WM Verden: Helgstrand-Hegemonie bei den Siebenjährigen

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Jovian, als er fünfjährig Weltmeister in Ermelo wurde. Passagieren konnte er schon damals. (© www.toffi-images.de)

Nun stehen auch die Finalisten der Siebenjährigen bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Verden fest. Einmal mehr: Stall Helgstrand in Front.

Diesmal waren es nicht nur die Pferde aus dem Stall Helgstrand, die die Ehrenrunde anführten, sondern auch das Ehepaar Helgstrand selbst. Der KWPN-Hengst Jovian v. Apache-Tango (Z.: E. T. Ten Bosch) schickt sich an, seinen Sieg von 2019 zu wiederholen. Erneut wird er von Andreas Helgstrand selbst vorgestellt, der nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass Jovian sein Lieblingspferd ist. Das kann man verstehen. Der imposante Dunkelbraune erhielt eine 10 im Trab, eine 9,8 im Galopp, eine 8 im Schritt, 9,3 für die Durchlässigkeit und 10 für die Perspektive. Zusammen mit den technischen Noten für die Vorstellung auf Prix St. Georges-Niveau ergab das 87,145 Prozent und den deutlichen Sieg.

Das Nachsehen hatte Andreas Helgstrands Frau Marianne Yde Helgstrand auf dem eleganten Dänischen Warmbluthengst Elverhøjs Raccolto v. Sezuan-Sandro Hit (Z.: Berith Nielsen). Raccolto kommt aus demselben Stamm, der einst auch die gefeierte WM-Silbergewinnerin Polka Hit Nexen hervorgebracht hat und kann seinen Großvater Temple Wind xx in seiner Erscheinung nicht leugnen. Die Bewegungsmechanik hat er hingegen eher vom Vater, dem Triple-Weltmeister Sezuan, von dem nichts mehr zu sehen ist, seitdem Dorothee Schneider ihn nicht mehr reitet. Aber Raccolto machte Papa Ehre: 9,3 im Trab, 9,8 im Galopp, 8,7 in der Durchlässigkeit, 9,5 für die Perspektive. Nur der Schritt kann da notenmäßig nicht ganz mithalten: 7,8. Das ergab zusammen mit den technischen Bewertungen 81,886 Prozent.

Eine ehemalige Mitarbeiterin des Teams Helgstrand fand sich auf Rang drei wieder: die Australierin Simone Pearce, die ja mittlerweile auf dem Gestüt Sprehe als Reiterin im Einsatz ist. Von dort kommt auch ihr Pferd, der kleine kompakte Hannoveraner Hengst Quando Unico v. Quantensprung-Fidertanz (Z.: Silke Groeneveld), der Sprehe zusammen mit dem Landgestüt Moritzburg gehört. Seine Gesamtnote von 81,709 Prozent setzte sich zusammen aus den technischen Wertungen von 75,357 und 72,697 Prozent zusammen mit 89,4 Prozent für die Qualität, die er mitbringt. Die wiederum ergaben sich aus einer 8,5 im Trab, 9,5 im Schritt, 9 im Galopp, 8,5 für die Durchlässigkeit und 9,2 für die Perspektive.

Weitere Ergebnisse

Andreas Helgstrand stellte nicht nur den Sieger vor, sondern auch die Stute auf Rang vier, die ebenfalls dänisch gezogene Queenparks Wendy, eine weitere Tochter des Sezuan aus einer Mutter v. Soprano-Solos Landtinus. Sie hatten mit ihren 81,240 Prozent das Feld lange angeführt. Besonders beeindruckt waren die Richter von ihrem Galopp: 9,5. Die restlichen Noten lauteten: Trab 8,8, Schritt 8,5, Durchlässigkeit 8,8, Perspektive 9,3.

Das zweitbeste Ergebnis eines deutschen Pferdes kam ebenfalls aus dem Stall Helgstrand, nämlich von dem Westfalen Eternity v. Escolar-Sir Donnerhall (Z.: Franz Remmersmann). Cathrine Dufour war dieses Jahr so mit Olympiavorbereitungen beschäftigt, dass sie den Beritt des Wallachs an die bei Helgstrand beschäftigte U25-Europameisterin Anne-Mette Strandby Hansen abgab, unter der Eternity nun auf 80,849 Prozent kam. Seine Stärken sind geblieben: Trab 9,5, Galopp 10,0. Schritt war hingegen immer der Knackpunkt, heute bewertet mit 7,5. In der Durchlässigkeit kam der Braune auf 8,5 und in der Perspektive gab’s wieder eine 9,5. Damit komplettierte das Paar die Top fünf.

Noch zwei weitere deutsche Pferde konnten sich auf direktem Weg fürs Finale empfehlen: Der ebenfalls westfälisch gezogene Senor Charming v. Stanford (Z. u. B.: Christine Schreiner) unter Kira Laura Soddemann mit 80,008 Prozent auf Rang sieben und die Rheinländer Stute Quiana v. Quaterstern unter Nicole Wego-Engelmeyer direkt dahinter (79,524). Letztere ist ein richtiges Familienprodukt, denn die Familie Wego hatte Quiana auch gezogen und ist auch nich Besitzerin.

Die Chance übers kleine Finale müssen sowohl der Ex-Bundeschampion Valverde (Westf. v. Vitalis) unter seiner neuen Reiterin und Besitzerin Yara Reichert als auch der NRW-Landbeschäler Zoom (Hann. v. Zack) mit Helen Langehanenberg nutzen. Valverde belegte mit 75,572 Prozent Rang 16. Zoom kam auf 71,349 Prozent, Platz 22.

Kleines Finale der Fünfjährigen

Man muss sagen, wer sich dieses Jahr fürs Finale der fünfjährigen Dressurpferde qualifizieren konnte, wäre möglicherweise in früheren Zeiten schon ein sicherer Medaillenkandidat gewesen, so hoch war die Leistungsdichte 2021. Nach den zwölf Pferden, die sich gestern auf direktem Weg das Ticket für Sonntag sichern konnten, kommen heute noch die drei Besten aus dem kleinen Finale hinzu.

Der Sieg ging mit 88 Prozent bzw. der Durchschnittsnote von 8,8 an Nicole Casper und den Oldenburger Hengst Bohemian v. Bon Coeur (Z.: ZG Schmitz-May). Die beiden waren gestern 13. gewesen, hatten den direkten Finaleinzug also knapp verpasst und holten das heute nach.

Apropos Stamm der Polka Hit Nexen, aus dem ging auch die zweitplatzierte Dänin Polka Fascination M v. Fürstenball unter Dennis Kjaer hervor (Z.: Sanne Mathiasen). Mit ihren 85,2 Prozent ist auch sie am Sonntag dabei.

Nummer drei der neuen Finalisten ist der KWPN-Hengst Luxuriouzz v. Johnson (Z.: W. Plomp) unter dem Ungarn Benedek Pachl mit 84,80 Prozent.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.men’s new jordans release dates | jordan outlet store chicago

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.