CCI**** Badminton: Sieg für Sam Griffiths

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Keine folgenschweren Unfälle aber nur 32 Ankommer von 82 Startern – das ist die Bilanz des britischen Klassikers Badminton, das erstmals der Australier Sam Griffith gewinnen konnte.

Der Australier Sam Griffiths auf der elfjährigen irischen Stute Paulank Brockagh gewann mit 67,9 Minuspunkten das renommierte Viersterne CCI**** in Badminton vor den beiden Briten Oliver Townend auf Armada (70,7) und Harry Meade auf Wild Lone (71,4). Letzterer ist der Sohn des vorläufig letzten britischen Olympiasiegers Richard Meade (1972), der mit seiner Frau das Geschehen verfolgte. Es war der erste Start in einer großen Prüfung für den 30-jährigen Harry Meade nach einem schweren Reitunfall vor sechs Monaten. Das abschließende Springen wirbelte die Reihenfolge noch einmal durcheinander, obwohl es, was die Distanzen anging, eher freundlich aufgebaut war. Kein Reiter blieb ohne Fehler, lediglich die Australierin Wendy Schaeffer auf Koyuna Sundancer hatte keinen Abwurf, erhielt aber drei Zeitstrafpunkte und wurde 12. Der nach Dressur und Cross in Führung liegende Australier Paul Tappner fiel nach vier Abwürfen im Springen auf Rang vier zurück.

Der einzige deutsche Starter Kai-Steffen Meier hatte die 17-jährige Karascada, die das Gelände ohne Hindernisfehler bewältigt hatte, bereits vor dem Vet-Check wegen einer Schulterprellung zurückgezogen.

Die Strecke, erstmals gebaut vom Italiener Giuseppe della Chiesa, war deutlich schwerer als in den vergangenen Jahren. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wider: Nur 32 von 83 Reitern beendeten die Prüfung. 25 Reiter schieden im Cross aus, 18 gaben auf, fünf Pferde wurden vor dem Cross zurückgezogen, drei vor dem Springen. Insgesamt gab es im Gelände 47 Verweigerungen und 15 Stürze von Reiter und/oder Pferd. Alle verliefen glimpflich, wohl auch, weil mehrfach die Safety Pins brachen und Schlimmeres verhinderten. Diese kleinen Stäbe waren an neun Hindernissen angebracht und gingen insgesamt 15 Mal zu Bruch. Aber nur in vier Fällen kreidete die Jury 21 Fehlerpunkte an, weil das Hindernis anders als vorgesehen gesprungen wurde, etwa ein Oxer, bei dem  ein Pferd nach der ersten Stange, vor der zweiten, zu landen versuchte.  Bei den anderen Reitern wurden die Strafpunkte wieder gestrichen.

Die gewaltigen Hindernisse forderten bis zuletzt Kraft, Konzentration und Kondition, zusätzlich machten Regen, Sturm und tiefer saugender Boden den Reitern und Pferden zu schaffen. Auch große Namen gingen zu Boden: der Neuseeländer Andrew Nicholson mit zwei Pferden, sein Landsmann Mark Todd mit seinem Olympiapferd Campino, Sarah Algotsson-Ostholt mit Reality, Pippa Funell mit Redesigned, Mary King mit Imperial Cavalier. 

Vor dem Cross waren zwei Hindernisse herausgenommen worden, die Strecke und damit die Zeit um rund 100 Meter verkürzt. Trotzdem kam kein Reiter der Bestzeit auch nur nahe. Den schnellsten Ritt lieferte der Neuseeländer Tim Price auf Ringwood Sky Boy ab, dem nur 11,6 Minuspunkte angekreidet wurden. Der deutsche Chef der Ground Jury, Martin Plewa, lobte die Strecke, die  anders als heute oft zu finden, nicht kringelig und tricky war, sondern großes Galoppieren und ehrliches Springen verlangte. Allerdings, so Plewa, würde ich als Aufbauer versuchen, die Wetterbedingungen stärker einzukalkulieren. Etwa, indem ein paar Erholungssprünge eingebaut werden. Vier Reiter wurden disqualifiziert, weil sie an einer Ecke außerhalb der Begrenzungsflagge gesprungen waren, auch das nach Plewas Meinung durch einen etwas anderen Aufbau zu verhindern. In Richtung der Reiter ging sein Rat, stärker auf die Kondition nicht nur des Pferdes, sondern auch die eigene, zu achten. Auch viele Reiter schienen am Ende des Kurses mit ihren Kräften und ihrer Konzentration am Ende. Schon deswegen würde ich es begrüßen, wenn in den unteren Klassen und in den Prüfungen für junge Reiter wieder eine Rennbahnstrecke eingeführt würde, weil das die Reiter zwingt, an der Kondition zu arbeiten.

Für die Briten, die nach dem Cross schon ihre Felle davon schwimmen sahen angesichts der Konkurrenz aus Übersee, konnten am Ende mit Platz zwei, drei und sechs (Pippa Funell auf dem selbst gezogenen Billy Beware) zufrieden sein.

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