Hongkong-Manipulationen: „Landesfürsten“ begehren auf, FEI-Kommission weist Lügen nach

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Hat Dr. Hanfried Haring, der frühere Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), das FFI-Tribunal angelogen, als er behauptete, in Hongkong 2008 nichts von den Machenschaften um das deutsche Springpferd Cornet Obolensky von Marco Kutscher bemerkt zu haben?

Nach Aussagen des deutschen Mannschaftstierarztes Dr. Björn Nolting gegenüber dem FEI-Tribunal war es in dem Moment nach dem ersten und vor dem zweiten Umlauf, als der Hengst nach einer nicht genehmigten  von der Pferdepflegerin applizierten Spritze mit Lactanase und Arnika kollabierte, nämlich nicht nur Missionschef Reinhard Wendt, der einen Rums hörte. Sondern die gesamte deutsche Verbandsspitze, als da sind Präsident Breido Graf zu Rantzau, Dr. Hanfried Haring, Springausschussvorsitzender Peter Hofmann und Springausschussmitglied Michael Rüping waren ebenfalls anwesend. Haring hatte später gegenüber dem FEI-Tribunal in einer telefonischen Anhörung behauptet, er habe zu dem Zeitpunkt auf der Tribüne gesessen. Der Antrag des FEI-Buraus, Haring bis zur Klärung der Umstände vorläufig zu suspendieren, erscheint nun in einem anderen Licht. Der Antrag wurde vom Tribunal abgelehnt mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen der Ethik-Kommission unter Vorsitz von Lord Stevens, die jetzt abgeschlossen sind. Der endgültige Bericht, in dem es um das Verhalten von Haring, Kutscher und Nolting geht, soll Ende August vorliegen. Es ging letztlich um den Vorwurf, dass der Reiter, der Tierarzt, und der Generalsekretär des deutschen Verbandes, zugleich Vorstandsmitglied der FEI, nicht verhindert haben, dass ein Pferd, das kurz zuvor einen Zusammenbruch erlitten hat, im zweiten Umlauf des Nationenpreises eingesetzt wurde. Es steht der Vorwurf der Misshandlung eines Pferdes im Raum.

Die Stevens-Kommission hat der FEI empfohlen, den Vorgang dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Internationalen Olympischen Komitee zu melden.  

Zugleich rumort es auch in den deutschen Verbänden. Vergangene Woche trafen sich die Vorsitzenden der Landesverbände mit der Spitze von FN und DOKR am Frankfurter Flughafen, um sich über fehlende Kommunikation und Machtmissbrauch zu beklagen und die Entmachtung des Spitzenverbandes zu fordern. Auch die Veranstalter, denen das TV-Aus droht, sind unzufrieden darüber, wie der Verband die Manipulationsfälle der letzten Monate behandelt und damit dem Image des Pferdesports geschadet hat.  Und die Ansicht von Professor Steiner, der die DOSB-Kommission  leitet, die die Dopingvorwürfe im deutschen  Pferdesport   untersuchen soll,  muss vielleicht auch noch mal überdacht werden. Der Reitsport sei strukturell nicht unredlich, hatte Steiner noch vor zwei Wochen in Warendorf bei einer Pressekonferenz versichert. Aber wie soll man es denn nennen, wenn die Leute in verantwortlichen Positionen lügen, dass sich die Balken biegen!!

Gabriele Pochhammer

 

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