Bleibt das Galoppderby in Hamburg?

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Obwohl die Wettumsätze eine halbe Million niedriger lagen als erhofft, ist der Vorsitzende des Hamburger Rennclubs, Eugen-Andreas Wahler, überzeugt, dass das Derby in der Hansestadt bleibt. Er rechnet dem Senat vor, wie mit dem Rennsport Geld zu verdienen ist.
 

Seit 141 Jahren wird in Hamburg-Horn das Deutsche Derby gelaufen, die klassische Prüfung für dreijährige Vollblüter. Seit längerem häufen sich die finanziellen Probleme um die Hamburger Rennwoche und die Rennbahn in Horn. Jetzt kursierten sogar Gerüchte, die Traditionsveranstaltung werde abgezogen, zwei Rennvereine hätten bereits Interesse bekundet, Berlin-Hoppegaren und Baden-Baden. Denn nicht zum ersten Mal wurde in Hamburg das Ziel bei den Wettumsätzen verfehlt: Vier Millionen Euro sollten es sein, doch am Ende fehlten 626.297 Euro. Außerdem hat der Senat den Derbyzuschuss von 400.000 Euro ab 2011 gestrichen.

Eugen Andreas Wahler, der Vorsitzende des Hamburger Rennclubs (HRC), hofft, dass dieses kein Dauerzustand sein wird. Wir verhandeln mit dem Senat, sagte er und hoffen, dass wir in Zukunft wieder einen Zuschuss bekommen, wenn nicht 400.000 Euro, dann doch vielleicht 300.000 oder 200.000.

Auch der Bau der Doppelrennbahn in Horn, die Zusammenlegung der Trabrennbahn in Bahrenfeld und der Galopprennbahn, fiel den Sparbeschlüssen des Hamburger Senats zum Opfer, in Wahlers Augen ein gravierender Rechenfehler. Die Doppelrennbahn war mit 33 Millionen Euro veranschlagt, es wurde aber nicht gesagt, dass auch Einnahmen anstehen. Für das sehr wertvolle Gelände der Bahrendorfer Rennbahn in unmittelbarer Nähe zur A7 und zum Volksparkstadion könne man leicht 50 bis 100 Millionen erzielen, so Wahler, je nachdem welche Bebauung vorgenommen werde. Dann wäre noch Geld übrig. Davon könnte man zum Beispiel den Deckel über die A 7 vor dem Elbtunnel finanzieren, so Wahler. Der soll fünf Millionen Euro kosten.

Ob mit neuer Doppelrennbahn oder ohne, der HRC ist jedenfalls entschlossen, das Derby in Hamburg zu halten. Wahler beruft sich auf einen Beschluss des Dachverbandes, des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen. Solange wir dazu in der Lage sind, werden wir das Derby ausrichten. Neue Sponsoren oder auch Kostensenkung durch Streichung von Renntagen sind nach Wahlers Ansicht Möglichkeiten, die Finanzen in Ordnung zu bringen.

Sollte das Derby nicht mehr finanzierbar sein, wird dennoch ein anderer Veranstalter zum Zuge kommen. Das freilich würde das Ende der Rennwoche und wohl auch der Horner Rennbahn bedeuten.

 

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