Frauenpower beim Siegerpreis in der Frankfurter Festhalle

Von
Pferdesport Dressur

Isabel Freese und Vitalis. (© Toffi)

Isabel Freese und Vitalis gewinnen nach dem Nürnberger Burgpokal 2016 auch den Siegerpreis. Ingrid Klimke reitet mit Franziskus und Geraldine auf Platz zwei und drei.

Sie rocken die Festhalle! Isabel Freese und Ingrid Klimke haben das Publikum im Siegerpreis des Nürnberger Burgpokals zum Toben gebracht. Die Nase vorne hatte schließlich Isabel Freese mit Vitalis.

Weil Ingrid Klimke ihre beiden Pferde Franziskus und Geraldine vorstellte, startete sie zuerst mit „Franz“. Gänsehaut pur: Zu „Eye of the Tiger“ präsentierte sie den Hengst von Fidertanz in seiner Lieblings-Lektion: dem starken Trab, was den klatschenden Händen und den Stimmbändern der Zuschauer schon alles abverlangte. Aber es ging noch mehr. Dafür sorgten „Franz“ und Andreas schon. Nein, nicht Ingrid Klimkes Ehemann Andreas Busacker, der mit Tochter Philippa auf den Schultern am Einritt mitgroovte, sondern Andreas Gabalier. „Hulapalu“ war Franziskus‘ Song des Abends. Und seine Reiterin strahlte bis über beide Ohren und freute sich granatenmäßig – über ihr großartiges Pferd und die unbändige Begeisterung des Publikums. Der Gabalier – So langsam ist er aus der Reiterszene nicht mehr wegzudenken, das zeigt ja schon sein geplanter Auftritt als Gaststar bei Horses & Dreams nächstes Jahr. Da wird wohl auch Ingrid Klimke vor der Bühne stehen… Apropos Hulapalu. Ob sich Ingrid Klimke wohl von „Hulapalu“, dem Pferd, das bei Holger Hetzels Springpferde-Auktion Preisspitze wurde, inspirieren ließ? Denn nach ihrer Kür liefen schwups Franziskus‘ Besitzer Wilhelm Holkenbrink mit seiner Familie in die Halle, Stangen in den Händen, und bauten sich zu einem Sprung auf. Doch Franziskus war wohl etwas irritiert, sollte er doch hier eine Dressur-Kür zeigen, und stoppte vor dem Sprung. Beim nächsten Versuch klappte es und er flog nur so hinüber. Kein Wunder, springt er doch auch zuhause leidenschaftlich gerne über Cavaletti und Baumstämme. Eine 9,5 zückten die Richter für die Leistung des Paares.

Der Sieger

Dann war es Zeit für Isabel Freese und Vitalis. „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani erklang aus den Lautsprechern, als sie mit dem Dunkelfuchs-Hengst in die Halle trabte. Seine Vorzeige-Lektion, den starken Trab, zelebrierte sie mit Hingabe, die Zügel einhändig führend, mit der anderen Hand das Publikum anfeuernd. Das Bewegungspotential des Hengstes reichte jedoch als Animation allemal – aus der Schulter heraus mit einer unglaublichen Coolness trabte er durch die Halle, in perfekter Anlehnung, die Nase immer leicht vor der Senkrechten. Er schien zu sagen: „Hier bin ich richtig, seht her, wie großartig ich bin!“ Das sahen auch die Richter und vergaben die Höchstnote: 10,0! Wenn die Note schon einmal gezückt wurde, dann ist es in jedem Fall sehr lange her in der 25-jährigen Vergangenheit des Burgpokals. Ihren letzten Sieg im Siegerpreis feierte Isabel Freese, damals noch Bache, jedenfalls „nur“ mit einer 9,5, 2013 mit Riverdance.

Großes Herz

Diese Traumnote konnte Geraldine nicht erreichen. Ihre Wertnote: eine 9,4. Doch für ihr Interieur hätte sie den Sieg verdient gehabt, denn kein Pferd ist an diesem Abend so über seinen Schatten gesprungen. Sichtbar beeindruckt von der Kulisse und dem tobenden Publikum um sie herum, manchmal etwas ängstlich die Weihnachts-Dekoration anschielend warf sie ihr großes Herz voran und trabte einfach hinterher. Voller Vertrauen zu Ingrid Klimke. Und das in einer Kür, die alles andere als einfach war. Starker Galopp auf den Ausgang zu, daraus in die Pirouette. Kontertraversalen. Es war einfach schön, diesem feinen Pferd und seiner Reiterin zuzuschauen. Und wer weiß, wie sie in diesem Moment für ihre Reiterin kämpfte, bewunderte sie noch mehr für diese Vorstellung. Sie strahlt einfach von innen, deshalb hatte sich Ingrid Klimke auch für das Lied „Die immer lacht“ entschieden. Und mit „Chöre“ sang Mark Forster eine kleine Liebeserklärung im Namen der Reitmeisterin an die Stute: „Du bist das Ding für mich.“

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