Nürnberger Burg-Pokal: Weihegold siegt im Finale

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Sieg für Beatrice Buchwald und Weihegold OLD

2013 Siegerinnen im Nürnberger Burg-Pokal Finale, 2014 auch im Louisdor-Preis: Weihegold und Beatrice Buchwald. (© Julia Rau)

Im Stall von Isabell Werth dürften heute zurecht die Champagnerkorken knallen. Erst siegte die Chefin mit Bella Rose im Grand Prix Special – dann gewann ihre Bereiterin Beatrice Buchwald den Nürnberger Burg-Pokal für sieben- bis neunjährige Pferde im Sattel von Weihegold OLD. Die Zuschauer in der prall gefüllten Festhalle sahen eine gute Prüfung – knapp über die Hälfte der 13 Starter erhielt Bewertungen von 70 Prozent und mehr.

Es hat geklappt! Nach ihrem Sieg im Grand Prix Special wollte Isabell Werth den Schwung mit in die Prüfung ihrer Bereiterin Beatrice Buchwald nehmen. Die saß im Sattel der achtjährigen Oldenburgerin Weihegold OLD v. Don Schufro. Das Zuchtprodukt von Inge Bastian ist bei weitem kein unbeschriebenes Blatt. 2008 wurde sie zur Oldenburger Siegerstute ausgerufen, sie gewann Bronze auf dem Bundeschampionat und war im Finale der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde. In der Finalprüfung, einem St. Georges-Special, gelang es Buchwald nicht nur, die drei guten Grundgangarten der Stute herauszureiten. Weihegold gefiel in jedem Teil der Prüfung mit ihrer Taktsicherheit und Versammlungsbereitschaft, die sich vor allem in den halben Galopp-Pirouetten zeigte. Fast durchweg kassierte sie für jede Lektion die Noten sieben und acht. Beatrice Buchwald, die erst seit einem Jahr für den Stall von Isabell Werth reitet, hörte nach ihrem Sieg gar nicht mehr auf zu Strahlen. Nach dem Titel beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde mit Lord Carnaby ist das ihr zweiter, großer Erfolg in diesem Jahr: Es war so wahnsinnig toll. Wir haben einfach versucht, alles zu geben. Für den Ritt erhielt das Paar 74,732 Prozent.
Zweiter wurde, wie in der Einlaufprüfung am Donnerstag, Derano, ein achtjähriger Hannoveraner von De Niro, vorgestellt von Dorothee Schneider. Die Pferdewirtschaftmeisterin spielte auf dem eleganten Fuchswallach ihre ganze Routine aus, denn der ließ sich vor allem am Anfang von der Stimmung in der voll besetzten Festhalle beeindrucken. Derano hat wenig Turniererfahrung, erklärt Dorothee Schneider, die seit einem guten halben Jahr im Sattel des Wallachs sitzt. Bei der ersten Grußaufstellung stockte der Fuchs noch, dann ließ er sich aber mehr und mehr von seiner Reiterin überzeugen, sein Können zu zeigen. In der Trabarbeit punktete Derano mit seiner Taktsicherheit und einem gut durchschwingendem Hinterbein. Der Schritt ist groß angelegt und im Galopp zeigte er in den halben Pirouetten seine Versammlungsbereitschaft. Ich bin stolz auf Derano, er war wirklich tapfer, sagte die Mannschafts-Silbermedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele in London 2012. Genau 74 Prozent gab es für das Paar. Weniger Glück hatte Schneider mit ihrem zweiten Pferd im Finale, dem erst siebenjährigen Showtime. Der Sandro Hit-Sohn, der die Einlaufprüfung gewonnen hatte, fing toll an und lag zwischenzeitlich bei 78 Prozent. Im Galopp guckte sich der Wallach in einer Ecke fest, Spannung stieg auf und es kam zu Fehlern, Platz fünf für das Paar mit 71,659 Prozent.
In der Einlaufprüfung war es für Isabell Bache und Riverdance noch Platz sieben gewesen, im Finale steigerte sich das Paar und landete mit 72,293 Prozent auf dem Bronzerang. Der langbeinige Hannoveraner Hengst von Rascalino ist mit drei guten Grundgangarten ausgestattet und flog in den Trab- und Galoppverstärkungen quasi durch das Viereck. Die Trabtour war das Highlight der Prüfung das Paar lag zwischenzeitlich bei 78 Prozent. Der Schritt war ergiebig, hier hätte der Fuchs aber mehr zum Schreiten kommen können. Im Galopp überzeugte er wieder mit jeder Menge Go. Die Diagonale, auf der die Vierer-Wechsel geritten wurden, war fast zu kurz für Riverdance. Die ersten beiden Pferde, Weihegold und Denaro, setzten sich mehr als Riverdance, der allerdings auch erst sieben Jahre alt ist und damit eines der jüngsten Pferde im Finale war. Die Versammlungsbereitschaft war allerdings auch bei einigen anderen Pferden im Finale der Schwachpunkt mit Blick auf das Alter der Pferde verzeihlich.

Ein elegantes Paar ritt sich auf Platz vier. Kathleen Keller und der achtjährige Desperados waren zum zweiten Mal im Finale des Nürnberger Burg-Pokals dabei. Zu Hause trägt der hochbeinige Fuchswallach von Danone I den Spitznamen Baby. Denn Kathleen kennt ihn seit seiner Geburt, ihre Eltern sind die Züchter des Wallachs. Im Viereck trat Desperados, der mit groß angelegten Bewegungen ausgestattet ist, elastisch und dynamisch auf. Vor allem die Trabarbeit gefiel. Insgesamt kam das Paar auf 71,805 Prozent und die Studentin durfte sich über den Stilpreis freuen, den sie für Sitz und Einwirkung bekam.

Ein weiterer Preis wird traditionell für das Rückwärtsrichten vergeben. Diese Lektion wurde extra am Ende der Prüfung in die Spezialaufgabe eingebaut, um die Durchlässigkeit zu überprüfen. Am besten bewältige der aktuelle Berufsreiterchampion Thomas Wagner aus dem nahen Bad Homburg diese Aufgabe. Im Sattel des neunjährigen Frederic wendet er auf die Schlusslinie ab, zeigte ein Halten auf dem Punkt, ein durchlässiges Rückwärtsrichten, aus dem der Fürstenreich-Sohn geschmeidig antrabte. Das Paar wurde mit 70,293 Prozent Siebter.

Die Ergebnisse

Leah Laven
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