Blog 10: Paul im Designeroutfit, „Momentaufnahme“ von Kittel

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In den Farben der Ukraine bei den Olympischen Spielen in London 2012: Katharina Offel (li.) und Paul Schockemöhle.jpg

Ein ST. GEORG-Foto schlägt Wellen und Paul hat sich schick gemacht. Sehr schick!

Die nächsten drei Tage beherrschen die Springreiter das Feld. Paul Schockemöhle ist auch da, dann kanns ja losgehen, diesmal im besonders farbenfrohen und wild gemusterten Dress der Ukraine. Mit Katharina Offel lässt er sich gerne fotografieren, mit seinem Schützling, Onychenko, von Beruf Multi-Milliardär, hat er es es nicht so leicht. Der gute Mann hat 18 Punkten auf dem Konto, darf im Nationenpreis morgen aber trotzdem noch mal starten.

Große Wellen hat ein Foto geschlagen, dass unsere Fotografin Julia Rau von dem schwedischen Dressurreiter Patrik Kittel beim Training gemacht hat, zu sehen in unserer Galerie, wie üblich das Maul auf die Brust gezerrt. Kittel hat behauptet, Julia hätte einen ganz ungünstigen Moment genutzt. Sie war allerdings nicht die einzige, die sich die Tortur über einen längeren Zeitraum angesehen hat. Viele Leute fragten sich, warum die FEI-Stewards nicht eingegriffen haben, aber die fandens wohl nicht so schlimm. Auch in schwedischen Zeitungen wird polemisiert, dass eine Fotografin des ST. GEORG dem lieben Patrik an die Karre fahren wollte, was wiederum bei der schwedischen Reitsportpresse wütende Proteste hervorrief. Kittel ist übrigens vor dem Grand Prix für den erkrankten Sjef Janssen als Betreuer von dessen Frau Anky van Grunsven eingesprungen, ist ja auch irgendwie dieselbe Schule. Beim Training vor dem Grand Prix gabs Zoff zwischen van Grunsven und Adelinde Cornelissen über die Trainingszeiten, wer wie lange in die Arena durfte. Die Pressestelle verteilt nach jedem Ritt die Kommentare der Reiter zu ihrer Vorführung. Bei Kittel heißt es, die Piaffen von Scandic seien Scheiße. So spricht ein echter Pferdefreund.

Die Geländehindernisse im Greenwich Park sind schon so gut wie abgeräumt, überall stehen die Rails zusammengeschoben herum, nur die Reihen der blauen Klohäuschen waren noch auf Besuch. Nächste Woche soll das Publikum diesen Teil des Parks wieder benutzen dürfen. Jeden Morgen fahren wir mit dem Bus am Transporter-Parkplatz vorbei, LKW an LKW, zwei Riesenteile in Grün für die Pferde der Saudis. Es ist ja zum ersten Mal eine saudische Sportlerin bei Olympia dabei, eine arg übergewichtige 16-jährige Judoka, die nach 83 Sekunden auf der Matte lag und vor allem eine Sorge hatte, das Kompromiss-Käppi wieder zurecht zu rücken, dass sie statt des Komplettschleiers im Wettkampf auf dem Kopf tragen durfte. Was von vielen Medien als historischer Durchbruch für Saudis Frauen gefeiert wurde, war für mich eher das Vorführen einer bemitleidenswerten jungen Frau. Die Antworten bei der Presse übernahm dann auch ein Mann für sie. Einfach ekelhaft, diese Machos.

Habe heute zum ersten Mal unsere Pressetribüne auf der allerobersten Reihe gesessen, das sind die schlechtesten Plätze, deswegen wurden sie wohl nicht verkauft. Wenn man was sehen will, sollte man sich ein Fernglas mitbringen. Heute wars noch gemütlich bei der ersten Quali außer für Christian Ahlmann morgen im Nationenpreis gehts dann ganz anders zur Sache.mens jordan release dates 2022 | cheapest air jordan 1 low