DM Schenefeld: Klimke führt nach Gelände
Favoritenstürze lichten das Feld

Mit ihrem Olympiasieger Butts Abraxxas hat Ingrid Klimke (40,40) nun den komfortablen Vorsprung von 7,6 Strafpunkten auf Weltcupsieger Michael Jung. Braxxi hat mir von Anfang an ein gutes Gefühl gegeben. Der Kurs war schon ab der Sunken Road, Hindernis vier, anspruchsvoll. Und dann kam eine Anforderung nach der anderen. Gerade am Ende war noch mal Mut gefordert und mein Pony hat wieder eine tolle Runde hingelegt. Die Wellenbahn fühlte sich wie eine Gymnastikreihe. Dabei war dieser Hinderniskomplex durchaus achtungserbietend. Nach einer Bürste gings bergab, dann über eine schmale Ecke. Klimke schaut schon nach vorne: Ich finde das gut, dass hier einiges gefordert wurde. Nicht, dass wir beim Ablaufen in Fontainebleau auf einmal denken, die letzte Sichtung war ein Kindergeburtstag.

Michael Jung hat sein Zweitpferd River of Joy dabei. Der achtjährige Württemberger sammelte 8,8 Strafpunkte im Cross. Auf Platz drei hat sich Kai Steffen Meier mit der selbstgezogenen Heraldik xx-Tochter Karascada M vorgeschoben. Ein tolle Rückmeldung in den Spitzensport, nachdem sich der junge Mann Anfang der Saison das Sprunggelenk gebrochen hatte. Eigentlich dürfte er noch gar nicht wieder reiten. Stark verbessert zeigte sich seine Trakehner Stute in der Dressur. Wir haben da ein neues System beim Abreiten ausprobiert.

Weniger glücklich verliefen die Runden von Dirk Schrade und Andreas Dibowski. Schrade kam im Coffin zu Fall, Dibowski kam mit Fantasia nur bis Sprung drei und fiel auf den Rücken. Pferde und Reiter sind wohlauf. Von 21 Pferde kamen sechs nicht ins Ziel. Eine leichte Wunde zog sich Simone Deitermanns Free Easy zu, aber nichts schlimmes, wie Tierarzt Dr. Blobel betonte. Für den Vielseitigkeitsausschuss wird der morgige Tag ein klein wenig Kopfzerbrechen bringen. Nach der Siegerehrung der Deutschen Meisterschaft wird die Nominierung für die Europameisterschaft in Fontainbleau bekannt gegeben. Nachdem Bettina Hoy ihre Ringwood Cockatoo wegen einer Hufproblematik nicht an den Start bringen konnte, dürften die Chancen für dieses Paar schlecht liegen. Ingrid Klimke wird sicher im Team sein, genau wie die drei Topreiter des Weltcupfinale vor einer Woche, Michael Jung, Frank Ostholt und Andreas Dibowski. Wer neben Klimke die Plätze fünf und sechs einnehmen kann, bleibt spannend. Kai Steffen Meier zeigte heute in dem fair gebauten Kurs eine überaus überzeugende Leistung, genau wie der auf Platz fünf und sechs rangierende Peter Thomsen, dessen Parko etwas langsamer unterwegs war als Olympiacrack The Ghost of Hamish.

Ergebnisse unter www.schenefeld-eventing.de

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