FEI sperrt brasilianischen Dressurreiter wegen Tierquälerei für drei Jahre

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Eigentlich hatte der Dressurreiter Leandro Aparecido da Silva von einem Start bei den Olympischen Spielen in Tokio geträumt. Seine Heimat Brasilien hat dort einen Einzelstartplatz. Doch nun muss der 45-Jährige die Konsequenzen für die Misshandlung des Ponys seiner Tochter tragen.

Im Sommer vergangenen Jahres verbreitete sich ein Video im Internet, auf dem ein großer Mann ein für ihn viel zu kleines Pony nicht nur reitet, sondern ihm dabei auch immer wieder hart im Maul ruckt. Später gab Leandro Aparecido da Silva zu, dass er der Mann auf dem Pony ist. Sein Tun kostet ihn nun sowohl die Chance, auf einen zweiten Olympiastart als auch auf einen zweiten Weltmeisterschaftsauftritt.

Nachdem der brasilianische Reiterverband gesagt hat, er könne in der Angelegenheit nichts unternehmen, weil sich das Geschehen nicht auf einem Turnierplatz abgespielt hat, hatte der Weltreiterverband FEI sich der Sache angenommen und ist nun zu einem Urteil gelangt.

Leandro Aparecido da Silva wurde für drei Jahre für Turniere gesperrt, muss 5000 Schweizer Franken Strafe zahlen sowie die Prozesskosten in Höhe von 2000 Franken.

Der Reiter hat nun 21 Tage lang Zeit, sich zu entscheiden, ob er das Urteil akzeptiert, oder ob er die Entscheidung vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS anfechten will.

Im vollständigen Urteil der FEI gibt Aparecido da Silva an, er habe das Pony korrigieren wollen, weil es ungehorsam war. Ehe die Filmaufnahmen entstanden, habe es seine jüngste Tochter gebissen. Nach seiner Korrektur habe das Pony den Kindern wieder „ohne zu zögern“ gehorcht.

Er vertritt die Ansicht, es habe sich bei dem Vorfall nicht um Tierquälerei im Sinne der Definition im Regelwerk des brasilianischen Reiterverbandes gehandelt, weil er dem Pony weder ein psychisches Trauma noch eine Verletzung zugefügt habe.

Was auf dem Video zu sehen ist, sei eine spezielle Korrekturmethode, die missverstanden worden ist.

Leandro Aparecido da Silva ist ein erfolgreicher Dressurreiter in Brasilien. 2008 nahm er an den Olympischen Spielen in Hongkong teil. 2018 vertrat er seine Landesfarben bei den Weltreiterspielen in Tryon. Darüber hinaus startete er dreimal bei Pan-Amerikanischen Spielen, holte 2014 einmal Mannschaftsgold und zweimal Bronze mit dem Team sowie zwei Einzelbronzemedaillen. Sein erfolgreichstes Pferd ist der 19-jährige Oldenburger Dicaprio v. De Niro-Canaster, ein Vollbruder zu dem gekörten und Grand Prix-erfolgreichen Duke of Oldenburg. Beide Pferde stammen aus der Zucht von Hergen Schweers.nike air jordan 1 mid outlet | cheapest air jordan 1 colorways

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Silke Sommer

    Das die FIA überhaubt mit einer Strafe reagiert, ist ein Wunder und wohl bereits als Fortschritt zu betrachten! Dennoch sind 3 Jahre für diese Zufügung von körperlichen Schmerzen und gleichzeitig seelischer Folter eines Tieres (Willen brechen wollen), welches dem Pony hier grundlos beigebracht wurden, da das Pony sichtbar keinerlei Ungehorsam zeigt, viel gering! Es handelt sich einzig und allein, um eine Züchtigung aus einen Rachegelüsten des Herrn da Silva heraus, welche er nach einem vermeintlichen Biss des Ponys an seiner Tochter, in diesem gewalttätigem Umgang mit dem Pony mutwillig entladen hat! Es war eine Tierquälerei aus reiner Heimtücke, da da Silva sich bereits mit dem Willen das Pony „zu erniedrigen und quälen“, auf selbiges gesetzt hat. Eine „Korrektur“ war niemals der Plan des Herrn da Silva, sondern er plante aus Wut auf den Biss es dem Pony „heimzuzahlen“. Für diese Art der körperlichen, qualvollen Züchtigung muss die Bemessung der Strafe eine andere sein! Das Strafmaß sollte ausgeschöpft und ein Verbot sowohl der Reiterlichen Laufbahn, als auch der Pferdehaltung AUF LEBENSZEIT lauten! Alles andere ist doch nur wieder eine Farce. Dieser Mensch hat seine Gefühle nicht im Griff und läßt seine Launen offenbar ungezügelt an den ihm anvertrauten Tieren freien Lauf. Indem man ihm weiterhin Pferdehaltung gestattet, toleriert die FIA, dass dieser Mensch weiterhin seine Quälereien in seinem verschlossenen Areal durchführt! Dies ist nicht akzeptabel! Der Mensch braucht Auflagen und Überprüfung. Wenn man dies so sieht, ist ganz klar, wie dessen Trainingsmethoden, auch die seiner Olympiapferde aussehen. Es ist ein für allemal Zeit, dass diese Zustände rigoros geahndet werden und dass die FIA nicht immer wieder einknickt und lächerliche Zeiträume ohne Pferdehalterverbot ausspricht und somit sich für das Pferd keine Verbesserung einstellt. Es ist ein Armutszeugnis.


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