Weltcupfinale Voltigieren: Überraschung bei den Damen, holperiger Auftakt bei den Herren

Von
Simone Wiegele und Arkansas

(© Stefan Lafrentz)

Erst im Oktober 2010 wurde die Idee für den Weltcup im Voltigieren
geboren, bis zur Umsetzung und Premiere des allerersten FEI Worldcup
Finals im April in Leipzig blieb nicht viel Zeit. Trotz kleiner
Anlaufschwierigkeiten sind die Voltigierer froh, nun richtig angekommen
zu sein in der Reitsportszene, fühlen sich von den Aktiven der anderen
Reitsportdisziplinen wie auch den Zuschauern als  Pferdesportler auf
Augenhöhe angekommen.

Ausgetragen werden im Gegensatz zu den Weltreiterspielen, bei denen auch der Titel im Gruppenvoltigieren vergeben wird, nur die Wettbewerbe im Einzelvoltigieren bei den Damen und den Herren. Sieben Damen und sechs Herren zeigten in der ersten Wertungsprüfung ihr Können in einer Kür mit Musik, diese noch nicht in der großen Veranstaltungshalle, sondern in Halle drei, einer weiteren Halle in dem weitläufigen Messekomplex in Leipzig.
Lag es an der ungewohnten Atmosphäre, dass Pferde und Athleten mit ihren Leistungen weitgehend hinter den Erwartungen zurück blieben oder an dem für den Voltigiersport ungewohnten Termin für einen sportlichen Höhepunkt im Terminkalender mag dahingestellt sein, beide Faktoren wurden jedenfalls als Erklärung für die eine oder andere Enttäuschung angeführt.
Die Leistungen waren recht unterschiedlich. Die Nähe der Zuschauer, das ungewohnte Licht, die fremde Geräuschkulisse mögen das eine oder andere Pferd sicher irritiert haben. Besonders der deutsche Bewerber Daniel Kaiser, Lokalmatador und WM Fünfter bei den Weltreiterspielen in Kentucky 2010, hatte darunter zu leiden. Sein junger, unerfahrener Wallach Down Under seinen Championatskracher hatte Kaiser durch einen tragischen Autounfall verloren stellte ihn mit seinem Temperament vor eine fast unlösbare Aufgabe, er bildete in der Rangfolge das Schlusslicht.
Der amtierende Europameister Nicolas Andreani aus Frankreich absolvierte auf Idefix de Braize eine sehr sportliche, anspruchsvolle Kür, mit 8,780 führt er das Teilnehmerfeld an. Patrick Looser aus der Schweiz, der aktuelle Weltmeister, war mit seiner Leistung noch nicht ganz zufrieden, 8,626 reichen nicht zum Sieg, weiß er. Aber heute immerhin zu Platz zwei. Mit deutlichem Rückstand und der Note 8,080 der zweite deutsche Teilnehmer, Viktor Brüsewitz aus Garbsen.
Bei den Damen siegte in Abwesenheit der derzeit die Szene beherrschenden Welt- und Europameisterin Joanne Eccles aus England bei den Damen Simone Weigele aus Grevenbroich. Die Bronzemedaillengewinneren der Weltmeisterschaft, die für die Volti-Kultstätte Neuss startet, legt allerdings momentan den Fokus mehr auf das Training im Team und weniger auf das Einzelvoltigieren. Dennoch freut sie sich aber über die Aufmerksamkeit, die ihrem Sport in Leipzig entgegen gebracht wird. 8,320 bekam sie für ihre Kür mit Arkansas, das bedeutete Platz eins. Ebenfalls auf Arkansas zeigte die Zweitplatzierte ihr Können. Antje Hill, auch sie aus Neuss, verschenkte allerdings Punkte, als sie nach der Landung in den Sand fasste, sonst wäre auch für sie der Sieg greifbar nah.
Alle Athleten gehen davon aus, in der zweiten Wertungsprüfung in Halle 1 vor großem Publikum eine deutliche Leistungssteigerung zu erfahren. Dort könnten sich die Pferde besser präsentieren, die Athleten ihr Können abrufen. Für den Titel werden die Ergebnisse beider Wertungsprüfungen zusammen genommen. Der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl kann in Leipzig Geschichte schreiben, wenn er als erster FEI World Cup Gewinner auf die Ehrenrunde geht.

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