Weltcup Springen : Weishaupt gewinnt zweite Wertung

Von
Philipp Weishaupt und Monte Bellini

S´Hertogenbosch (NED) Brabanthallen 20.04.2012 Weltcupfinale Springen (zweite Wertungsprüfung): Philipp Weishaupt (GER) und Monte Bellini Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Philipp Weishaupt und Monte Bellini)

Der schwarze Freitag von Hertogenbosch endete für die deutschen Springreiter mit einem Lichtblick: Philipp Weishaupt auf Monte Bellini und Marco Kutscher auf Cornet Obolensky wurden Erster und Dritter in der zweiten Weltcupwertung.

Auch sie ritten mit schwarzem Trauerflor, um den in Hertogenbosch plötzlich verstorbenen Dressurbundestrainer Holger Schmezer zu ehren. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Holger nicht gleich um die Ecke kommt, wir haben doch gestern noch zusammen Kaffee getrunken, sagte Philipp Weishaupt.

Die vier deutschen Springreiter konnten in der zweiten Weltcup-Wertung vieles von dem wettmachen, was ihnen in der ersten Wertung misslungen war. Der fünfte, Titelverteidiger Christian Ahlmann, verzichtete auf weitere Weltcupstarts, nachdem Taloubet Z im Zeitspringen drei Abwürfe kassiert hatte. Dafür habe ich volles Verständnis, sagte Bundestrainer Otto Becker wenn man keine Chancen mehr sieht, muss man mit so einem Pferd keine Aufholjagd beginnen. Taloubet Z ist die Olympiahoffnung von Christian Ahlmann.

Nur drei von 33 Reitern blieben in dem kurvenreichen und sehr anspruchsvollen Kurs der zweiten Wertung ohne Abwurf. Besonders häufig fielen die Stangen am mittleren Oxer der Dreifachen, zu dem hin die Pferde viel Schwung brauchten. Im Stechen gelang Weishaupt mit einer flotten, aber nicht waghalsigen Runde auf dem zehnjährigen früheren Bundeschampion Monte Bellini, Schnellster ohne Abwurf zu bleiben. Damit unterbot er den ersten Starter, seinen Stallkollegen Marco Kutscher auf Cornet Obolensky (0/35,03) und auch der letzte Reiter, der Schweizer Pius Schwizer auf der Holsteiner Stute Carlina v. Carvallo Z-Landgraf I konnte ihn nicht mehr einholen. Ich hatte große Angst, als ich wusste, das Pius nach mir startet, sagte Weishaupt, im vergangenen Jahr ist mir das dreimal passiert und jedes Mal war ich am Ende Zweiter. Der westfälische Hengst ist ein Sohn von Marco Kutschers EM-Sieger Montender. Ein Pferd, wie man es sich erträumt, sagt Weishaupt, schön, rittig, kann alles springen und wird richtig gut, wenn es schwer wird. Und fügt hinzu, quasi um die Richtung anzugeben:Viel schwerer als heute kann es bei Olympia auch nicht werden. Auch Otto Becker war mit der Leistung des jüngsten deutschen Reiters in Hertogenbosch hochzufrieden. Vor allem, nachdem Philipp mit Souvenir gestern am letzten Sprung einen Fehler hatte, der seine eigene Schuld war.

Alle drei Reiter, die das Stechen erreichten, hatten für dieses zweite Springen ein anderes Pferd als am Vortag gesattelt. Daran sieht man, dass das Zeitspringen doch sehr viel aus den Pferden herausgenommen hat, sagte Marco Kutscher.

Mit nur einem Zeitfehler verpasste der Olympiasieger 2008, der Kanadier Eric Lamaze, das Stechen. Er ist nach dem Tod von Ausnahmepferd Hickstead mit der zehnjährigen in Belgien gezogenen Darco-Heartbreaker-Tochter Coriana van Klapscheut wieder adäquat beritten. Zehn Reiter kamen mit einem Abwurf aus dem Kurs, gleich dahinter, mit fünf Fehlern (einem Zeitfehler) wurde Ludger Beerbaum auf Chaman 15.

Vor der dritten Wertung, dem Finale am Sonntag führt nach zwei Prüfungen Pius Schwizer mit umgerechnet null Fehlern vor seinem Landsmann Steve Guerdat und dem Sieger der ersten Wertung, dem US-Amerikaner Rich Fellers (je 1) und, auf Platz vier, dem Franzosen Kevin Staut (3). Drei Reiter rangieren mit vier Punkten, also einem Abwurf Rückstand zum Führenden, auf Platz fünf, darunter als bester Deutscher Philipp Weishaupt. Marco Kutscher und Marcus Ehning liegen mit zehn Fehlerpunkten, Rang zwölf, schon relativ weit weg von der Spitze, Ludger Beerbaum abgeschlagen auf Rang 22.

Bundestrainer Otto Becker war einerseits glücklich, dass seine Reiter die Scharte vom Vortag weitgehend auswetzen konnten, aber auch ihm hatte der Tod von Holger Schmezer gezeigt, wie unwichtig der Sport von einer Minute zur anderen werden kann. Man lernt wieder, wo die Prioritäten eigentlich sind, sagte er.

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