Mannheim: David Will gewinnt Badenia

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Perspektivgruppenmitglied David Will reitet im Moment in absoluter Topform. So nun auch beim Mannheimer Maimarktturnier, wo er den Großen Preis gewann, die Badenia.

Das 50. Mannheimer Maimarkt-Turnier endete im mit 60.000 Euro dotierten Großen MVV Preis von Mannheim, der Badenia, mit dem Sieg eines Paares, dem die Zukunft gehören könnte: David Will und dem zehnjährigen Baden-Württemberger Hengst Colorit! Das Paar aus dem hessischen Pfungstadt hatte im März bereits die letzte Weltcup-Qualifikation der West-Europaliga 2012/13 im niederländischen s-Hertogenbosch gewonnen und stand schon vor seinem Badenia-Sieg als gesetztes Paar für die Nationen-Preis-Mannschaft beim CSIO Rom.
Von den 48 Startern des Großen Preises hatten sich über den Parcours von Christa Jung, die nunmehr seit 25 Jahren eigenverantwortlich für die Kurse in Mannheim zuständig ist, zehn für das Stechen qualifiziert. Als zweiter Stechteilnehmer setzte der zweifache Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg auf der zehnjährigen Leonie W., einer westfälischen Larenco-Grandeur-Tochter, mit einer Nullrunde in 38,25 Sekunden das nachfolgende Starterfeld unter Druck. Trotz riskanter Ritte, die einen Abwurf zur Folge hatten, sollte vorerst niemand seine Zeit knacken. Erst David Will gelang mit Colorit als drittletztem Starter diese Zeit in fehlerfreien 37,81 Sekunden zu unterbieten und sich seinen ersten Badenia-Sieg zu sichern.

Für den Schüler und Angestellten von Dietmar Gugler ist sein Sieg im Großen Preis von Mannheim etwas ganz Besonderes: In Mannheim habe ich vor drei Jahren mein erstes S-Springen gewonnen, hier hat meine internationale Karriere ihren Anfang genommen und vor meinem Idol Lars Nieberg heute hier zu gewinnen, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Von Colorit, den David Will seit Januar 2012 reitet, spricht der Springreiter voller Begeisterung: Er ist mein bestes Pferd. Was ihn so besonders macht, sind sein Charakter, seine Rittigkeit und seine Beweglichkeit. Er hat von Haus aus diese Eigenschaften mitbekommen und kämpft immer sehr für mich mit. Er macht es mir einfach. Seitdem ich ihn in Beritt habe, hat er sich sehr gut entwickelt. Im letzten Jahr war die Geschwindigkeit im Stechen meistens auch gut, aber ich habe mich öfters noch verhaspelt. Vielleicht durch zuviel Nervosität, vielleicht durch zuwenig Erfahrung. Mittlerweile haben wir gut zu einander gefunden.

Platz drei (0/40,22) ging an den ehemaligen, niederländischen Mannschafts-Weltmeister Albert Zoer mit Wollie Bollie, Platz vier (0/46,42) an den Mexikaner Alberto Michan Halbinger mit Camilo. Fünfte (4/39,07) wurde Eva Bitter (Münster) mit Perigeux, Sechster Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit Monte Bellini (4/39,32).

Einige Schreckminuten hatte es gegeben als der saudische Badenia-Sieger von 2011 Ramzy Al Duhami nach einem Sturz mit seinem Siegerpferd von 2011, Bayard van der Villa Theresia, an der luftigen Mauer mit Bögen, klotzigen Pfeilern und kleinem, angedeutetem Wasserlauf am Fuße erst einmal regungslos liegenblieb, laut Parcourschefin Christa Jung, weil ihm so geheißen wurde: Der Sturz ereignete sich direkt vor meinen Augen und ich hatte sehen können, dass der Wallach nicht auf seinen Reiter getreten war. Er wollte aufstehen, aber ich war der Meinung man sollte kein Risiko eingehen. Auch laut Turnierleiter Peter Hofmann war Al Duhami immer bei Bewusstsein gewesen und hatte Hände und Füße bewegen können. Mit dem Notarztwagen wurde er in ein Mannheimer Krankenhaus gemacht, wo ein MRT keine Verletzungen ergab. Vorsichtshalber sollte er jedoch für 24 Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Der Saudi war als viertletzter Teilnehmer des Umlaufs an den Start gegangen und alle Beobachter waren sich einig, dass es ein Reiterfehler war, weil er die Mauer zu zögerlich anritt. Bereits einige Paare zuvor war Torben Köhlbrandt mit Scala an dieser Mauer zu Fall gekommen, Pferd und Reiter standen jedoch unbeschadet auf, wie der an einem Oxer mit dem Stakkato-Sohn Amico Mio gestürzte Italiener Roberto Cristofoletti. Die Mauer bot nicht nur einen ungewohnten Anblick, sie lag auch zwischen zwei Teichen vom Ausgang weg. Eine Richtung, die einige Pferde zum Ungehorsam bewegte. Insgesamt hatten mit zehn Nullfehlerritten, zehn Vier-Fehler- und weiteren vier Fünf-Fehler-Ritten die Hälfte aller Starter im Normalparcours nur einen Abwurf.

Birgit Popp

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