Windsor: Turnier im Garten der Queen und alle dürfen reiten

Von
RWHS_Blog_Minischecke

Kleiner Mann mit Charme: Eines der Miniaturpferde (© www.st-georg.de/toenjes)

Was so alles auf den Weiden in England und umzu groß (und dick …) wird und dann aufgebrezelt in den Garten der Queen zur Royal WIndsor Horse Show darf, ist schon faszinierend. Und auch mit wie viel Würde man matschbespritzte Anzugshosen zum Gummistiefel Marke XXL tragen kann.

Gestern hat es noch gegossen und der erste Turniertag der Royal Windsor Horse Show musste abgesagt werden, heute aber knallte die Sonne. Und jeder Ausländer (viele sind das nicht), der da stöhnte, bekam von den Briten eins aufs Dach. „Wir wollen uns nach gestern nicht beklagen“. O.K., sorry.

Windsor Castle, jene mittelalterliche Trutzburg an der Themse, westlich von London, thront über dem Showground. Gestern musste das Turnier noch abgesagt werden, da hatte es mehr als nur „Cats and Dogs“ geregnet (wir sagen da ja schnöde Bindfäden, aber in Sachen Niederschlag definieren sind uns die Briten einfach voraus, aber das ist ein anderes Thema). Eine Lady im Bus fand das besonders bedauerlich, für die Queen aber auch für deren Untertanen. Am Mittwoch ist nämlich traditionell freier Eintritt. Ab heute kostet es. Wer übrigens dachte, dass es vermutlich alles sauteuer ist, wenn die Queen schon einmal im Jahr den privaten Teil des Parks von Windsor Castle öffnet, der irrt. 12 Pfund waren es heute, am Sonntag wird es dann teurer. Aber dafür gibt es Pommes frites für 3 Pfund (ca. 4,20 Euro). Zu dem Kurs durfte man am vergangen Wochenende im Derbypark das Wort Pommes nicht einmal aussprechen. Erdbeeren gibt es auch, das Törtchen oder die Portion mit Sahne zu 2,50 Pfund. Auch fair.

Es ist eine durch und durch britische Angelegenheit. Rupert Bell, ein Kollege, der O-Töne sammelt, also Radiointerview-Schnipsel, guckte mich an als sei ich ein Außerirdischer. „Was machst du denn hier? Und nicht in La Baule?“ Ja, da schielen sie alle hin, nach La Baule. Nationenpreis – das ist doch für Springenthusiasten viel interessanter … Und vielleicht wollen es die Briten nun auch wissen, wie es so mit den Deutschen aussieht. Immerhin geht die britische Equipe ja als Titelverteidiger nach Rio. Da will man wissen, was die Konkurrenz so macht. Ans Eventing denkt hier nach Michi Jungs Badminton/Grand Slam-Durchmarsch keiner mehr. Da ist die Hoffnung wohl schon gestorben.

Aber hier geht es um ganz andere Dinge. Um „coloured“ Pferde mit viel und wenig Mähne. Um umfunktionierte Rennpferde unterm Springsattel oder das beste Arbeitspferdegespann – historisch versteht sich. In mehreren Arenen (Grasplätzen und auf Sand) wird geritten, dazwischen gibt es viele Schaunummern.

Noch ein paar visuelle Einrücke aus Windsor? Hier geht es zur Fotostrecke!

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).