Derby: Grand Prix Special an Anabel Balkenhol, Caroline Wilm U25-Derbysiegerin

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Hamburger U25-Derby 2015: Siegerin Caroline Wilm

(© Caroline Wilm und Almoretto)

Mit kleinen Unsauberkeiten hat Anabel Balkenhol mit Dablino auch den Grand Prix Special in Hamburg gewonnen. Und die erste Derbysiegerin steht fest: Der Titel in der U25-Kategorie der Dressurreiter geht an Caroline Wilm.

„Ich bin super happy, dass Dablinos konstante Leistung honoriert wird. Ja, wir hatten ein paar kleine Fehler, aber er ist trotzdem über 76 Prozent gelaufen. Wenn wir die Unsicherheiten noch wegbekommen, und da habe ich überhaupt keine Bedenken, ist also noch Luft nach oben.“ Selbstbewusst analysiert Anabel Balkenhol ihren Ritt im Grand Prix Special in Hamburg. Ein großer Fehler, als der De Niro-Sohn im Übergang zwischen starken Trab und Passage angaloppierte, und ein paar Unsicherheiten, kosteten Punkte. „Für mich ist entscheidend, und darüber freue ich mich besonders, dass sich Dablino in der Prüfung in diesem optisch nicht ganz einfachen Viereck, noch besser anfühlte als in Hagen.“ Höhepunkte waren die fliegenden Galoppwechsel zu zwei Sprüngen, mit Noten bis neun bedacht. 76,392 Prozent erhielt Balkenhol, die morgen im Finale des Dressurderbys mit Pferdewechsel die Stute Cinderella Rockefeller reiten wird, ein Pferd, das bei Balkenhols zur Welt gekommen ist.

Mit guten Piaffen punktete die Stute Vitana mit der Spanierin Morgan Barbançon Mestre. Die Donnerhall-Tochter kam auf 73,255 Prozent und setzte sich deutlich vor Hubertus Schmidt und den Sir Donnerhall-Sohn Sammy Deluxe. Der Westfale, im vergangenen Jahr Finalist im Louisdor-Preis, geht seine erste „richtige“ Grand Prix-Saison und zeigt mit seinen neun Jahren in allen Trablektionen viel Potenzial, was sich auch mit Achten und einer Neun im Protokoll niederschlug. Obwohl der Braune recht große Augen machte, ließ der Reitmeister dem Wallach viel Luft in der Trabverstärkung. Dankbar dehnte sich Sammy Deluxe an den nun längeren Zügel heran und marschierte richtig los. In den Piaffen mangelt es noch an Routine, Kraft und Balance. Sie gelingen bereits, aber sind altersgemäß noch nicht so auf Knopfdruck abzurufen, wie man sich das erwünscht. Insgesamt dürfte der Wallach hierbei noch mehr Last aufnehmen, aber er ist ja erst neun Jahre jung. Beim Angaloppieren benahm er sich dann aber wie ein Dreijähriger: ein beherzter Satz nach vorne, einmal einen Haken schlagen und dann hatten sich Reiter und Pferd wieder zusammen gefunden. Auch in den Einerwechseln stimmte es noch nicht ganz. Mit 70,392 Prozent wurde das Paar Dritte vor Alexandra Barbançon Mestre, der jüngeren Schwester der Zweitplatzierten. Sie kam mit dem Oldenburger Don Lorean v. Don Larino auf 69,431 Prozent. Fünfte wurde die Russin Polina Afanasieva mit dem KWPN-Wallach Winston und 69,137 Prozent.

Ergebnisse finden Sie hier.

Mit Mamas „Almo“ zum U25-Triumph

Caroline Wilm aus Tasdorf bei Neumünster ist die erste Derbysiegerin des Jahres 2015. Die drei Finalistinnen machten es richtig spannend. Alle mussten die Pferde ihrer Konkurrentinnen reiten und es sah zunächst nach einem Sieg von Paula de Boer aus. Die Tochter des Dressurausbilders Wieger Derk de Boer aus Norderstedt nördlich von Hamburg hatte mit dem Wallach Honduras v. Hohenstein gut vorgelegt (71,263 Prozent) und kam auf dem Holsteiner Deckhengst Almoretto, den Caroline Wilm im Finale ritt (68,711) sogar auf noch ein paar mehr Punkte als Wilm. Mit 68,842 Prozent war es die insgesamt drittbeste der neun Finalrunden.

Die dritte Reiterin, Mareike Flege aus Königslutter, konnte mit ihrer eigenen Stute Walentina, 67,395 Prozent, noch gut mithalten. Die 68,421 Prozent, die Caroline Wilm dann aber mit Fleges neunjährigen Weltmeyer-Stute hinlegte, sollten der entscheidende Ritt sein. Paula de Boer kam nicht auf dieses Ergebnis (67,105) – der Vorsprung war dahin, und das Paar Flege/Almoretto wollte nicht wirklich in der kurzen Vorbereitungszeit zusammenfinden (60,5).

Am Ende siegte Wilm mit einem Wertnotendurchschnitt von 69,21 Prozent vor Paula de Boer (69,07) und Mareike Flege (64,29). Bestes Pferd war der Hohenstein-Sohn Honduras.air jordan 1 royal nike outlet | air jordan 1 mid space jam release date

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).