CHIO Aachen: Werth reitet Don Johnson zum Sieg

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Isabell Werth und Don Johnson

Aachen Soers 06.07.2012 CHIO Dressur Grand Prix Special (CDI-Tour): Isabell Werth (GER) und Don Johnson Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Sie kann schon wieder siegen! Isabell Werth und Don Johnson gewannen den Grand Prix Special der CDI-Tour vor der gestrigen Siegerin Monica Theodorescu und Whisper. Ein paar spannende, bzw. spannungsgeladene Einlagen boten Brigitte
Wittig und der Japaner Hiroshi Hoketsu. Beide Pferde scheuten in der ersten
Piaffe und waren nur mühsam wieder dazu zu bewegen, wieder kooperativer zu
werden.

Isabell Werth und Don Johnson
Nach der Zwangspause wegen der Verletzung bei den Deutschen Meisterschaften hatte Isabell Werth Olympia für sich abgehakt. Aber wirklich total? Nicht zuletzt die Absage von Matthias Rath hat die Suche nach dem fünften Reiter, der als Reservist nach London fährt, um dort gegebenenfalls für ein Pferd, das akut ausfällt, einzuspringen, wieder auf die Agenda gerufen. Don Johnson beginnt im starken Trab mit imponierendem Vorderbein, hinten dagegen ist das nicht so energisch. Auch die nicht immer konstante Anlehnung kann nicht übersehen werden. Don Johnson ist gehorsam, das ist nicht immer so gewesen, aber an diesem Abend ist er im Flutlicht des Aachener Dressurstadions konzentriert auf seine Reiterin. Immer wieder schleichen sich Ungleichmäßigkeiten im Trab und auch in der Passage ein. Der Takt ist konstant, das Gleichmaß nicht. In der Passage wünschte man sich deutlicheres Senken der Hinterhand. 74,33 Prozent stehen nach der Trabtour zu Buche, auf die ein sicherer starker Schritt folgt. Die erste Piaffe stellt kein Problem dar, aber immer wieder einmal schwingt in der Passage das linke Hinterbein mehr unter den Körper als das rechte. Die Zweierwechsel sind gut im Vorwärts, die 15 Einerwechsel auf der Diagonalen leider nicht optimal eingeteilt, enden schon kurz hinter dem Mittelpunkt (7,4). Beide Pirouetten gelingen gut, Werth klopft dem Hannoveraner anerkennend nach der Linkspirouette den Hals. Zwischen 71 und 76 Prozent lautet die Wertung, das macht 73,867 Prozent, der Sieg.

Whisper und Monica Theodorescu
Das Paar geht als Sieger des Grand Prix in die Prüfung. Der Baden-Württemberger ist in guter Form. Der starke Trab zu Beginn leidet etwas darunter, dass der Welt Hit I-Sohn konsequent vorne rechts deutlich höher fußt als links: Trotzdem zeigt die Anzeigetafel mit den Durchschnittswerten der richterlichen Beurteilung eine 7,8 im Schnitt also fand die Mehrheit der Richter das gut. Es folgen flüssige Traversalverschiebungen, geschmeidige Übergänge in die erste ausdrucksstarke Passage, auch die Traversale nach rechts gelingt sehr schön hier wird Dressur zelebriert! Eine glatte 8 ist der Dank. Zu Beginn des Schritts beläuft sich der Wertnotenschnitt auf über 77 Prozent! Und der Schritt? Im starken Tempo gelingt er gut, mit viel Übertritt, auch der Takt passt – 7,9. Im versammelten Tempo geht der Viertakt mitunter verloren. Die Piaffe wie bei Whisper gewöhnt keine Gänsehautlektion, die zweite ist noch schwächer (5,8): Nach den Piaffen hat das Paar fünf Prozent verloren, Geht mit 72 Prozent in die Galopptour mit guten Zweierwechseln (7,5), sehr guten Traversalen nach links und rechts (beide 8,0), sicheren Einerwechsel (7,6). Abzüge gibt es in der Rechtspirouette, bei der der Rhythmus in der zweiten Hälfte nicht mehr sicher ist, auch die zweite Pirouette kann Whisper sicherlich besser. Sie ist schnell mit wenig Längsbiegung, die letzte Piaffe wird die beste der drei geforderten, aber mehr als eine 6,1 ist auch da nicht drin. Am Ende dann ein Bilderbuchhalten. Mit 72,978 Prozent Platz zwei.

Anne van Olst (DEN) und Taikoen
Von ganz toll bis ziemlich durcheinander – der Negro-Sohn aus den Niederlanden hat alles im Programm. Er fängt sehr gut an, trabt geschmeidig, fußt beeieindruckend hinten ab und es fällt ihm entsprechend leicht, in eine schöne, elastisch federnde Passage zu kommen. Auch in den Seitengängen verliert er weder an Kadenz noch an Takt über 76 Prozent sind es am Ende der Trabtour. In die erste Piaffe kommt eher zögerlich, die zweite gelingt flüssiger (7,8) für die Passagen liegen die Noten über 8. Am Ende der ausdruckstarken Zweierwechsel dann ein Wechsel von Sprung zu Sprung das ist teuer, denn wie weit das Hinterbein unter den Körper springt, ist beispielhaft, die Einerwechsel müssten mehr Raumgewinn haben, gelingen aber. Die Harmonie bleibt aber allmählich auf der Strecke. Vor der ersten Pirouette springt Taikoen einmal hinten um. Beide Pirouetten wirken unkontrolliert, in der Passage auf der Mittellinie haben Reiterin und Pferd wieder zueinander gefunden, meint man. Doch in der letzten Piaffe kippt das Pferd im Hals nach vorne ab, reißt dafür die Hinterbeine exaltiert unter den Bauch, das Ganze sehr im Vorwärts. Schade aber es bleiben nicht nur 72,333 Prozent, Platz drei, sondern vor allem der Eindruck, dass man ein Pferd gesehen hat, das faszinierende Momente im Dressurviereck zeigen kann.

Vierte wird Fabienne Lütkemeier mit DAgostino. Ein toller starker Schritt, risikobereites Reiten im starken Galopp und hochbewertete Serienwechsel sind die großen Pluspunkte des Fuchses. 72,044 Prozent.

2,5 Punkte trennen die beiden nächsten Platzierten, Hubertus Schmidt mit dem Holsteiner Hengst Lento, der in Piaffen und Passagen punktet, aber im Schritt verliert (71,356 Prozent). Dahinter landen Emma Kanerva und Sini Spirit.
Die Finnin, die schon länger im Stall von Hubertus Schmidt reitet, kann noch ein bisschen auf einen Einzelstartplatz hoffen bei den Olympischen Spielen. Sollte ein anderer Reiter verzichten, ist sie die nächste, die nachrücken würde. Der Hannoveraner Sini Spirit v. Espri punktet in den Passagen, die Übergänge zu den Piaffen sollten noch flüssiger sein. In den 15 Einerwechseln springt der Wallach einmal nicht durch. Insgesamt verliert der im Galopp etwas altmodisch mit geradem Bein springende Fuchs in dieser Gangart etwas. Seine gut sitzende Reiterin macht allerdings stets ein schönes Bild.

Siebter wird Wolfram Wittig mit dem selbstgezogenen Bertoli W v. Breitling. Positiv ist die leichte Anlehnung. Der Passage wünschte man etwas mehr Ausdruck, aber die Übergänge zwischen den Tempi sind schön geschmeidig, starker Schritt zieht die Wertung herunter, der Takt ist nicht mehr klar (5,9), in der Piaffetour wird es dem Braunen wohl etwas zu anstrengend. Er schüttelt etwas unwirsch leicht mit dem Kopf, hält aber in der Passage den Takt, die Zweierwechsel sind ein Highlight (7,9). Die Einerwechsel sind schnurgerade (8,0). Aber aus der ersten Pirouette kommt das Paar nicht gut hinaus, dann die Linkspirouette die gelingt besser (7,1). Am Ende wieder leichtes Kopfschütteln des Hengstes aber mit durchhängendem Kandarenzügel, bei generell äußerst dezenter Handeinwirkung, kommen die beiden zur und sicher auch durch die abschließende Piaffe bei X. Platz sieben: 71,044 Prozent vor der Spanierin Beatriz Ferrer-Salat mit dem Hannoveraner Falkland-Sohn Fabergé (68,489).

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