Großer Preis von Hamburg für Amerikaner Kent Farrington und Voyeur

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Kent Farrington (USA) und Voyeur

(© Kent Farrington (USA) und Voyeur)

Drei deutsche Reiter hatten es ins Stechen der Global Champions Tour-Etappe in Hamburg geschafft. Der Sieg aber ging in die USA. 25 Hundertstel Sekunden trennten Philipp Weishaupt vom Sieg.

Das waren teure 25 Hundertstel Sekunden. Denn Philipp Weishaupt erhält als Zweiter im Großen Preis von Hamburg, gleichzeitig Etappe der Global Champions Tour, 60.000 Euro. Der US-Amerikaner Kent Farrington jedoch freute sich über 99.000 Euro auf dem Siegerscheck. Rein rechnerisch also 1360 Euro pro Hundertstel Sekunde. Farrington, der den 13-jährigen Niederländer Voyeur v. Tolano van’T Riethof ritt, kam als bester der sechs Reiter über den Kurs. Bei frostig kühlen 13 Grad und bedecktem Himmel sorgte er damit für ein wenig Hitze unter den 21.000 Zuschauern. Wobei der Großteil auf den Tribünen die Daumen vor allem zwei Kombinationen gedrückt hatten: Janne Friederike Meyer und Goja, deren Trainingsstall keine zehn Kilometer vom Derbyplatz entfernt liegt, sowie dem Holsteiner Verbandshengst Casall unter dem Schweden Rolf Göran Bengtsson, der nordwestlich von Hamburg lebt und damit auch ein „Local Hero“ ist.

Fotos von Pauline von Hardenberg

Kent Farrington ist in diesem Jahr das erste Mal in Hamburg, Voyeur reitet er seit drei Jahren. Vor dem heutigen Sieg war er auf Platz 30 der Gesamtwertung in der Global Champions Tour, jetzt liegt er auf Platz vier. Das fühle sich bedeutend besser an, sagte der Amerikaner nach seinem Ritt. Mit dem 13-jährigen Wallach war er sehr zufrieden, er habe sich auf dem Derby-Platz sehr wohl gefühlt. Das bewiesen die beiden Nullrunden und das fehlerfreie Stechen in einer Zeit von 48,97 Sekunden.

 

Rang zwei belegte Philipp Weishaupt auf dem 1,85 Meter großen Hünen Chico. „Chico tut sich auf so großen Gras-Flächen sehr viel leichter als in engen Parcours auf Sand“, begründete Philipp Weishaupt den heutigen Erfolg. Sprachlos und weinend empfing Besitzerin Madeleine Winter-Schulze das Paar nach dem Stechen auf dem Arbeitsplatz. Der Wallach wurde von ihr und ihrem Mann Dietrich Schulze gezüchtet, das machte zwei fehlerfreie Umläufe und einen Null-Fehler-Ritt im Stechen in 49,22 Sekunden in einem solch hervorragend besetzten Springen zu einem ganz großen Moment für die Mäzenin, die sich ja über mangelnde großartige Erfolge ihrer Pferde weiß Gott nicht zu beschweren braucht.

Während sein Landsmann Henrik von Eckermann wegen eines Sturzes am zweiten Hindernis im zweiten Umlauf ausscheiden musste, landete der Schwede Rolf Göran-Bengtsson mit dem Holsteiner Verbandshengst Casall v. Caretino auf Platz drei. Der bereits 16-jährige Hengst, Vierter der Weltmeisterschaften 2014, soll dieses Jahr noch die Global Champions Tour mit Bengtsson laufen. „Er mag es“, war der einfache Kommentar des Schweden. Er wird trotzdem versuchen den Zuchthengst soweit wie möglich zu schonen. Und 45.000 Euro für Platz drei ist ja auch eine Summe, mit der das dosierte Einsetzen das Futtergeld sichert.

Platz vier ging an den jüngsten der sechs Stechteilnehmer, den Belgier Nicola Philippaerts mit Forever D Arco Ter Linden v. Darco. Und Fünfte wurde, getragen vom Applaus der Zuschauer, die Lokalmatadorin Janne-Friederike Meyer mit dem gigantisch springenden Goja. Der Fuchs hat schier grenezenloses Vermögen, dadurch steht er recht lange in der Luft, das kostet Zeit. Lernt er dies noch, und er hat sich seit seiner überzeugenden Runde in Hagen noch einmal verbessert, dann wird er ein Pferd für die ganz große Piste. Paul Schockemöhle hatte dem Belgier in Hagen schon Championatsqualitäten bescheinigt. Und Janne-Friederike Meyer soll auch schon Rio 2016, sprich einen Olympiastart, als Ziel genannt haben. Ebenfalls auf einen Championatseinsatz hofft Hans-Dieter Dreher mit dem Hannoveraner Embassy II. Der Rappe sprang wie immer überzeugend und vorsichtig, bekam aber einen ärgerlichen Fehler. Von der Zeit her hätte er Dritter werden können.

 

Hamburg war die fünfte von 15 Etappen der Global Champions Tour. In der Zwischenwertung führt jetzt Luciana Diniz (POR, 125 Punkte) vor Pius Schwizer (SUI, 110), Scott Brash (GBR, 105) und Kent Farrington (USA92).

Hans-Dieter Dreher ist Fünfter (90), Christian Ahlmann Siebter (82) und Philipp Weishaupt 24. (37)

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

 

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).