Dänische Meisterschaften: Über 80 Prozent für Nanna Skodborg Merrald und Zepter

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OMAHA – FEI World Cup Finals 2023

Die Dänin Nanna Skodborg Merrald ritt mit Blue Hors Zepter auf Rang zwei im Weltcup-Finale 2023. (© sportfotos-lafrentz.de)

Dieses Wochenende ist Helgstrand Dressage Ausrichter der Dänischen Meisterschaften in Herning. Heute war der Grand Prix der Senioren vor der morgigen Entscheidung in der Kür. Der Sieg ging ins Gestüt Blue Hors. Und wie!

Mit 80,120 Prozent gewannen Nanna Skodborg Merrald und der 15-jährige Oldenburger Zepter v. Zack-Wolkentanz II den Grand Prix bei den Dänischen Meisterschaften 2023. Zweite wurden mit 78,80 Prozent die beiden Mannschaftsweltmeisterinnen Carina Cassoe Krüth und Heiline’s Danciera. An dritter Stelle folgte der Turnierausrichter, Andreas Helgstrand mit Jovian (77,720).

Zepter in Hochform

Für Zepter, der ja bei Bernhard Sieverding zur Welt kam, ist das ein neuer persönlicher Rekord. Zumindest international konnte er die 80 Prozent-Marke im Grand Prix noch nie knacken. Lediglich zu Beginn seiner Karriere, als er noch unter Daniel Bachmann Andersen ging, kam er mehrfach in Richtung der 79 Prozent. Aber nach dem Weggang des Ausbilders vom Gestüt Blue Hors hatte Zepter ja mehrere Reiter, die jedoch nicht sein ganzes Potenzial zum Glänzen bringen konnten. Wobei sich Patrik Kittel mit dem Fuchs 2022 fürs Weltcup-Finale qualifiziert hatte.

Eine „Passerpaarung“ war von Anfang an die des nun 15-jährigen Zepter und Nanna Skodborg Merrald, wie man nicht zuletzt ja auch beim diesjährigen Weltcup-Finale in Omaha gesehen hat. Das war erst das dritte gemeinsame Turnier der beiden.

Nun haben sie erstmals die 80 Prozent geknackt – wobei bei einer nationalen Meisterschaft mit ausschließlich einheimischen Richtern und den Championaten in Sicht überall etwas großzügiger bewertet wird. Trotzdem.

Absolutes Highlight der Aufgabe heute waren die Galopppirouetten – mit maximaler Lastaufnahme, dabei lebhaft mitgesprungen und vollkommen ausbalanciert. Lediglich in der zweiten Trabverstärkung gab es einmal eine kurze Taktstörung und auf der Schlusslinie hatte man den Eindruck, dass Reiterin und Pferd etwas die Kraft ausging.

Die weiteren Plätze

Nanna Skodborg Merrald hatte zwei Eisen im Feuer, neben Zepter auch noch den ebenfalls von Daniel Bachmann Andersen ausgebildeten KWPN-Hengst Don Olymbrio v. Jazz. Er piaffierte mit 77,460 Prozent auf Rang vier.

Dahinter reihte sich Andreas Helgstrands zweites Pferd ein, die neunjährige Sezuan-Tochter Wendy, für die es heute76,280 Prozent wurden. Ebenfalls noch platziert: Anna Zibrandtsen und der einstige Dressurpferde-WM-Bronzemedaillengewinner Quel Filou OLD v. Quaterback mit 74,520 Prozent. Letztere werden inzwischen von Cathrine Dufour mit trainiert.

Die fünf Unparteiischen waren sich bei keinem einzigen Paar einig, beim Sieger noch am ehesten. Hier war es nur die Richterin bei M, Charlotte Brostrom, die die beiden mit 76,60 Prozent lediglich an dritter Stelle sah. Die Kollegin ihr gegenüber bei H, Lone Dichmann, gab hingegen sogar 81,70 Prozent. Wobei man sagen muss, dass sie bei allen Kandidaten großzügiger war. Sie hatte auch Danciera und Jovian bei mehr als 81 Prozent.

Die Medaillenentscheidung steht morgen um 15.45 Uhr auf dem Programm.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.