FN reagiert auf „offenen Brief“

Von
Friedrich Otto-Erley

(© www.toffi-images.de)

Mehr als 30 Pferdefreunde hatten einen offenen Brief an die Deutsche Reiterliche Vereinigung verfasst, der in unterschiedlichen Medien veröffentlicht wurde (den Wortlaut finden Sie hier). Jetzt hat Friedrich Otto-Erley, Leiter der Abteilung Sport, reagiert.

Sehr geehrter Herr Buschmeyer,
sehr geehrte Damen und Herren Unterzeichner des offenen Briefes,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre umfangreichen Anmerkungen in Ihrem Schreiben vom 15.09.2008 bitte haben Sie Verständnis dafür, dass insbesondere die Aufarbeitung der Vorfälle rund um die Olympischen Reiterspiele in Hongkong, aber auch das aktuelle Tagesgeschäft eine frühere Beantwortung verhindert haben.

Inzwischen möglicherweise jedoch auch bereits vor Verfassen Ihres offenen Briefes dürfte Ihnen das vom FN Präsidium am 05.09.2008 beschlossene Maßnahmenpaket bekannt sein, das eine Vielzahl Ihrer Fragen, Anregungen und berechtigten Forderungen beinhaltet; ich füge die diesbezügliche Pressemitteilung diesem Schreiben bei.

Eine Reihe der beschlossenen Aktivitäten ist mittlerweile angelaufen und von Öffentlichkeit und Medien mit großem Interesse zur Kenntnis genommen worden. Weitere Maßnahmen sind auf den Weg gebracht unter anderem werden sich in den nächsten Tagen und Wochen Expertenrunden zu den unterschiedlichsten Themenschwerpunkten des Präsidiumsbeschlusses zusammenfinden und Umsetzungsstrategien und konzepte sowohl für den nationalen als auch den internationalen Sport erarbeiten.

Zu weiteren einzelnen Passagen Ihres Briefes möchte ich darüber hinaus kurz eingehen:

  1. Es hat zu den Olympischen Spielen in Hongkong keinen festgelegten öffentlichen Sichtungsweg in der Disziplin Springen gegeben. Vielmehr wurde mit den in Frage kommenden Reitern ein individuell abgestimmter Sichtungs- und Vorbereitungsweg, der deutlich über eine reine Turniereinsatzplanung hinausging und bereits im Winterhalbjahr 2007/2008 begann, erarbeitet und realisiert. Diese Planung war bereits in den Sitzungen des DOKR Springausschusses im Herbst 2007 sowie Anfang Januar 2008 umfassend erörtert und beschlossen worden. Sie beinhaltete neben einem umfassenden Konditions- und Fitnessprogramm ein in enger Abstimmung mit Veterinären, Physiotherapeuten, Fütterungsexperten etc. entwickeltes Vorbereitungskonzept für Mensch und Pferd die Fachpresse hat des öfteren hierüber umfassend berichtet.
  2. Das von einzelnen monierte, vermeintliche intolerable Auftreten wie auch das unbefriedigende sportliche Abschneiden wurde bereits und wird weiterhin thematisiert und aufgearbeitet. Gleiches gilt für den Fall Cöster/Christian Ahlmann wie in derartigen Fällen üblich, muss die nationale Förderation den Gang des Verfahrens bei der FEI abwarten, bevor eine nationale juristische Aufarbeitung des Geschehens erfolgen kann. Eine frühzeitige Bewertung des Falles durch die Disziplinargremien der deutschen FN kann folglich noch gar nicht stattgefunden haben; entsprechende Pressemeldungen stellen offenkundig lediglich Meinungsäußerungen durch Einzelpersonen dar. Gleiches gilt für die Presseerklärung Christian Ahlmanns, auf deren Inhalte die FN weder Einfluss nehmen konnte noch wollte.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Zeilen verdeutlichen zu können, dass der organisierte Pferdesport in Deutschland alles in seinen Kräften stehende tun wird, um die erkannten Missstände (auch und gerade über den aktuellen Einzelfall hinaus) umfassend aufzuarbeiten.

Diese Verpflichtung obliegt dem internationalen Pferdesport in gleichem Maße die deutsche FN wird alles daran setzen, über die Aktivitäten hierzulande hinaus Fehlentwicklungen aufzuzeigen und an der Wiederherstellung des Ansehens des Sports weltweit mitzuwirken.

Bitte seien Sie versichert, dass das Gesamtanliegen Sauberkeit im Pferdesport dem Verband und seinen Repräsentanten genau so am Herzen liegt wie Ihnen! Allerdings lässt sich leider aber auch eine gewisse Enttäuschung, ja durchaus Frustration darüber nicht verhehlen, dass trotz aller Maßnahmen, Aufklärungs- und Sanktions-Initiativen der letzten Jahre und Jahrzehnte offensichtlich (noch?) immer nicht gelungen ist, Vorfälle in der letzten Zeit bis hin zu denen in Hongkong gänzlich zu unterbinden.
Gleiches gilt für die Unwägbarkeiten, mit denen ein Sportverband konfrontiert wird, wenn sich die juristischen Institutionen mit den diversen Fragestellungen auseinandersetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Otto-Erley

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