Trakehner Körung: Millennium-Sohn wird Siegerhengst

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Bei der Trakehner Körung wurden 13 Hengste gekört, fünf erhielten eine Prämie. Zum Siegerhengst ernannten die Körkommission den Millenium-Sohn His Moment. Er wird wohl in Dänemark sein Zuchtdebüt geben.

Der Siegerhengst der Trakehner Körung, His Moment, zählte von Anfang an zu den Publikumsfavoriten. Schon beim leicht abgeänderten Ablauf der Körung in der Holstenhalle Neumünster auf der Dreiecksbahn am Donnerstag konnte der im typischen, schwungvollen Bewegungsablauf seines Vaters Millennium auftretende Hengst seine Fans begeistern. Im Freispringen zählte His Moment (M. v. Le Rouge, Z. Christian Röhl, Stendal) klar zu den besseren Pferden des 36-köpfigen Lots. Gute Bascule, geschicktes Vorderbein beim Freispringen, im Freilaufen hätte man sich die Oberlinie etwas entspannter gewünscht. Im Galopp gab es Hengste, die sich besser präsentierten. Bei der Auktion wurde der Dunkelbraune für 200.000 Euro an ein Konsortium aus Interessenten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz verkauft. Stationiert werden soll der Champion bei Andres Helgstrand in Dänemark, hieß es.

Im vergangen Jahr war die ein Jahr ältere Vollschwester des Champions, Heavenly Brown, zur Jahressiegerstute der Trakehner Population ernannt worden.
Er sei „an Ausdruck kaum zu überbieten, Im Zuschnitt großlinig, trocken, markant textiert, dabei hochinteressant auch mit Bascule und Technik am Sprung ausgestattet“, unterstrich Zuchtleiter Lars Gehrmann in seiner Körkritik.
Fünf Hengste, darunter ein bereits dreijähriger Halbblüter v. Ruffian Reef xx-Imperio, konkurrierten im Prämienlot um den Titel Siegerhengst.

Reservesieger aus Natursprung

Reservesieger wurde Zauberreigen (Z.: Dr. Elke Söchtig, Gut Elmarshausen). Sein Vater, der Fuchs Rheinklang, der v. Gribaldi-Partout abstammt und damit gleich zwei international erfolgreiche Grand Prix-Hengste in der Abstammung aufweist, hat bislang ausschließlich im Freisprung gedeckt hat. Aus seiner entsprechend überschaubaren Anzahl von Nachkommen kommt der Reservesieger, ein mit einem im Trab weit ausgreifendem Vorderbein ausgestatteter Schimmel aus einer Interconti-Mutter. Bis zum abschließenden vierten Tag hatte er nichts von seiner Lebhaftigkeit eingebüßt. Der Schimmel stand noch voll in der Entwicklung. Für Zuchtleiter Gehrmann stellte der Schimmel ein „wunderbares Beispiel für die Varianz in der Population des Trakehner Pferdes dar.“ Es sei eine Freude gewesen, den Hengst über die Körtage zu erleben. „Total unverbraucht, voller jugendliche Bewegungsfreude, Frische und Leichtigkeit“. Der Schimmel bleibt in Deutschland auf dem Gut Staffelde bei Berlin. Er kostete 125.000 Euro.

Zweiter Reservesieger, also der am dritthöchsten eingeschätzte Hengst, wurde ein nicht zum Verkauf stehender Brauner v. Schwarzgold-Buddenbrock (Z.: Hans-Joachim Scharfetter, Schwanewede), In Step, aus dem Besitz des Hofguts Rosenau bei Frankfurt. Der Hengst, ein schönes Pferd, instabil in der Oberlinie, ließ beim Freispringen keinen Zweifel daran, dass er mit dem Sport über Stangen nichts zu tun haben will. Das Hofgut Rosenau hatte am Samstag für das erste Highlight gesorgt: Bei der Auktion der Fohlen ersteigerte der Dressurstall das teuerste Fohlen, den Millennium-Sohn Konstantin für 80.000 Euro. Insgesamt kosteten die elf Fohlen im Durchschnitt 14.545 Euro. Sechs Reitpferde wurden zu einem Durchschnittspreis von 32.166 Euro verkauft.

Klar im Rechteckformat stand der prämierte Halbblüter Herzensbrecher v. Ruffian Reef xx (Z.: Stephanie Herken-Wendt, Majenfelde), dreijährig und bereits beim Zuchtverband ZSAA gekört. Im Freispringen zeigte er sich äußerst eifrig, für die Körkommission „einer der besten Halbblüter der letzte Jahre“.
Fünfter Prämienhengst war ein kompakter, properer Dunkelbrauner v. St. Cyr, High Five aus der Zucht von Luise Bredemeier, Petershagen. Sein Vollbruder High Motion war vor zwei Jahren Reservesiegerhengst

Bester Springhengst des Jahres wurde der drahtige braune Karlsson, ein Sohn des selbst bis S-Springen erfolgreichen Dramatiker aus einer Halbblutmutter v. Elimcal xx, geboren im Gestüt Ganschow in Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Hengste, denen die Zulassung zur Zucht ausgesprochen wurde, hatten die Hengste Abendtanz, Checkpoint, Imperio, Dürrenmatt, Herbstkönig, Millennium und Schwarzgold zum Vater.
Einem der besten Bewegungspferde des Jahrgangs, der nicht eben mit dem hübschesten Trakehner-Köpfchen ausgestattete Nautilus v. Connery-Latimer, wurde zwar gekört, nicht aber prämiert. In seiner ausführlichen Beschreibung jedes einzelnen, gekörten Hengstes, erläuterte Zuchtleiter Lars Gehrmann, der sein 25. Dienstjubiläum in diesem Jahr feiert, warum: „Er muss noch in seinen Beschälertypus hineinwachsen, in Sachen Abdruck zählte er sicherlich zu den Höhepunkten dieses Körjahrgangs“.