Selbst geübte Journalistenfinger scheitern im ersten Versuch an diesem Ortsnamen: ’s-Hertogenbosch. Deutsche Finger fabrizieren da meist erst einmal einen Knoten, dabei sind ein Apostroph und ein Bindestrich doch beileibe nicht so schwer, sollte man meinen. Was verbirgt sich hinter den 14 Buchstaben? Ein Spaziergang heute morgen gab Aufklärung.
Nicht immer ist Zeit, auch mal mehr als nur das Pressezentrum, das Hotel und die Veranstaltungshalle zu sehen. Heute war das anders, morgens stand nur das Warm Up-Springen an. Also auf in die Innenstadt. Als ordentlicher Tourist hat man da ja so seine Erwartungshaltung. ’s-Hertogenbosch tat mir den Gefallen, den Klischees zu entsprechen. Schmale Backsteinhäuser drängen sich dicht an dicht. Ab und zu führt eine enge Gasse zwischen den Häusern mit ihren schiefen Wänden in Hinterhöfe. Da stehen dann „fietsen“, Fahrräder. Als Autofahrer muss man aufpassen, nicht an einem der „drempels“, jenen Fahrbahnerhöhungen, die einen zum Langsamfahren zwingen, hängen zu bleiben. Schnell einen Parkplatz gefunden. Und dann in die Stadt, die den Begriff pitoresk wirklich verdient. Man kann sich gut vorstellen, wie gemütlich es an einer lauen Sommernacht in den Straßencafes zugehen mag. Jetzt ist es früh, da parken die LKW und bringen neue Ware.
Auf einer der Brücken bastelt sich ein nicht mehr ganz junger Mann in aller Seelenruhe eine „Tüte“, trichterförmig ist das Papier aufgerollt. Da ist wohl mehr drin als nur Tabak. Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund…. Die Grass Company ist nur zwei Straßenecken entfernt. Für shoppingwütige Damen dürfte ’s-Hertogenbosch ein lohnendes Reiseziel sein. Für Kulturbeflissene auch: Diverse Museen, die Kathedral, Kastellanlage aus dem Mittelater – in der Stadt von Hieronymus Bosch kann Langeweile nicht aufkommen.
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