Wellington: Laura Graves über 80 Prozent im Grand Prix, Susan Pape und Don Noblesse gut platziert

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Die Vierten der Olympischen Spiele von Rio: Laura Graves und Verdades. (© Pauline von Hardenberg)

Das Dressurturnier in Wellington, Florida, war eine interessante Angelegenheit. Wenig überraschend war die Dominanz der Olympia-Vierten Laura Graves und Verdades. Aber an anderer Stelle gab es z.B. ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Burg-Pokal Sieger.

In Wellington war es das erste Mal, dass Laura Graves und der KWPN-Wallach Verdades v. Florett As im Grand Prix die 80 Prozent-Marke knacken konnten. Genauer gesagt waren es 80,08 Prozent, mit denen die beiden aus dem Viereck kamen. Das bedeutete einen riesigen Vorsprung vor Amerikas einstiger Nummer eins, Steffen Peters. Der hat sein Olympiapferd Legolas ja nun einer Schülerin gegeben und setzt stattdessen ganz auf die erst zehnjährige Rheinländer Stute Rosamunde v. Rock Forever. 73,820 Prozent waren das Ergebnis. Ihm dicht auf den Fersen war die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfvén, die seit einigen Jahren regelmäßig dem skandinavischen Winter entflieht und die kalten Monate in Florida verbringt. Ihr Championatspferd Don Auriello durfte allerdings im Stall bleiben. Stattdessen setzte sie auf ihr Zweitpferd, den schwedischen Don Primero-Sohn Paridon Magi. Die beiden mussten sich Steffen Peters und Rosamunde nur knapp geschlagen geben – 73,7 Prozent.

Erstmals seit den Olympischen Spielen in Rio traten die beiden US-Shootingstars der vergangenen Saison wieder an, Kasey Perry-Glass und ihr dänischer Diamond Hit-Sohn Gorklintgaards Dublet. Sie erzielten 72,44 Prozent und wurden damit Fünfte.

Noch davor landete Lisa Wilcox, die einst auf Gestüt Vorwerk zuhause war und mit dem Rubinstein-Sohn Relevant 2004 zum bronzegeschmückten US-Team bei den Olympischen Spielen in Athen gehörte. Ihr aktuelles Toppferd ist ein belgischer Wallach v. Escuro-De Niro. 2014 hatte Wilcox den nun Elfjährigen erstmals in der internationalen kleinen Tour vorgestellt. 2015 schafften sie den Sprung zum Grand Prix. Seither bekommen sie regelmäßig Bewertungen um 70 Prozent. Die 72,640 Prozent von Florida sind allerdings ein neues persönliches Bestergebnis im Grand Prix.

Am Start war in dieser Prüfung auch ein ehemaliger Gewinner des Nürnberger Burg-Pokals: Rassolini. Damals ging er noch unter Kathrin Meyer zu Strohen, ehe er 2013 in die USA verkauft wurde, wo er nun von Jan Ebeling geritten wird. Der Rubioso-Sohn trägt zwar das „FRH“ des Hannoveraner Fördervereins, wurde aber hessisch gezogen. Dieses Wochenende behauptete er sich im Mittelfeld mit 68,140 Prozent.

Etwas enttäuscht dürfte Susan Pape an diesem Tag nach ihrer Vorstellung mit dem ehemaligen Louisdor Preis-Dritten Fiorano v. Rousseau gewesen sein. Der zwölfjährige Hannoveraner, der schon mehrfach mehr als 70 Prozent für seine Auftritte im Grand Prix erhalten hatte, kam jetzt nicht über 64,440 Prozent hinaus. An Special und Kür nahm die für Großbritannien startende Susan Pape dann nicht mehr teil.

Grand Prix Special

Pauline von Hardenberg

Die Amerikanerin Kasey Perry Glass und der Däne Dublet v. Diamond Hit waren eine der großen Überraschungen auf dem Dressurparkett in der Saison 2016. (© Pauline von Hardenberg)

Im Grand Prix Special war keines der drei erstplatzierten Paare aus dem Grand Prix am Start. Damit war der Weg frei für Kasey Perry-Glass und Goerklintgaards Dublet. Das Olympiapaar erhielt 73,569 Prozent. Ihnen auf den Fersen waren Shelly Francis und Doktor mit 73,255 Prozent, gefolgt von Lisa Wilcox und Galant (72,196).

Grand Prix Kür

An Laura Graves und Verdades führte auch in der Kür kein Weg vorbei. Sie siegten mit großem Vorsprung, aber keinem neuen persönlichen Bestergebnis. Genau 82 Prozent gaben die Richter. In Rio waren es 85,196 gewesen. Auf den Plätzen zwei und drei wurde getauscht. Tinne Vilhelmson-Silfvén und Paridon Magi setzten sich mit 77,450 Prozent knapp gegen Steffen Peters und Rosamunde durch (77,325).