EM Vielseitigkeit Blair: Zweimal Gold, einmal Silber

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Unsere Fahnenträgerin für Rio? Ingrid Klimke natürlich!

Unsere Fahnenträgerin für Rio? Ingrid Klimke natürlich! (© von Hardenberg)

Mit einem geradezu demoralisierenden Abstand gewannen die deutschen Vielseitigkeitsreiter in Blair Teamgold. Aus der Hand der Queen nahmen Michael Jung Einzelgold und Sandra Auffahrt Silber entgegen.

Foto: von Hardenberg

Foto: von Hardenberg (© Ganz oben auf dem Treppchen, so wie hier bei der EM in Blair, das peilen die deutschen Vielseitigkeitsreiter auch in Rio an.)

Was für ein Tag! Mannschaftsgold für die deutschen Reiter (122,70 Punkte), Einzelgold für Michael Jung (33,50), Einzelsilber für Sandra Auffarth (42,60) bei der Vielseitigkeits-EM in Blair Castle. Alle sechs deutschen Reiter, die vier Mannschaftsreiter (Jung auf Takinou, Auffarth auf Opgun Louvo, Ingrid Klimke auf Hale Bob (46,60, 5.) und Dirk Schrade auf Hop and Skip(48,30, 7.)) sowie die Einzelreiter Peter Thomsen auf Barny (57,70,10.) und Bettina Hoy auf Designer (89,10,34.) ohne Springfehler im Parcours. Fünf deutsche Reiter unter den ersten zehn, fünf deutsche Reiter ohne Hindernisfehler im Gelände. Zwischen den Deutschen und den Briten lagen am Ende mehr als 50 Punkte, also mehr als zwölf Springfehler. Der fünfte Mannschaftssieg bei einem Championat in Folge – dass die deutschen Vielseitigkeitsreiter unter der Führung von Hans Melzer und Chris Bartle gut sind, hat sich in den letzten fünf Jahren gezeigt, dass sie so gut sind, hat sie wohl selbst überrascht. Selbst mit dem Streichergebnis von Dirk Schrade mal drei hätte es noch zu Gold gereicht. Aus der Hand von Königin Elizabeth II. nahmen die Deutschen ihre Medaillen entgegen.

Es gab nur wenige unsichere Momente beim abschließenden Springen, Weltmeister Opgun Louvo von Sandra Auffarth rutschte vor Sprung zehn auf dem immer noch glitschigen Untergrund, Takinou von Michael Jung verlor fast ein Eisen, aber am Ende blieben alle Stangen liegen. Das nächste Ziel? Ingrid Klimke antwortete für die ganze Mannschaft: „Wir wissen, dass wir hart arbeiten müssen, um zu bleiben, wo wir sind und wo andere Mannschaften gerne hinmöchten. Aber wir wollen hier oben bleiben.“

Die Briten mussten sich mal wieder mit der Silbermedaille zufrieden geben. William Fox-Pitt, der Sieger von Badminton, hatte im Gelände nach zwei Verweigerungen von Bay My Hero aufgegeben, das Restteam (Kitty King auf Persimmon, 4., Pippa Funnell auf dem Rheinländer Sandmann, 8., und Nicola Wilson auf One Two Many, 27.) schlug sich wacker. Auch eine andere Mannschaftszusammensetzung hätte den Briten nicht geholfen, die Deutschen gingen mit elf (!) Springfehlern Vorsprung in das abschließende Springen. Mannschaftsbronze ging an die Franzosen (183,70), die sich damit das Olympiaticket zurückeroberten, dass ihnen nach dem Dopingfall von Caen vorübergehend abhanden gekommen war. Einzelbronze gewann der französische Oberstleutnant Thibaut Vallette auf Qing du Briot (45,20). Den zweiten noch offenen Olympiaplatz sicherten sich die Schweden, hinter den bereits qualifizierten Niederlanden (213,30) auf Platz fünf (284,80). Von allen elf Teams brachten nur die Deutschen ihre vier Reiter ins Ziel, hatten keinen Ausfall zu vermelden. Natürlich sind es wunderbare Pferde, mit denen sie in Blair antraten, aber dieser Sieg war vor allem ein Sieg des guten Reitens in allen drei Disziplinen. Der britische Topreiter Harry Meade sagte es vor laufenden Fernsehkameras: „Die Deutschen sind in diesen Tagen einfach besser geritten.“ Die Vielseitigkeitsreiter haben damit in dieser Saison die Reiter der anderen beiden olympische Disziplinen weit hinter sich gelassen. Sie sind zur Zeit die Erfolgreichsten und das sollte wohl bedacht werden, wenn aus dem Lager der Spring- und Dressurreiter mal wieder Klagen kommen, dass Warendorf zuviel Geld für Buschpferde locker macht. Für wen denn sonst?

Die Helden von Blair Castle: Dirk Schrade und Hop and Skip …

Dirk Schrade und Hop and Skip

Foto: von Hardenberg

 

… Ingrid Klimke und Hale Bob …

Ingrid Klimke und Hale Bob

Foto: von Hardenberg (© Ingrid Klimke und Hale Bob)

 

… Sandra Auffarth und Opgun Louvo …

Sandra Auffarth und Opgun Louvo

Foto: von Hardenberg

 

… Michael Jung und Takinou, der mit seinen acht Jahren hier seine zweite lange Drei-Sterne-Prüfung ging und Europameister wurde. Er schaut ein bisschen müde aus. Jetzt kann er sich auf den Weiden daheim in Horb erholen. Genau wie die anderen Buschpferde.

Michael Jung und Takinou

Foto: von Hardenberg (© Michael Jung und Takinou)

 

Gratulation von Ihrer Majestät höchstpersönlich für den neuen und gleichzeitig alten Europameister.

Die Queen gratuliert dem alten und neuen Europameister Michael Jung.
Foto: von Hardenberg

 

Ein Bundestrainer in Schampuslaune!

Hans Melzer mit Champagnerflaschin Jubelpose

Foto: von Hardenberg (© von Hardenberg)

Air Jordan 4 Retro Off – CV9388 – White Sail – 100 – Jordan Brand quietly slipped in a new rendition of the low-top | Página no encontrada , Diario Calle de Agua

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

  1. Fellnase

    Herzlichen Glückwunsch an die deutschen Buschreiter!

    P.S. In Ihrem Untertitel hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Michael Jung hat Einzelgold gewonnen, nicht Einzelbronze 😉


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