses Artikels offensichtlich mit dem falschen Fuß aufgestanden…
    Ich fasse zusammen: Die Zweitplatzierte (IW) war beeindruckend, alle anderen fielen durch taktunreine Pferde, schleifende Hinterbeine, schlechtes Reiten, einen schlacksigen Sitz und/oder eine wirre Kür auf.
    Einem jungen Reiter ein erfahrenes Pferd zu kaufen, damit er den großen Dressursport erlernen kann, ist auch völlig abwägig…
    Liebe Frau Pochhammer, spricht da der pure Neid, haben Sie keinen Spaß an unserem Sport oder haben Sie einfach nur schlecht geschlafen?

  2. Sandra

    Finden Sie es nicht langsam etwas lächerlich Ihrerseits einen jungen Reiter, genauso wie alle anderen Reiter auf eine so UNPROFESSIONELLE Art und Weise, die sich vor allem für eine „Zeitschrift“ nicht gehört, zu beleidigen? Das was hier geschrieben wurde hat in keinem Fall mehr was mit Kritik zu tun. Der Artikel grenzt schon an einen persönlichen Angriff! Es kann jedoch auch sein, dass die Autorin keine Ahnung von Pferdesport hat und mit purem Neid erfüllt ist. Wie kann eine Zeitschrift, auf diese Art und Weise über die Reiter, die das eigene Land erfolgreich (!) vertreten, herziehen?!
    Vielleicht sollten Sie sich in Zukunft überlegen, welchen Artikel Sie hier veröffentlichen. Mit diesem haben Sie wieder einmal bewiesen, dass Ihre Zeitschrift die BILD des Pferdesports ist;) „Jede Lüge braucht einen Vollidioten, der sie druckt“

  3. Anja

    Ich kann mich den beiden vorstehenden Kommentaren nur anschließen. Es ist mittlerweile schon sehr auffällig, dass sämtliche Ritte der Familie überaus kritisch, soweit man hiervon überhaupt sprechen kann, kommentiert werden. Ich finde das äußerst unangemessen. Im Gegenteil ist meine Meinung, dass besagter junger Mann mit diesem Pferd richtig gute Arbeit leistet und sich das Pferd sogar verbessert hat. Im Übrigen, junger Reiter auf erfahrenes Pferd – ich kann daran nichts anstößiges entdecken. Genau das wird doch immer gefordert!!
    Ich beziehe seit 25 Jahren die St. Georg im Abo. Von einer solchen Berichterstattung bin ich maßlos enttäuscht und kann ich in Zukunft auch gern drauf verzichten.

  4. Katja

    Liebe Frau Pochhammer,
    Wenn Sie mit Sven Rothenberger noch eine Neidrechnung offen haben, dann lassen Sie es doch bitte nicht an seinem Sohn Sönke aus.
    Gerade dieser junge Mann zeigt doch, wie sehr ein Pferd davon profitieren kann, wenn sein Reiter sich nicht nur dem Dressursport alleine verschrieben hat. In Springen und Dressur in den höchsten Klassen erfolgreich, das können die wenigsten und er hat dafür meinen allerhöchsten Respekt. Ausgebildet hin oder her, ich denke, daß Favorit nicht einfach zu reiten ist, haben alle gesehen, aber Sönke kann ihn reiten und das hat er sich erarbeitet und nicht gekauft.
    Ganz davon abgesehen scheinen sie vergessen zu haben, daß er auch sehr glanzvolle Auftritte mit dem von ihm in den Sport gebrachten Cosmo hat und dieses Junge Nachwuchspferd bereits mit einem Sieg für den Louisdor Preis qualifiziert ist.
    Ihre Kritik an Sönke Rothenberger ist somit wirklich nicht nachzuvollziehen, sondern einfach nur peinlich und weit über das Ziel hinausgeschossen.
    Wenn der St.Georg es nötig hat, auf jungen Leuten herumzuhacken statt sich zu freuen, daß wir so gute Reiter darunter haben und hinter diesen ein Elternhaus steht, die ihre Kinder hochprofessionell managen und selbstverständlich dafür sorgen, daß diese gut beritten sind, dann schüttelt es mich und ich überlege mein Abo zu kündigen.

  5. Silke

    Was soll dies darstellen? Einen Artikel für ein billiges Boulevardblättchen? Satire? Von Sportberichterstattung ist es jeden Fall ganz weit entfernt, ebenso von einem Artikel in einer Fachzeitschrift. Kein Wunder, dass nicht nachvollziehbare und auf Subjektivität fundierte Artikel von unabhängigen Beobachtern als ein Hauptproblem des Reitsportjournalismus ausgemacht werden, um es in Ihre Worte zu fassen. Dieser Artikel spiegelt den gestern in Aachen gezeigten Dressursport in keiner Weise wider, er zeigt lediglich Verbitterung. Frau Pochhammer, Sie haben sich mit diesem Artikel traurigerweise ein Armutszeugnis ausgestellt. Wenn man nichts Fachliches beitragen kann, dann sollte man doch bitte lieber gar nichts schreiben. Als gutgläubiger Mensch hoffe ich jedoch, ebenso wie meine Vorredner, dass Sie wieder nur einen schlechten Tag erwischt haben, sich die Kritik zu Herzen nehmen und sich beim Verfassen der nächsten Artikel auf die wesentliche Kernthematik konzentrieren; und zwar unser aller Leidenschaft, den Reitsport!

  6. Sascha Schlede

    Sehr geehrte Redaktion des St. Georg,

    bitte tun Sie uns und sich selbst den Gefallen und weisen Sie Frau Pochhammer in die Schranken. Es ist inzwischen geradezu unerträglich von ihr in arroganter und besserwisserischer Weise belehrt zu werden. Frau Pochhammer, die zweifellos Ihre Verdienste hat, scheint inzwischen jedwede Bodenhaftung und jedes Maß verloren zu haben. Bitte schicken Sie künftig zu solch wichtigen Ereignissen wie dem CHIO Aachen Redakteure, die wieder ernst zu nehmenden Journalismus betreiben. Und die allwissende Frau Pochhammer könnte uns derweil mal einen Grand Prix vorreiten, oder im Richterhäuschen Platz nehmen. Das Ergebnis dürfte uns wohl alle amüsieren…

  7. Laura

    Es ist einfach nur niveaulos von Fr. Pochhammer so etwas zu schreiben, ich kann mich da den anderen Kommentaren nur anschließen, sie sollten Sie dringend in die Schranken weisen, sonst werden sie wohl viele Abonennten verlieren, ich bin schonmal eine davon! So etwas liest sich nicht gut, man regt sich eher drüber auf, als dass man Spaß am lesen hat!!! Fällt mir echt nichts mehr zu ein zu diesem Artikel!

  8. Tina

    Liebes St. Georg Team,

    schon lange haben wir St.Georg im ABO, aber leider muss ich meinen Vorrednern Recht geben. Dieser Artikel ist keine journalistische Glanzleistung und Sie sollten überlegen hier mehr Professionalität walten zu lassen.

    Beleidigungen gehören nicht in einen Artikel und auch nicht in die Kommentare, aber vielleicht schaffen Sie es nach diesen vielen Rückmeldungen hier Ihre Arbeitsweise zu überdenken.

    MfG

  9. Anja Sieg

    Kann man vielleicht die Kirche im Dorf lassen? Die Art und Weise, wie Frau Pochhammer hier niedergemacht wird, ist m.E. nicht besser als ihre zugegeben unglückliche Formulierung bezüglich der Familie Rothenberger. Neid? In die Schranken weisen? Arrogant und besserwisserisch?

  10. Marie Geber

    Unglaublicher Tonfall den Rothenbergers gegenüber!!!! Bereits vor einigen Jahren blieb mir der Mund offen stehen als ich den Bericht über Grete Linnemann als grausame Rollkurreiterin ihrer Ponystute Cinderella gelesen habe! Damit haben Sie erreicht, dass ein 15 jähriges überaus talentiertes Mädchen den Sport und damit vermutlich das was sie am meisten geliebt hat, aufgegeben hat! Sie sollten sich daran erinnern: Sie berichten hier über Deutschlands besten Reitsportnachwuchs! Diese Reiter sind seit Jahren erfolgreich und das weil sie FAIR bewertet worden sind von VIELEN VERSCHIEDENEN Richtern während ihrer Reitkarriere! Sönke hat im Gegenteil zu ihrem Bericht ein Pferd dass immer als etwas schwieriger als manch anderes galt neu aufleben lassen! Das ist NICHT GEKAUFT SONDERN ERARBEITET mit viel Talent, Feingefühl, Ahnung und nicht zuletzt einem großen Input an Willen, Mühe und Arbeit!!!!! Ich würde Sie gerne sehen, wie sie es einmal besser machen! DAS was Sie kritisieren (wenn man es noch so nennen kann) ist ein Ausnahmetalent, ja ich würde schwören es ist DAS AUSNAHMETALENT dieser Zeit und ich bin mir ganz sieche, dieser Junge wird den Reitsport bald dominieren, wahrscheinlich als Jüngster der Weltgeschichte.


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