CHIO Aachen: Happy Birthday-Isabell Werth gewinnt Grand Prix Special, Langehanenberg starke Zweite

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Isabell Werth, ehrlich und direkt, macht keinen Hehl um den Fehler im Grand Prix am Mittwoch. Er ging auf ihren Zylinder. (© St.GEORG)

Geburtstagsgeschenk: Isabell Werth und Emilio haben den Grand Prix Special der CDI4*-Tour in Aachen gewonnen. Helen Langehanenberg gelang ein weiterer guter Ritt, der sie noch weiter in den Fokus derjenigen gerückt haben dürfte, die über die Nominierung für die Europameisterschaften entscheiden. Platz drei und vier gingen nach Dänemark.

Lockerer, durchlässiger, oder um es mit der Reiterin zu sagen „voll auf Spur“ – so hat der Westfale Emilio heute unter Isabell Werth den Grand Prix Special gewonnen. Einen Haker hatte der deutsche Meister. In den 15 fliegenden Galoppwechseln sprang er einen Wechsel zu kurz. Im Grand Prix am Mittwoch waren beide Diagonalen Serienwechsel in die Hose gegangen. Isabell Werth konnte den Fehler schnell erklären. „Da war ich wohl in der Hilfe etwas vor der Bewegung, habe meinen Hintern etwas zu sehr gelüftet.“ Also ein klarer Reiterfehler.

Beim Nichtschwimmer ist auch nicht die Badehose Schuld

Isabell Werth zu einem kurz gesprungenen fliegenden Galoppwechsel

Emilio überzeugte durch seine Geschmeidigkeit und seinen Gehwillen. Der war bei der ersten Grußaufstellung noch etwas zu ausgeprägt, aber dann fand der Wallach schnell zu innerer Ruhe und es wurde ein Ritt wie aus einem Guss. Höhepunkte waren die Piaffen und Passagen und Pirouetten sowie die weitausgreifenden Trabtraversalen in mustergültiger Stellung und Seitenbiegung.

Auch wenn Isabell Werth ihren heutigen 48. Geburtstag eher nebensächlich empfand – „bei uns im Rheinland hat jeden Tag irgendeine Kuh Geburtstag“ – so schien sich über das Happy Birthday-Ständchen des Publikums nach der Nationalhymne bei der Siegerehrung doch sehr zu freuen. Über die 78,275 Prozente sicherlich auch.

Helen und Damsey nehmen Kurs auf Göteborg

Einen zweiten überzeugenden Ritt mit 76,688 Prozent legten Helen Langehanenberg und Damsey nach ihrem Sieg vom Mittwoch hin. Der 15-jährige Hannoveraner Hengst begann fast noch besser als vorgestern. Zu jeder Zeit vor den treibenden Hilfen zeigte der Dressage Royal-Sohn fließende Traversalverschiebungen, Trabverstärkungen mit viel Ausdruck und im starken Schritt erhielt der Hengst sogar eine 10,0. In der Passage gab es heute vermehrt ungleiche Tritte im Hinterbein, vor allem kurz vor dem Angaloppieren auf der rechten Hand. Davon unbeeindruckt konzentrierte sich Helen Langehanenberg stets auf die nächste Lektion, fokussiert bis in die letzte Faser. Bundestrainerin Monica Theodorescu brachte diese Konzentrationsleistung so auf den Punkt: „In der Prüfung ist sie ein echter Killer“.

Ob sich Helen Langehanenberg mit diesem Ritt einen Startplatz bei den Europameisterschaften in Göteborg hat sichern können, ist noch nicht entschieden. Erst einmal steht morgen Vormittag der Grand Prix Special auf dem Programm, Teil zwei des Nationenpreises, dem CDIO5*. Danach wird der Dressurausschuss sich austauschen und bis zum Ende des CHIO den Kader für die Euro bekanntgeben.


CHIO Aachen Programm Dressur, Samstag 22. Juli 2017 

 9 UhrMeggle Preis, Grand Prix Special CDIO5*, zweite Wertungsprüfung für den Nationenpreis
15.30 UhrPreis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, Grand Prix Kür der U2
19 UhrWOTAX-Preis, Intermediaire I
21.30 UhrLUMILEDS-Preis, CDI Grand Prix Kür CDI

Ob sich Helen Langehanenberg mit diesem Ritt einen Startplatz bei den Europameisterschaften in Göteborg hat sichern können, ist noch nicht entschieden. Erst einmal steht morgen Vormittag der Grand Prix Special auf dem Programm, Teil zwei des Nationenpreises, dem CDIO5*. Danach wird der Dressurausschuss sich austauschen und bis zum Ende des CHIO den Kader für die Euro bekanntgeben. Sie hatte einen interessanten Vergleich für Damsey zur Hand, er sei eine „Wundertüte“.

Starke Dänen

Wenn über Mannschaftsmedaillen in Göteborg schon jetzt spekuliert wird, dann werden häufig die Dänen genannt. Nach dem heutigen Abend vermutlich mit noch mehr Nachdruck. Platz drei ging an Anna Kasprzak, deren Donnerhall-Sohn Donnperignon eine Frischzellenkur durchgemacht zu haben scheint. Frisch und erfreulich wenig eng in der Ganasche präsentierte sich der routinierte Dunkelfuchs und kam auf 74,824 Prozent. Der erst jüngst in dänischen Besitz gewechselte niederländische Olympiafinalist Arlando wurde unter Anna Zibrandtsen mit 72,510 Prozent Vierte.

Nach schwungvollem Auftakt kam es bei Anabel Balkenhol und dem Trakehner Heuberger in den Piaffen zu deutlichen Taktproblemen. Die Harmonie war gestört und das Paar landete mit 70,569 Prozent auf Rang fünf. Mit 70,451 Prozent folgte Fabienne Lütkemeier, deren Fabregas sich im Flutlicht des Stadions im versammelten Schritt deutlich festhielt, so dass der Viertakt verloren ging.

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