CDV Cup-Etappen Westerstede und Valluhn: Endspurt!

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Die Platzierten der VL mit CDV Cup-Wertung: Doppel-Weltmeisterin Sandra Auffarth, Tabea Johanna Henze, Laura Henninga (Beste der CDV Cup-Wertung), Christina Hoffmann, Maximilian Fritsch, Ina Tapken und Louise Brachtvogel.

(© Die Platzierten der VL mit CDV Cup-Wertung: Doppel-Weltmeisterin Sandra Auffarth, Tabea Johanna Henze, Laura Henninga (Beste der CDV Cup-Wertung), Christina Hoffmann, Maximilian Fritsch, Ina Tapken und Louise Brachtvogel.)

In Westerstede und Valluhn fanden die letzten Sichtungen für das CDV Cup-Finale 2015 vom 18. bis 20. September in Rüspel statt. Die letzten Tickets waren hart umkämpft.

Die 22-jährige Laura Henninga brachte ihren neunjährigen Luxius-Sohn Luigi mit ihrem Dressurergebnis von 43,50 Minuspunkten als Fünfte der Gesamt- und Erste der CDV Cup-Wertung ins Ziel. Das Turnier in Westerstede gehört zu ihren Lieblingsveranstaltungen, berichtet die Auszubildende der Milchtechnologie. Milchtechnologie? „Wir machen Butter, Käse, Joghurt, Pulver usw. Kein alltäglicher Beruf, ich weiß. Aber abwechslungsreich und außerdem ist die Suche nach dem richtigen Job ja nicht leicht. Ich habe ein Praktikum gemacht. Das hat mir gefallen, und dann habe ich da angefangen.“ Und nebenbei immer geritten. Schon von klein auf hatte Laura Henninga immer mit Pferden zu tun. Ihre Großeltern betrieben noch Landwirtschaft. Als sie drei Jahre alt war, bekam sie ihr erstes Shetlandpony, von dem sie „häufiger runtergefallen als draufgeblieben ist“, wie sie sagt. Laura wurde größer, die Ponys und die Leidenschaft für die Vielseitigkeit auch. In ihrem letzten Juniorenjahr nahm Laura an den Deutschen Meisterschaften teil. Das war 2010, das Jahr, in dem sie auch den damals vierjährigen Luigi erwarb. Ihre DJM-Partnerin verkaufte sie, Luigi durfte bleiben. Damals war er noch unerfahren, kannte keine Parcourshindernisse, geschweige denn Geländesprünge. Doch schon im nächsten Jahr qualifizierte er sich fünfjährig fürs Bundeschampionat und konnte sich als Sechsjähriger sogar im großen Finale platzieren. Alles deutete auf eine rasante Karriere für das Paar hin. Siebenjährig ritten Laura und Luigi die VM in Westerstede und hätten sich auch platziert, wenn Laura im Gelände nicht ein Tor ausgelassen hätte („Das passiert mir nie wieder!“). Das war Pech, aber ansonsten lief alles blendend. Doch dann wendete sich das Schicksal. Luigi ging plötzlich unklar und niemand fand so recht die Ursache. Er wurde in verschiedenen Kliniken untersucht. Die Diagnosen reichten von arthritischen Veränderungen in der Halswirbelsäule bis hin zu Problemen mit dem Fesselträger. Am Ende entschloss Laura Henninga sich, ihr Pferd ein Jahr lang pausieren zu lassen. So stand Luigi im vergangenen Jahr praktisch nur auf der Weide. Erst 2015 wurde er wieder trainiert und dankt es seither mit beständiger Form. Für diese Saison hat Laura Henninga sich das CDV Cup-Finale in Rüspel vom 18. bis 20. September noch fest vorgenommen. Wie es dann im kommenden Jahr weitergeht, das will sie erstmal auf sich zukommen lassen.

Warum Westerstede eines der Lieblingsturniere von Laura Henninga ist? Das ist schnell gesagt: „Das Gelände ist anspruchsvoll, aber fair, Dressur- und Springplätze schick und die Organisation läuft!“ Das würden auch die Profis wie Sandra Auffarth und Ina Tapken bestätigen, berichtet Parcourschef Uwe Meyer: „Die Reiter waren alle sehr zufrieden und bestätigten, dass die Strecke den Pferden Lust auf mehr macht. Wir haben sie aufgrund des heißen Wetters nicht zu lang gemacht.“ Das zahlte sich aus. Es gab nur eine Verweigerung, aber keinen einzigen Sturz. Zwar waren einige Hindernisse mit dem MIM-System bestückt, aber das wurde nicht ausgelöst. Fazit: Tolles Turnier, super Stimmung, weitermachen!

Zweitbeste Reiterin der CDV Cup-Wertung wurde die Ostwestfälin Louise Brachtvogel auf dem in Bayern gezogenen Ostermond xx-Sohn Eowin. Sie fügte ihrem Dressurergebnis von 53,20 Minuspunkten noch vier Strafpunkte für einen Abwurf im Springparcours hinzu und wurde damit in der Gesamtwertung Zehnte. Patrick Schlösser und Little Legend ritten eine ordentliche Dressur (49,60), waren null im Cross, hatten aber acht Fehler im Parcours. Machte 57,60 Minuspunkte und war der elfte Platz bzw. der dritte im CDV Ranking.

Die Gesamtwertung gewann Doppel-Weltmeisterin Sandra Auffarth auf ihrem Nachwuchspferd Viamant du Matz, einem Selle Français-Hengst v. Diamant de Semilly, der schon nach der Dressur mit 36,30 Minuspunkten in Führung gegangen war und diesem Ergebnis auch in Cross und Parcours nichts hinzufügte. Mit Tabea Johanna Henze und Payman reihte sich eine ehemalige CDV Cup-Finalistin auf dem zweiten Platz ein (36,70). Dritter wurde Maximilian Fritsch mit Korsika (42,70).

Die CDV Cup-relevanten Ergebnisse in der Übersicht:

1. Laura Henninga, Luigi (Gesamtwertung Platz 5)
2. Louise Brachtvogel, Eowin (10)
3. Patrick Schlösser, Little Legend (11)
4. Katharina Habazettl, Embassy Junior (16)
5. Miriam Conrad, Don Junior (20)
6. Max Braucksiepe, Felix (22)
7. Karsten Jaspers, Duke’s Delight (26)