EM Dressur: Historische Niederlage des deutschen Teams

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Bei der Europameisterschaft in Turin mussten die deutschen Dressurreiter ihre erste Niederlage seit 35 Jahren hinnehmen. Mit insgesamt 222,083 Prozentpunkten ließen die niederländischen Reiter das deutsche Team (220,792) hinter sich, die Bronzemedaille ging an die schwedischen Reiter (208,000). Sie, wie auch die Mannschaften aus der Schweiz und aus Großbritannien haben sich damit neben den bereits vorqualifizierten Teams Deutschland und den Niederlanden die Startberechtigung für die Olympischen Spiele in Hongkong 2008 erritten.

Der Sieg der Holländer zeichnete sich bereits nach drei Reitern ab, Isabell Werth als letzte deutsche Starterin hätte 78 Prozent erreichen müssen, also deutlich mehr als ihre Dauerrivalin, die zweifache Olympiasiegerin Anky van Grunsven (NED), die mit 77,458 Punkten die Führung übernommen hatte. Ein Fehler gleich zu Beginn der Aufgabe machte diese Hoffnung schon zunichte, bevor Werth auf die Schlussgerade einbog: Satchmo galoppierte zu Beginn der Trabtraversale an. Zwar ging er den Rest der Aufgabe fehlerlos und gehorsam, aber nicht brillant. 76,750 Prozent reichten für Platz zwei, für Isabell Werth und das Team. Während die niederländischen Fans ihre Siegesfreude hemmungslos und lautstark auslebten, trösteten sich die deutschen Reiterinnen und ihre Begleitung. Es sollte halt nicht sein, sagte Dr. Uwe Schulten-Baumer, der als Trainer seiner Stieftochter Ellen mit dabei war. Irgendwann ist es mal gut, das ist kein Drama, sondern Sport, sagte Ann-Kathrin Linsenhoff, an vielen deutschen Championatssiegen beteiligt und diesmal als Besitzerin von Monica Theodorescus Pferd Whisper dabei.
Letztlich mussten die deutschen Dauersieger seit zwei Jahren mit diesem Tag rechnen. Mehrere starke Paare reiften heran, um die zweifache Olympiasiegerin Anky van Grunsven zu unterstützen. In Turin brachte van Grunsven mit einem fehlerlosen eher vorsichtigen Ritt auf dem Hannoveraner Salinero ihr Team in Führung. Hohe Noten bekam sie vor allem vom niederländischen Richter, der deutlich über seinen Kollegen lag. Hoch benotet wurde auch Imke Schellekens-Bartels auf Sunrise. Zwar unterlief ihr kein Fehler, aber das Pferd pinselte durchgehend mit dem Schweif. Championatsneuling Hans-Peter Minderhout auf Nadine hatte am ersten Tag bereits eine gute Vorlage gegeben, das Streichergebnis lieferte nach etlichen Fehlern Laurens van Lieren auf Ollright (68,542)
Die Deutschen konnten trotz vier guter Ritte die Noten der Niederländer nicht erreichen. Monica Theodorescu auf Whisper kam mit enttäuschenden 69.708 Prozent aus dem Viereck. Einen Fehler in den Galoppwechseln und ein weiteres Versehen ahndeten die Richter streng. Vielleicht ein bisschen zu streng, fand nicht nur Bundestrainer Holger Schmezer.
Zufrieden mit ihrem Championatsdebut war Ellen Schulten-Baumer, die auf Donatha mit einer guten fehlerlosen Runde mit 71,667 Prozent Platz sechs belegte. Im Grand Prix Special heute will die 28-Jährige beherzter auf Risiko reiten.
Nadine Capellmann auf Elvis setzte von Anfang an alles auf eine Karte, der Fuchs ging gehorsam und schwungvoll, wie man ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte. Aber auch ihr unterlief ein Fehler in den Galoppwechseln. Mit 72,417 Prozent, mit Platz fünf, lag sie deutlich unter den Erwartungen. Großen Anteil daran hatte der Richter aus den USA, der ihr rund vier Prozent weniger gönnte als seine Kollegen.
Alle vier deutschen Reiter sind heute für den Grand Prix Special qualifiziert, bei dem alle wieder bei Null anfangen. Wie bereits bei der Weltmeisterschaft in Aachen wird es auch einen Special-Europameister geben, plus einen zweiten Titel für den Sieger der Kür am Sonntag.

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