Deutsche FN „geschockt“ über FEI-Rücktrittsforderungen

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FEI-Dressurkomitee kommt Rücktrittsaufforderung nicht nach. Der Konflikt spitzt sich zu.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) lehnt die Rücktrittsaufforderung des Vorstands der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) an die Mitglieder des FEI-Dressurausschusses energisch ab und brachte ihr Unverständnis zum Ausdruck.  Auch die FEI ist ein demokratisches Gebilde und der Dressurausschuss wurde durch Gremien demokratisch gewählt. Ich halte es für mehr als ungeschickt, den Ausschuss auf diese Weise zu suspendieren, sagte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Damit schloss er sich einem offenen Brief der belgischen FN an, der an alle europäischen Pferdesportnationen geschickt wurde. Darin wird das Vorgehen der FEI-Exekutive kritisiert.

Die Satzung gibt einen solchen Schritt derzeit nicht her, das FEI-Bureau hätte das Executive Board beauftragen müssen, die Generalversammlung müsste zustimmen. Das ist nicht geschehen. Der FEI-Ausschuss denkt nicht an Rücktritt, ihm gehören auch Monica Theodorescu als Aktivenvertreterin und der Richter Dieter Schüle an.

Äußerer Anlass der ganzen Aufregung war ein Brief des Dressurausschusses, unterzeichnet von allen sechs Mitgliedern, an Präsidentin Prinzessin Haya, der sich auf ein Interview der Co-Ehefrau des Scheichs von Dubai in der britischen Pferdezeitschrift Horse and Hound bezog. Darin kritisierte Haya die Durchführung der olympischen Dressurprüfungen und behauptete, schon für 2012 in London sei dem Pferdesport keineswegs ein Platz im olympischen Programm sicher. Eine Fehleinschätzung, die umgehend vom IOC korrigiert wurde. Wahrer Hintergrund dürften Querelen im Dressurlager vor und nach den Olympischen Spielen, ausgehend von der niederländischen Federation und Cheftrainer Sjef Jansen, sein. Unter anderem ging es um die Nominierung der Richter für Hongkong; der von Haya unterstützte Versuch, den deutschen Chefrichter Gotthilf Riexinger auszubooten, scheiterte am FEI-Dressurausschuss, dem Gremium, das laut FEI-Satzung für die Nominierung der Richter zuständig ist. In Berichten und Interviews niederländischer Medien, in denen weitgehend Unverständnis für den deutschen Sieg geäußert und die Richterurteile teils scharf und unsachlich kritisiert wurden, wurde das Thema weitergekocht, aber auch Riexinger, der Niederländer Fourage und die Ausschussvorsitzende Mariette Withages kamen zu Wort. Sie verteidigten ihre Notengebung und kritisierten das Vorgehen Jansens. Daraufhin beantragte Sjef Jansen ein Verfahren vor der neugeschaffenen FEI-Ethik-Kommission in Lausanne. Riexinger, Fourage und Withages   wurde nach Lauanne zu einem „Hearing“ zitiert, die drei Mitglieder der Ethik-Kommission konnten aber kein Vergehen feststellen, das die von Jansen geforderte Suspendierung der drei Richter gerechtfertigt hätte.

Der Brief des Dressurkomitees wegen des umstrittenen Interviews in Horse and Hound an die Präsidentin, weitergeleitet auch und die Mitglieder des Bureaus, brachte offensichtlich das Fass zum Überlaufen. Haya ist bekannt dafür, mit den FEI-Angestellten nicht zimperlich unzugehen, hat in ihrer zweieinhalbjährigen Amtszeit bereits drei Generalsekretäre verschlissen und noch kurz vor Hongkong den FEI-Tierarzt Jan Sluyters an die Luft gesetzt. Doch diesmal könnte der Befreiungsschlag, mit dem unbequeme Ehrenamtliche ausgeschaltet werden sollen, nach hinten losgehen. Falls die europäschen Federationen ihren Einfluss wahren können. Das wiederum ist angesichts der zahlreichen Mitglieder aus aller Herren Länder, viele ohne Pferdesporttradition, die seit Hayas Amtsantritt großzügig unterstützt werden, nicht selbstverständlich. Nicht unproblematisch ist auch die Tatsache, dass ein mehrstöckiges Bureauhaus in Lausanne, dessen Wert auf mehrere Millionen Franken geschätzt wird, mit Geld aus Dubais regierender Familie wurde. Dorthin soll demnächst die FEI umziehen, zu welchen Konditionen wurde bisher nicht mitgeteitl.

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