München: Max-Theurer schlägt Werth, Siege für Nilshagen und Schneider

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Therese Nilshagen und Dante Weltino in München 2022 (© Schreiner)

Mit dem ersten internationalen Sieg von Topas hat sich die Österreicherin Victoria Max-Theurer vor ihre Trainerin Isabell Werth gesetzt. Im 5*-Grand Prix ließ die Schwedin Therese Nilshagen gleich drei Teammitglieder aus dem deutschen Olympiakader hinter sich.

Therese Nilshagen heißt die Siegerin im CDI5*-Grand Prix der Pferd International von München. Mit ihrem bewährten Olympiahengst Dante Weltino kam die im oldenburgischen Lodbergen beheimatete Schwedin auf 75,261 Prozent. Das war eine Bewertung, die genau ein Prozent höher als Platz zwei lag. Alle Richter sahen das Paar an der Spitze des 15-köpfigen Starterfeldes.

Bester Deutscher wurde auf Platz zwei Benjamin Werndl mit Daily Mirror alias „Ken“. Der Mann aus dem Kreis Rosenheim ließ Punkte in der Rechtspirouette. Auch die letzte Passage war nicht in „Ken-Manier“, 74,261 Prozent.

Mit den Pirouetten hatten heute auch die Drittplatzierten ein Thema. Dorothee Schneider und Faustus verloren nach dem ersten Drittel der Linkspirouette deutlich an Schwung. Am Ende sprang der Falsterbo-Sohn um, mehr als Vieren waren da nicht mehr drin. Bei X beschloss der Mannschaftseuropameister zunächst anzuhalten anstatt zu piaffieren. Im zweiten Ansatz gelang die Piaffe dann mit schön gesenkter Kruppe, aber die Note für den Übergang zwischen Passagen und Piaffe war nicht mehr zu retten. 73,326 Prozent waren es für das Paar aus Framersheim heute in München.

Ganz knapp dahinter und von zwei Richtern an Position zwei gesehen, konnte Hubertus Schmidt den Destano-Sohn Denoix mit 73,261 Prozent platzieren. Der Fuchswallach hätte noch höher liegen können. Aber auch der Oldenburger hatte einen Fehler – wo? Genau, in der Linkspirouette.

Fünfte wurde Annabelle mit Helen Langehanenberg, 72,652 Prozent, mit einer misslungenen Zick-Zack-Traversale.

Zwei Ausfälle von Nachwuchspferden

Matthias Rath begann mit Thiago mit einer Trabtour, in der er immer wieder das Pferd lobte und bemüht war, die Verbindung weich zu halten. Nach dem starken Schritt piaffierte Thiago beim Erreichen des Hufschlags an anstatt im versammelten Schritt weiterzugehen. Die erste Piaffe setzte Rath daraufhin deutlich zu früh an, sie gelang. Aber in der zweiten Piaffe blockierte der Dunkelfuchshengst dann. Er drehte um und Rath passagierte erneut an den Punkt I, um dort erneut zu piaffieren.

Für den Rest der Prüfung in München galt: Trainingsrunde mit dem Bemühen, aufkommende Spannung abzubauen. Rath verzichtete auf eine Wertung.

Lange im Bereich bis 75 Prozent unterwegs, konnte Annabel Frenzen mit Silberstern die letzte der drei geforderten Piaffen bei X in drei Anläufen nicht zeigen. Der Hannoveraner blockierte, lief rückwärts. Daraufhin wurde Frenzen ausgeschlossen.

Die Ergebnisse des CDI5*-Grand Prix Special in München finden Sie hier.

CDI3* Grand Prix Special für Victoria Max-Theurer

Die Österreicherin Victoria Max-Theurer hat ein knappes Jahr nachdem sie den Württemberger Hengst Topas erworben hat mit dem Totilas-Sohn ihren ersten internationalen Grand Prix Special gewonnen. Mit Höhepunkten in den Passagen für die es sogar eine Neun gab und einer guten Abschlusspiaffe setzte sich das Paar an die Spitze des CDI3*-Grand Prix Special in München. 74,213 Prozent erhielt die Kombination, die von zwei Richtern auf Platz eins gesehen wurde. Damit setzte sich „Vici“ vor ihre Trainerin Isabell Werth mit Emilio. Der Wallach hatte sich gestern nach langer Turnierpause mit einem Sieg im Grand Prix zurückgemeldet.

Gestern wie heute misslangen die fliegenden Galoppwechsel zu zwei Sprüngen, den fünften Wechsel sprang Emilio nach. Im starken Trab über die Diagonale zum Auftakt der Prüfung war der Westfale einige Meter vor X gestolpert und kam vollkommen aus dem Takt. In der Ecke auf der linken Hand angekommen, guckte die 52-Jährige einmal prüfend gen Vorderbein. Anschließend zeigte er fließende Übergänge zwischen Passagen und Piaffen. 74,0 Prozent waren das Ergebnis.

Dritter wurde Hubertus Schmidt, der mit Beryll auf 72,383 Prozent kam. Heute gelang dem Paar der versammelte Schritt besser als gestern.

Die Ergebnisse des CDI3*-Grand Prix Special aus München finden Sie hier.

Stars von morgen an Lordswood Dancing Diamond

Dass der elfjährige Hannoveraner Dancier-Sohn Lordswood Dancing Diamond ein „Star von Morgen“ ist, hatte er schon fünf- und sechsjährig bewiesen, als er Bundeschampion und schließlich auch Weltmeister der jungen Dressurpferde wurde. Lange Zeit war es still um den Wallach mit dem überragenden Bewegungspotenzial, bis er 2020 unter Dorothee Schneider wieder auftauchte, die ihn prompt fürs Finale im Nürnberger Burg-Pokal qualifizierte. Dort nahmen die beiden jedoch nicht teil. Stattdessen ließ Schneider sich Zeit, den Rappen weiter in Richtung Grand Prix zu fördern. In Zeutern hatten sie ihren ersten S***-Auftritt – und gewannen. München war nun das zweite Turnier mit Piaffen und Passagen, und nachdem sie gestern bereits die Intermédiaire II der „Stars von Morgen“-Serie für sich entschieden, setzten sie heute noch eins drauf. Sie gewannen die S9 deutlich mit 75,842 Prozent.

Die Trabtour wirkte noch vorsichtig und verhalten. Da könnte Lordswood Dancing Diamond noch energischer zur Hand ziehen. Auch Grußaufstellungen sind offenbar nicht seine Lieblingslektion. Aber die Ansätze sind da für alles, auch für die Piaffen. Und Passagen fallen ihm mit seinem kraftvoll abfußenden Hinterbein ohnehin leicht.  Highlight heute: die Galopptour, insbesondere die schon sehr ausgereifte und ausbalancierte Rechtspirouette und die fliegenden Wechsel zu zwei Sprüngen.

Noch ein Pferd mit allen Möglichkeiten, das noch Zeit zum Reifen braucht, ist Fabienne Müller-Lütkemeiers De Lavega. Er wurde mit 71,605 Prozent Zweiter. Der De Niro-Sohn ist das Ergebnis eines Freisprungs, den De Niros Besitzer Burkhard Wahler „Fabi“ schenkte, als sie den ebenfalls vom großen Derby-Sieger De Niro abstammenden D’Agostino zu Dreifachgold bei den U21-Europameisterschaften 2010 ritt. Nun ist D’Agostino in Rente und De Lavega schickt sich an, in die Fußstapfen seines Halbbruders zu treten. Seine Bewegungen sind voller Energie und Dynamik, die Piaffen müssen aber noch losgelassener und gleichmäßiger werden. Zudem hatten die beiden heute einen teuren Fehler in den Zweierwechseln.

Auf Rang drei landete der bayerische Lokalmatador Franz Trischberger auf dem neunjährigen Hannoveraner Ampère-Sohn Apanage mit 69,947 Prozent, dicht gefolgt von Victoria Nielsen (geborene Michalke) im Sattel des schicken Schimmels Dallas (69,552).

Die Ergebnisse von Derby Stars von Morgen in München finden Sie hier.womens air jordan 6 barely rose dh9696 100 release date | nike air force 1 shadow pistachio frost

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).