Stationen des Louisdor-Preis 2020, Qualis erstmals ohne Gerte

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Die Frankfurter Festhalle, alljährlich Schauplatz der Finals im Nürnberger Burg-Pokal und im Louisdor-Preis (© www.toffi-images.de)

Weihegold und Dalera haben hier gewonnen, Dablino ebenso und auch Sammy Davis jr. oder Diva Royal haben die goldene Schleife im Louisdor-Preis einmal gewonnen. Wer im Dezember 2020 in der Frankfurter Festhalle dabei ist, entscheidet sich auf folgenden sechs Qualifikations-Turnieren.

Wer ist das beste Nachwuchspferd im deutschen Grand Prix-Sport? Seit 2007 fällt die Entscheidung im  Louisdor-Preis. In der von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) unterstützten Serie, die anfangs unter dem Begriff „Medien Cup“ firmierte, sind acht- bis zehnjährige Pferde startberechtigt. Die Idee ist es, sie an die Königsklasse, den Grand Prix, heranzuführen. Ein „echten“, langen Grand Prix, so wie sie auf internationalen Turnieren verlangt werden, müssen die Pferde dabei noch nicht gehen. Lediglich im Finale, das traditionell am vierten Adventswochenende in der Frankfurter Festhalle ausgetragen wird, müssen die Pferde sich in dieser Aufgabe beweisen.

In der Louisdor-Quali: Kurz Grand Prix ohne Gerte

Auf den Qualifikationsturnieren steht zunächst die Intermediaire II auf dem Programm. Gefordert sind in dieser Aufgabe diverse Elemente, die später auch im Grand Prix verlangt werden. Allerdings müssen Reiter und Pferd sie noch in „leicht entschärfter Form“ zeigen. So sind bei den Piaffen weniger Tritte als im Grand Prix gefordert und das Pferd darf sich auch einen Meter im Vorwärts bewegen. Auch die Serienwechsel im Galopp sind hier noch in der Sprungzahl begrenzt. Gefordert sind sieben fliegende Galoppwechsel zu zwei Sprüngen und elf von Sprung zu Sprung. Im „langen“ Grand Prix sind es neun Zweier- und 15 Einerwechsel. (Mehr Details zur Intermédiaire II finden Sie hier).

Nach dieser Prüfung zum Auftakt gehen dann die zwölf besten Paare aus der Intermédiaire II in der eigentlichen Qualifikationsprüfung für das Louisdor-Preis Finale an den Start. Hier ist der Kurz Grand Prix, die Aufgabe S 10, zu zeigen.

Darauf kommt es an

In der Trabtour der Aufgabe sind im Kurz Grand Prix ziemlich früh vier Traversalverschiebungen nach links und rechts zu 5, 10, 10 und 5 Metern verlangt. Dies ist die erste von insgesamt fünf Lektionen, die mit dem Multiplikator zwei in die Endnote einfließen. Die anderen vier sind, wie in der Inter II, die beiden doppelten Galopppirouetten sowie der starke und der versammelte Schritt. Drei Piaffen muss die Reiter/Pferd-Kombination zeigen. Jetzt sind zwölf bis 15 Tritte bei der Piaffe Pflicht.

Am Ende kommen in den Schlussnoten – bei dieser Aufgabe sind es insgesamt fünf – noch zwei weitere Noten mit Koeffizient zwei. So wird Durchlässigkeit und Gehorsam des Pferdes (Aufmerksamkeit, Vertrauen, Harmonie, Losgelassenheit, Anlehnung und relative Aufrichtung) ebenso mal zwei genommen wie auch Sitz und Einwirkung des Reiters, (inklusive Korrektheit in der Anwendung der Hilfen). Die anderen Schlussnoten werden für die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp vergeben.


Zahlen zum Mitrichten

Sie wollen ein Gefühl dafür bekommen, welche Noten hinter den Prozentzahlen stehen? Hier sind ein paar Eckdaten:

  • 430 Punkte kann jeder Richter maximal vergeben, das wäre eine 10,0 für jede gezeigte Lektion
  • bei einem Endresultat von 70 Prozent müssen es im Schnitt pro Richter 287 Punkte sein
  • … für 73 Prozent sind es entsprechend 314
  • … und für 75 Prozent dann 322 Punkte

Was kostet eine „kaputte Pirouette“ oder ein Anzackeln im Schritt?

Diese Lektionen sind teuer, weil sie mit dem Faktor zwei versehen in die Wertung eingehen. Wenn ein Pferd diese Lektionen eigentlich „ziemlich gut“ zeigen kann, wäre das eine 7,0 im Schnitt. Bei fünf Richtern und dem Faktor zwei für die Lektion also 70 Punkte. Kommt es zu einem Fehler und die Juroren greifen durchschnittlich zu einer 4,0, steht hinter der Lektion addiert die Summe 40. Es fehlen also 30 Zähler. In Prozenten ausgedrückt in dieser Aufgabe beinahe 1,5 Prozent.


Die Ausschreibung für das Jahr 2020 finden Sie hier.

Stationen Louisdor Preis Qualifikationen 2020

  • Horses& Dreams Hagen a.T.W. vom 22. bis 26. April 2020
  • Pferd International München vom 21. bis 25. Mai 2020
  • Bonhomme Ritt ums Goldene Pferd Werder vom 19. bis 21. Juni 2020
  • Elmloher Reitertage vom 30. Juli bis 2. August 2020
  • Dressurturnier Gut Ising vom 4. bis 6. September 2020
  • Agravis Cup Oldenburg vom 29. Oktober bis 1. November 2020
  • Finale anlässlich des Frankfurter Festhallenturniers vom 17. bis 20. Dezember 202
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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).