Mannheim: Frauenpower zum Auftakt

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Anna Kasprzak und Donnperignon

Anna Kasprzak auf ihrem ersten internationalen Erfolgspferd Donnperignon (© Julia Rau)

Der erste internationale Tag des 49. Mannheimer Maimarkt-Turniers wurde in den wichtigsten Prüfungen von den Damen dominiert. Die Dänin Anna Kasprzak gewann mit Donnperignon den Grand Prix, Katrin Eckermann mit Skik die Qualifikation zum Großen Preis von Mannheim, Hanne Brenner die Paraequestrian-Aufgabe im Grade III und die Belgierin Michelle George im Grade IV.

Die internationalen Dressurprüfungen beim 49. Mannheimer Maimarktturnier eröffneten im Grand Prix de Dessage mit einem doppelten dänischen Erfolg. Es siegte Anna Kasprzak mit dem 13jährigen Donnerhall-Sohn Donnperignon, den sie im letzten Herbst von Christoph Koschel erworben hatte. Der deutsche Dressurreiter hatte mit ihm Mannschaftsbronze bei der WM 2010 und Mannschafts-Silber bei der EM 2011 gewonnen.

Ganz so überraschend wie diese Siegesmeldung vielleicht noch vor zwei Wochen geklungen hätte, war sie in Mannheim aber doch nicht: Schon am vorangegangenen Wochenende hatte das dänische Paar beim Turnier in Hagen mit 79,844 Prozent im Grand Prix Special Platz zwei hinter den neuen britischen Weltrekordhaltern Charlotte Dujardin und Valegro belegt und war zuvor im Grand Prix Vierter mit 75,149 Prozent geworden. Die 23jährige gewann dieses Mal mit 76 Prozent vor den dänischen Zweiten des Weltcup-Finales 2011 und Mannschafts-Dritten von Hongkong, Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und Digby (72,674), die aber durch ein Angaloppieren im Strarken Trab und mit einer unruhigen Grußaufstellung am Schluss wertvolle Punkte verloren.

Nicht besser erging es der viertplatzierten Isabell Werth mit Warum nicht FRH (70,702). Der Hannoveraner Fuchswallach galoppierte nach dem Rückwärtsrichten kurz an, hatte einen Fehler in den Einer-Wechseln und verlor gegenüber den beiden dänischen Paaren etwas in der Piaffe, zeigte sich jedoch in dieser Lektion besser und aktiver als meist zuvor. Warum er allerdings im Starken Schritt von einem Richter eine Zwei erhielt, von allen anderen eine Sieben, bleibt unbeantwortet.

So konnte sich auf Platz drei noch die bei Ton de Ridder in Aachen trainierende und in Duisburg wohnende Polin Beata Stremler mit Martini (71,128) schieben. Einer-Wechsel waren allgemein nicht die Lektion des Tages, auch die an fünfter und sechster Stelle platzierten Paare, Fabienne Lütkemeyer mit DAgostino und Lokalmatodorin Uta Gräf mit Le Noir, hatten jeweils Fehler in dieser Lektion und kamen knapp über bzw. unter siebzig Prozent.

Während im Vorjahr die erstmals international ausgeschriebenen Grand-Prix-Prüfungen noch auf eher verhaltenes Interesse bei den Reitern stießen, war es in diesem Jahr mit 32 Teilnehmern überwältigend. Unter ihnen befanden sich auch acht australische Teilnehmer, für die Mannheim die erste von zwei Olympia-Sichtungen in Europa ist. Beste australische Reiterin war die in Deutschland lebende Lyndal Oatley mit Sandro Boy (69,723). Begleitet werden die Australier von Bratt Mace, der auch in London Chef de Mission aller drei Disziplinen sein wird und Manager des Olympischen Programms der australischen FN ist. Ich bin sehr zufrieden, mit den Leistungen der australischen Reiter im Grand Prix hier in Mannheim. Ein Paar kam auf 69, zwei weitere auf 68 Prozent. Die Kombination, die von Mannheim und Compiègne zusammenaddiert die höchste Prozentzahl erzielt, wird auf jeden Fall für die Olympia-Mannschaft nominiert. Für die beiden anderen Teamplätze zählen vor allem auch diese beiden Turniere, aber, wenn die Reiter sehr dicht beieinanderliegen, dann werden die Vorleistungen zur Entscheidung herangezogen, so Bratt Mace, Platz acht bei den Olympischen Spielen 2008 und Platz sieben bei der WEG 2010 in Kentucky hat dem Dressursport in Australien noch einmal Auftrieb gegeben. Wir hatten noch nie acht Paare, die in die engere Wahl kamen, und es hilft uns auch bei den Veranstaltern. Vorher hätten wir nirgends für acht Reiter eine Startgenehmigung im Grand Prix erhalten. Aber man vertraut uns heute, dass sie alle das Niveau haben, um diese Prüfung mit guten Resultaten bestreiten zu können. Früher wären wir auch nicht in der Lage gewesen, den Tod von gleich zweier unserer Championatspferde innerhalb eines Jahres mit Brett Parberys Victory Salute und Hayley Beresfords Olympiapferd Relampago do Retiro so zu verkraften und die Mannschaft dennoch auf diesem Niveau zu halten. Wir hoffen, dass wir uns in London gegenüber dem achten Platz von Hongkong noch verbessern werden.
Para-Dressur

Auf Goldkurs befinden sich erneut die Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics von 2008 und der Paraeuestrian-WM von 2010 Hanne Brenner und ihre mittlerweile 17jährige Stute Women of the World, die in Mannheim vor Steffen Zeibig und seinem ebenfalls medaillenbewährten Waldemar (71,049) mit 73,395 Prozent im Grade III siegten. Der Sieg in der Mannschafts-Aufgabe des Grade IV ging beim internationalen Turnier der Para-Dressurreiter an die Belgierin Michelle George mit FBW Rainman (73,958).
Springen

In der Qualifikation zum Großen Preis von Mannheim siegte am Samstagnachmittag wie schon im Großen Preis von Hagen am letzten Sonntag die Senkrechtstarterin der deutschen und internationalen Springsportszene des Vorjahres, die erst 22jährige Katrin Eckermann (Kranenburg) auf dem 13jährigen Hengst Skik in fehlerfreien 64,05 Sekunden, womit sie die übrigen 44 Startern geradezu deklassierte. Sechs Sekunden mehr benötigte der zweitplatzierte Jan Wernke (Holdorf) mit Queen Mary in 70,01 Sekunden, Dritter wurde der Niederländer Peter Geerink mit Wiesielottie (0/70,36) vor dem Pfungstädter David Will mit Colorit (0/71,32). Der prominenteste Teilnehmer, der für den Mannheimer Reiterverein startende, vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum hatte mit Gotha einen Abwurf am letzten Hindernis.

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