Österreichischer Pferdesportverband bezieht Stellung zu Blut-Vorfall

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Peter Gmoser (© Julia Rau)

Bei einem nationalen Dressurturnier in Österreich hatte man bei Ehrengold MJ von Peter Gmoser Blut im Maul festgestellt. Der Reiter wurde zunächst disqualifiziert, dann aber doch gewertet. Nun gibt es eine Stellungnahme des zuständigen Verbandes.

Am Samstag, den 11. Februar, war Peter Gmoser mit Ehrengold MJ im Grand Prix beim Dressurturnier in Ebreichsdorf, Magna Racino, am Start. Drei Richter saßen am Viereck: Maria Colliander (FIN) bei E, Peter Holler bei M und Reiner Komarek (AUT) als Vorsitzender bei C.

Peter Gmoser und Ehrengold MJ beendeten die Aufgabe ohne Beanstandung der Richter und mit der höchsten Wertnote. Nachdem das Paar das Viereck verlassen hatte und sich im Gang zurück zur Abreitehalle befand, bemerkte der FEI-Steward Michael Schabaritz, dass Ehrengold MJ Blut am Maul hatte. Laut Verbandsmeldung war der Grund ein Biss auf die Zunge. Dies wurde dem Chefrichter bei C, Reiner Komarek, mitgeteilt.

Das sagt der Richter

Der berichtet weiter: „Bei diesem Bewerb war ich Richter bei C. Während des gesamten Rittes inklusive des Grußes bei G unmittelbar vor mir, waren keine Auffälligkeiten und auch kein Blut zu sehen. Nach dem Ritt kam der die Gebisse kontrollierende Steward zu mir und berichtete, dass das Pferd Ehrengold bei der Kontrolle auf Grund einer Zungenverletzung blutete und dieser Umstand international einen Ausschluss bewirkt, worauf ich Ehrengold aus dem Bewerb ausschloss. Gegen diese Entscheidung erhob Herr Gmoser Einspruch, da in der ÖTO die Ahndung einer Verletzung nach dem Bewerb nicht klar geregelt ist. Ich habe daraufhin Ehrengold wieder in die Wertung genommen.“

Dass während des Rittes keinerlei Blutspuren zu sehen waren, bestätigte auch der Deutsche Olympiarichter Peter Holler im Anschluss mehrfach.

Stellungnahme des Verbands

Bei der Entscheidung hätte man auf die ÖTO § 1 Pkt. 6 „Im Falle von Unklarheiten bei der Auslegung ist im Sinne des internationalen Reglements zu entscheiden“ zurückgreifen müssen, da der § 55.1.6 der ÖTO dies nicht eindeutig regelt.
In die ÖTO werden die Bestimmung des Weltreiterverbandes FEI in den einzelnen Sparten übernommen, um auch auf nationalen Turnieren eine klare Entscheidungsgrundlage zu haben.
Der Tierschutz hat im Österreichsichen Pferdesportverband oberste Priorität, es wird alles unternommen um einen sauberen Sport zu gewährleisten.

Social Media

Eine deutsche Reiterin hatte sich über Facebook zu der Angelegenheit geäußert und über das Abreiten von Peter Gmoser geschrieben. Auch dazu äußert sich der österreichische Verband: „Die von der deutschen Reiterin auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte Darstellung der Vorkommnisse in Ebreichsdorf sollte man unter dem Aspekt, dass sie selbst eine schriftliche Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens (aufgestellte Gerte) am Abreiteplatz erhielt, betrachten.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Ulrich Model

    Warum werden immer wieder in diesem Sport zweifelhafte Entscheidungen wie oben geschildert? Weil sich im gesamten Sport immer wieder Richter finden lassen, die bewußt beide Augen zudrücken, um nicht in die Schlagzeilen der Presse zu geraten.
    Wozu gibt es Richter, die mit den ‚Sportlern‘ unter einer Decke stecken, die dann wohlmöglich ein objektives Urteil fällen sollen.
    Man stelle sich eine solche Kumpanei einmal in der Justiz vor. Undenkbar.
    Meiner Meinung nach gibt es nur eine Lösung: Ausschluss ohne Wertung.


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