CDIO Hagen: Jessica v. Bredow-Werndl und Unee mit großem Abstand in Führung

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Jessica von Bredow-Werndl und Unee. Hier in Balve bei der DM.

(© Jessica von Bredow-Werndl und Unee. Hier in Balve bei der DM.)

Wenn die Sonne scheint, die Reiterin mit dem Zentralgestirn um die Wette strahlt und ein schwarzer Hengst zufrieden seine Runden zieht, dann zeigt sich Dressur von seiner schönsten Seite. So geschehen heute, als Jessica von Bredow-Werndl und Unee BB den vielleicht besten Grand Prix ihrer Karriere zeigten. Auch wenn es einen kleinen Fehler gab.

Pferde sind auch nur Menschen. Ja, ja. Insofern läuft die Unkonzentriertheit, Unee sprang bei der Rückführung aus dem starken Galopp auf der Diagonalen zu früh in den Linksgalopp, was Jessica v. Bredow-Werndl aber noch korrigierte, als kleine menschliche Unzulänglichkeit durch. Ansonsten zeigten sich die Weltcup-Dritten in Top-Form. Hatte es vor den Deutschen Meisterschaften in Balve noch seitens der Bundestrainerin geheißen, Jessica müsse zeigen, dass sie auch Grand Prix (und nicht nur Kür) kann, hat sie in Hagen heute gezeigt: Sie kann, er kann. Und zwar richtig gut. Der Hengst stand bis auf einen Moment in den Trabtraversalen sicher  und leicht an den Hilfen, die Nase leicht vor der Senkrechten. Droht er sich an vergangene Zeiten zu erinnern, in denen er gerne mal etwas unstet in der Anlehnung sein konnte, dann versteht seine Reiterin es mittlerweile geschickt, ihn schnell aber unauffällig ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Unee hat jetzt die Kraft, die es braucht, das zahlt sich in nahezu allen Lektionen aus. Die Trabverstärkungen waren noch besser als in Balve, die Tendenz zu viel Tempo zu entwickeln war nicht mehr zu sehen. Der Rappe schiebt und trägt anstatt zu laufen. Die erste Piaffe war ein Highlight (83 Prozent im Durchschnitt), der Hengst fußte aktiv ab, er federte, nahm Last auf, die gesamte Oberlinie war locker und konsequenterweise wurde er noch leichter in der Hand. Keine Spannungspiaffe, wie sie international mittlerweile nicht nur hoffähig geworden sondern von Richterseite auch äußerst gern gesehen ist. Auch die beiden anderen Piaffen gelangen gut, ebenso wie die Übergänge – ein bisschen Luft nach oben ist da aber noch, wie die Bewertung der ersten, fließenden Übergänge (79 Prozent), zeigte.

In Balve waren dem Gribaldi-Sohn in einigen Galoppwechseln vermeidbare Fehler unterlaufen, im Viereck von Hagen konnte Jessica von Bredow-Werndl aber liefern. Schon im Vorfeld hatte sie gesagt, dass Galoppwechsel „nun wirklich überhaupt kein Problem“ darstellen. Der Beweis kam heute. Aktiv von hinten durchgesprungen gab es für die Serienwechsel zu zwei Sprüngen Siebenen und Achten (77 Prozent), für die fliegenden Wechsel  von Sprung zu Sprung durchgängig „gut“, 8,0.

Mit 76,68 Prozent erzielte das Paar seine bisher höchste internationale Grand Prix-Bewertung, enstprechend glücklich war die Reiterin nach dem Ritt. Nur einer tat ihr leid: Hubertus Schmidt, der das Wetter gegen sich hatte. „Hut ab vor Hubertus, er hat aus der Situation wirklich das allerbeste gemacht.“Air Jordan 4 Retro Off – CV9388 – White Sail – 100 – Jordan Brand quietly slipped in a new rendition of the low-top | cheapest place to get jordan 1

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).