Olympia-Aus für den Pferdesport?

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Die Olympischen Spiele in London mit Doppel-Gold vor heimischem Publikum für Charlotte Dujardin und Valegro waren Werbung für den Pferde- und gerade den Dressursport.

Olympische Spiele London Greenwich Park 09.08.2012 Dressur Grand Prix Kür Einzelfinale: Gold für Charlotte Dujardin (GBR) und Valegro Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat vergangene Woche bei seinem Meeting in Monaco die „Olympic Agenda 2020“ diskutiert, die wesentliche Reformen der Olympischen Spiele mit sich bringen soll. Eine der leidtragenden Sportarten könnte die Reiterei sein. Wobei FEI und FN keine akute Gefahr sehen.

Die kanadische Publikation „The Globe and Mail“ berichtete im Anschluss an die IOC-Sitzung, dass die olympische Zukunft von sechs Sportarten bzw. Disziplinen gefährdet sei, darunter der Reitsport und insbesondere die Dressur. Hintergrund ist die Agenda 2020 zur Reform der Olympischen Spiele, die in Monaco besprochen und einstimmig angenommen wurde. Ein Punkt der Agenda ist der, dass es Gastgebern Olympischer Spiele künftig erlaubt sein soll, auch andere, bei ihnen beliebte Sportarten mit ins Programm zu nehmen. Das könnte beispielsweise schon 2020 in Tokio der Fall sein, wo man gerne Baseball und Softball spielt. Die Grenze soll darum künftig nicht mehr bei 28 Sportarten gezogen werden, sondern bei der Anzahl der Teilnehmer (nämlich maximal 10.500 Athleten bei den Sommerspielen) und der Anzahl der Medaillenentscheidungen (nämlich 310). Darum müsste, wenn weitere Sportarten hinzu genommen werden, gegebenenfalls an anderer Stelle gekürzt werden. Und da ist die Rede von sechs Sportarten bzw. Disziplinen, die infrage kämen:

Der Pferdesport immerhin schon in der Antike fester Bestandteil der Spiele steht in einer Reihe mit Modernem Fünfkampf, Synchronschwimmen, Rhythmischer Sportgymnastik, Dreisprung und Gehen.

„Allerdings sind das die üblichen verdächtigen Sportarten, die immer genannt werden“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Soenke Lauterbach, im St.GEORG-Interview. „Nach Einschätzung des Weltreiterverbands FEI ist keine der drei Reitsportdisziplinen derzeit akut in Gefahr.“

Das Thema olympische Zukunft des Pferdesports wurde eine Woche nach dem IOC-Meeting in Monaco auch bei der FEI-Generalsversammlung in Baku, Aserbaidschan, zur Sprache gebracht. Prinzessin Haya habe dort zwar auf der einen Seite Entwarnung gegeben, berichtet Lauterbach. Aber auf der anderen Seite habe sie auch angemahnt, dass der Pferdesport sich wie alle anderen Sportarten auch weiterentwickeln müsse.“

Dabei ginge es unter anderem um folgendes: „Das IOC will dahin kommen, dass die Zuschauer praktisch jedes Mal einen Medaillenkampf sehen, wenn sie das Stadion betreten. Es ist ganz klar, dass das nicht 100-prozentig möglich sein wird man denke da nur an die Vielseitigkeit , aber in die Richtung soll es gehen. Die Sportverbände sind nun aufgefordert, sich Gedanken zu machen, wie das realisiert werden könnte.“

Andere Punkte der Agenda könnten dem Reitsport sogar helfen, berichtet Lauterbach weiter. Denn künftig sollen die Spiele auch an mehreren Austragungsorten und sogar über Landesgrenzen hinweg ausgetragen werden dürfen. Das bedeutet, dass bestehende Infrastruktur genutzt werden kann, was die Organisation vereinfacht und die Kosten senkt.

Zustimmung habe auch der Punkt gefunden, dass die internationalen Sportverbände künftig verstärkt in die Organisation der Spiele mit eingebunden werden sollen. So fungiert bei der FEI Tim Hadaway, der Direktor der Abteilung Championate, als Bindeglied zwischen dem Veranstalter und dem Verband. Er war schon in London 2012 Wettkampfmanager und ist derzeit ständig in Rio, um dort die Fortschritte der Organisation für die Olympischen Reiterspiele zu kontrollieren, gegebenenfalls Ratschläge zu geben usw.

Was die olympische Zukunft des Reitsports angeht, warnte Haya laut Lauterbach allerdings auch, dass es sicher notwendig werden wird, Kompromisse einzugehen. „Das könnten beispielsweise weniger Akkreditierungen sein“, erläutert Lauterbach. „Das IOC will weniger Unterstützungspersonal, Trainer usw. Aber es gibt noch nichts Konkretes.“

Und was wird die FN tun? Lauterbach: „Wir müssen uns jetzt bewegen. Die Frage, ob beispielweise Grand Prix und Special zu lang sind, wird ja schon lange diskutiert. Wir müssen da jetzt Lösungen finden, denn um olympisch zu bleiben, gehört das dazu.“air jordan 1 factory outlet | vans shoe outlet store near me