Wellington: Charlotte Jorst und Zhaplin Langholt gewinnen Nachwuchs Prix St. Georges

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Charlotte Jorst und Zhaplin Langholt (© Susan J. Stickle)

Auch beim Global Dressage Festival in Wellington gibt es so etwas wie den Nürnberger Burg-Pokal und den Louisdor-Preis. Nur dass die Prix St. Georges bzw. Grand Prix-Serien für Nachwuchspferde hier Summit Farm Future Challenge und Lövsta Stud Future Challenge heißen. Für das Finale von ersterem empfahl sich gestern ein Pferd, das in Europa gut bekannt ist.

Die gebürtige Dänin Charlotte Jorst reitet zwar inzwischen für die USA, aber ihre Pferde kauft sie noch immer in ihrer alten Heimat, genauer gesagt bei Helgstrand Dressage. Dort fand sie vor Jahren ihr heutiges Erfolgspferd Nintendo, mit dem sie sich schon für Weltcup-Finals qualifizieren konnte und letztes Jahr in Aachen am Start war, und dort fand sie 2018 auch den nun neunjährigen Zhaplin Langholt. Sie selbst reitet ihn aber erst seit rund zwölf Monaten.

Der Zonik-Sohn war fünf- und sechsjährig unter Andreas Helgstrand bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde am Start. Fünfjährig wurde er abgeklingelt, weil er blutigen Schaum am Maul hatte. Sechsjährig gewann er hinter Frederic Wandres mit Zcchero und seinem Stallkollegen Revolution Bronze.

Letztes Jahr ging Zhaplin seine erste S-Dressur und erzielte damals bereits Ergebnisse zwischen 70 und 80 Prozent. Dieses Wochenende waren es 74,146 Prozent und damit fast fünf Prozent mehr als der Rest des Feldes. Zweiter wurde Michael Klimke auf einem Sohn des ehemaligen Weltmeisters der jungen Dressurpferde, Astrix: Harmony’s Astro. Hier wurden es 69,264 Prozent. Dritte wurde Anna Marek (USA) mit dem Don Frederico-Sohn Donauwelle P (69,087).

Charlotte Jorst über Zhaplin: „Er ist einfach unglaublich. Er ist super in der Prüfung, hat eine tolle Einstellung und super Grundgangarten. Er hat alles. In den letzten drei Monaten hat er sich enorm entwickelt. Er ist so willig und piaffiert und passagiert bereits. Von daher denke ich, dass er mein nächstes Spitzenpferd sein wird.“

Er ähnele ihrer aktuellen Nummer eins, Nintendo: „Er mag es, im Viereck zu sein. Er kommt rein, wird groß, guckt sich die Leute an und denkt, sie sind alle nur für ihn da.“ Ihr Ziel für dieses Jahr mit Zhaplin sei die kleine Tour in Aachen. „In dieses Stadion mit diesem Pferd einzureiten – danach könnte ich mich hinlegen und sterben.“

Lieber noch würde sie allerdings Zhaplin zu einem Grand Prix-Pferd machen. Doch damit will sie sich angesichts der aufwändigen Bewegungen des Wallachs Zeit lassen. „Ich will nicht, dass er sich verletzt. Der Schritt von Intermédiaire I- auf Grand Prix Nivau ist immer tückisch. Von daher werde ich es ruhig angehen lassen. Selbst wenn er noch ein weiteres Jahr braucht, bekommt er das. Denn er ist etwas so besonderes. Er macht auch schon Einerwechsel. Es geht nur noch darum, alles zusammenzufügen.“

Lövsta Future Challenge

Susan J. Stickle

Alice Tarjan mit Jane (© Susan J. Stickle)

Die Pferde, die den Schritt von S**- auf S***-Niveau bereits gemacht haben, gehen bei der Lövsta Future Challenge an den Start, dem Pendant zum Louisdor-Preis. Hier setzte sich gestern die US-Reiterin Alice Tarjan auf der achtjährigen KWPN-Stute Jane v. Desperado mit 71,529 Prozent gegen Frederic Wandres mit dem neunjährigen Hannoveraner Hochadel-Sohn Harrods durch. Der Dunkelfuchs kam auf 70,793 Prozent. Platz drei (von drei Startern) ging an Devon Kane auf dem westfälischen Vivaldi-Sohn Gylleborgs Vamos (64,146).

Alice Tarjan (42) war selbst ziemlich überrascht über ihren Erfolg, wie sie später sagte: „Ich habe eigentlich nie so richtig etwas mit Jane gemacht, weil es eine Weile gedauert hat, sie bis hierher zu bringen.“ Normalerweise würden ihre Pferde auch in Nachwuchsprüfungen gehen. Aber Jane habe sei erst dieses Jahr wirklich ins Turniergeschehen eingestiegen. Von daher solle sie nun mehr gehen, um Routine zu bekommen. Es sei schon ihr Ziel gewesen, die Stute fürs Finale der Lövsta Future Challenge zu qualifizieren. Aber sie hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde.“

„Das Pferd kann alle Lektionen. Der Knackpunkt ist die Selbsthaltung, Anlehnung und Harmonie während der Aufgabe zu erhalten“, beschrieb Tarjan weiter. Aber piaffieren könnte man auf ihr den ganzen Tag lang.

Alice Tarjan sagte, der Erfolg bedeute ihr besonders viel, weil er vor einer internationalen Jury mit Fünf-Sterne-Richtern stattfand. „Das sagt etwas aus!“

Frederic Wandres und Harrods konnten sich bereits zu Anfang der Turnierserie in Wellington fürs Finale der Future Challenge qualifizieren. Gestern hatte der talentierte Dunkelfuchs, der in Ankum schon Intermédiaire II gewonnen hat, Probleme in den Piaffen, den Zweierwechseln und bei einer der größten Klippen, die nur die Intermédiaire II bereithält: dem Mittelgalopp durch die Diagonale mit fliegendem Wechsel bei X.nike air jordan 1 factory outlet | nike air jordan 1 outlet

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.