Stuttgart: Vierecks-Siege für Emilio und Delgado, Superman in Höchstform, Exell brillant und mehr

Von

Grand Prix Kür

Seit zwei Wochen waren die Karten für den Samstagnachmittag vergriffen, die Schleyer-Halle war bei der Grand Prix Kür bis zum letzten Platz gefüllt. Und es war ein sachkundiges Publikum, das in angereist war um das Highlight des Dressursports mitzuerleben. Nicht nur mitzuerleben, sondern auch mit zu richten, was eine eigens dafür vom Veranstalter eingerichtete App per Smartphone möglich machte.

Die Zuschauer kamen zu dem gleichen Ergebnis wie die Richter: Die Favoritin wurde den Erwartungen gerecht, Beatriz Ferrer-Salat siegte mit 83,30 Prozent. Vier der fünf Richter sahen sie ebenso wie das Publikum auf Platz eins. Mit dem 14jährigen Westfalen Delgado v. De Niro-Weltmeyer reitet die Spanierin seit März auf Erfolgskurs. Vorläufiger Höhepunkt war der Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Aachen. Aktuell ist zunächst der Weltcup das Ziel, fest im Blick hat die 49jährige Ferrer-Salat aber auch die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im nächsten Jahr. „Delgado ist vor allem in den Piaffen und Passagen noch stärker geworden, heute hat er mir besonders in den Pirouetten viel Freude gemacht“, beschreibt sie ihren Ritt in der Weltcup-Kür in Stuttgart.

Ganz nah dran war Isabell Werth mit Don Johnson, mit 82,97 Prozent nur einen Wimpernschlag hinter der Spanierin auf dem zweiten Platz. „Der Zweikampf mit Beatriz macht Spaß, spornt an“, gab sie zu. Der 13jährige Don Johnson v. Don Frederico-Warkant ist zuweilen frischer als ihr lieb ist, deshalb „war ich heute sehr, sehr aufmerksam bei der Vorbereitung“. Der Lohn war eine absolut gelungene Vorstellung voller Höhepunkte.

Jessica von Bredow-Werndl hat eine neue Kür, demzufolge auch neue Musik. Beides erforderte Aufmerksamkeit, die Abfolge der Lektionen gelang nicht so selbstverständlich wie bei der gewohnten Kür. „Wir können das besser, wenn wir unbeschwerter werden. Und vielleicht ist die klassische Musik doch etwas zu leise“, stellt sie die Musikauswahl infrage. Der 14jährige KWPN-Hengst Unee BB machte seine Sache dennoch gut, wenn auch nicht in letzter Harmonie mit der Musik, 80,15 Prozent standen für das attraktive Paar auf dem Ergebniszettel, dritter Platz.

War noch die Frage zu beantworten ob es in Stuttgart überhaupt Richter braucht, wenn doch das Publikum die gleichen Entscheidungen trifft. „Sicher kann man uns wegrationalisieren“, nahm Richter Dr. Dietrich Plewa die nicht ganz ernst gemeinte Frage auf, „aber einer muss ja nachher die Schleifen anhängen. Ich bleibe.“

Christine Meyer zu Hartum

Batriz Ferrer-Salat und Delgado

Batriz Ferrer-Salat und Delgado, Foto: Facebook/Stuttgart German Masters (© Batriz Ferrer-Salat und Delgado)

nike sb dunk sizing and fit guide | cheap nike jordan 1 low