Horses & Dreams: Kürsieg für Matthias Rath mit Totilas

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Persönliche Kür-Bestleistung: Matthias Alexander Rath mit Totilas.

Hagen a.T.W. 29.04.2012 Horses & Dreams Dressur Grand Prix Kür: Matthias Alexander Rath (GER) und Totilas Foto: Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© www.rauphoto.de)

Es hagelt weiter persönliche Bestleistungen in Hagen – auch in der Kür. 88,025 Prozent erhielt Matthias Alexander Rath mit Totilas für seine neue Kür – persönlicher Rekord. Doch die Entscheidung war mehr als knapp: weniger als einen halben Prozentpunkt Vorsprung hatte Rath vor Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris. Glückliche Dritte wurde verdient Kristina Sprehe mit Desperados.

Piaffen nach Michael Jacksons „beat it“, ein tolles Piaffe-Passage-Traversalenspiel auf der Mittellinie und gute Verstärkungen – das stand am Ende auf der Habenseite von Matthias Alexander Rath, der erstmals eine selbst entwickelte Kür mit Totilas zeigte. Schmissige Klänge, gut abgestimmt auf die Linien und Lektionen, sorgten für rekordverdächtig hohe B-Noten, hier lagen die Richter zwischen 88 und 96 Prozent in ihrer Wertung. Auf der Sollseite steht trotz der Rekordnote weiterhin die enge Halsung des Pferdes, besonders in den versammelten Galopplektionen. Die Zweierwechsel gerieten etwas schwankend, auch der Schweif war viel in Bewegung. Kleine Wechselfehler, einmal nach dem starken Galopp und einmal zwischen den Galopptraversalen, kamen hinzu. „Gestern war ich sehr, sehr zufrieden, heute bin ich sehr zufrieden“, urteilte Rath selbst über seinen Ritt. Heißt im Klartext: Gestern war’s besser. Die Diskussionen über das Abreiten am Vortag könnten dazu beigetragen haben, dass die Aufwärmphase vor der Kür anders aussah: Rath begann mit einer langen, lösenden Galopp-Phase, in der der Gribaldi-Sohn zwar etwas tief, aber mit langem Hals geritten wurde. Es folgten sehr viele Trab-Schritt-Übergänge, immer wieder unterbrochen von Schrittpausen. Lediglich in der späteren Trabtour war der Hengst etwas eng – aber von „low, deep and round“ keine Spur. Paul Schockemöhle, der wie am Vortag beim Abreiten dabei war, gab sich ungehalten: „Wer über das Abreiten von Samstag diskutiert, hat keine Ahnung. Ich hatte daran nichts auszusetzen.“ Rath selbst wirkte etwas müde, als er sagt: „Ich kann mit Totilas machen, was ich will – es gibt immer Leute, die sich beschweren. Ich habe vor langer Zeit aufgehört zu versuchen, alle glücklich zu machen.“
Völlig neu war auch die Kür von Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris: Afrikanische Klänge dominierten, die Motive waren dem Musical „König der Löwen“ entnommen. Eine sehr anspruchsvolle Linienführung und sehr schwere Lektionsfolgen, z.B. Schritt aus der Piaffe, trugen viel dazu bei, dass die Britin sogar bei zwei Richtern an erster Stelle gesehen wurde – 87,6 Prozent und viel Applaus waren der Lohn. Abgesehen von der zeitweise etwas engen Halsung waren die Piaffen und Passagen sehr gelungen – denn Mistral Hojris beherrscht die Mischung aus Trag- und Schubkraft perfekt. Er federte mit viel Schwung in den auf der Stelle getanzten Piaffen, mit sehr aktiver Hinterhand und im Takt absolut sicher. Sie selbst war noch nicht ganz zufrieden: „Ich musste mich noch sehr auf die neue Linienführung konzentrieren und Alf wusste durch die noch ungewohnte Linienführung nicht immer genau, wie es weitergehen sollte“, analysierte sie nach ihrem Ritt. Aber passend zu ihrer Kürmusik macht sie sich keine Sorgen – so lautet nämlich, frei übersetzt, das musikalische Leitmotiv ihrer Kür. Auf afrikanisch: „Hakuna matata“…

Sorgenfrei kann auch die Drittplatzierte der Prüfung, Kristina Sprehe, in die Zukunft blicken. Der erste Druck beim Start gegen die große Konkurrenz ist überstanden, hier ist die persönliche Bestleistung ja quasi kein Wunder, denn die Kür der 25-Jährigen war eine Premiere. Zu 80-er-Jahre-Beats zeigte das Paar eine frische Kür mit vielen freien, offenen Linien und doppelten Galopp-Pirouetten. Zum Ende geriet die Passage-Piaffe-Tour zu einem ansprechenden Linienspiel quer über das Viereck. Wenngleich die nervenstarke Reiterin zugab, vor so einer großen Prüfung etwas aufgeregter zu sein – „im Viereck ist eigentlich alles wie immer. Und Desperados vermittelt mir immer ein sicheres Gefühl.“

Erneut konnten die Dänen gute Punkte holen, die Plätze vier und fünf gingen an Sidsel Johansen mit Schianto (79,375) und Lisbeth Seierskilde mit Raneur. Der Trainer der Dänen, Rudolf Zeilinger, kann im Olympiajahr personell aus dem Vollen schöpfen – „wir stehen sehr gut da“, freute er sich nach den Ergebnissen. Hinter Victoria Max-Theurer mit Eichendorff (77,925) freute sich Nadine Capellmann mit einer über den Winter weiter entwickelten Girasol über Rang sieben (77,75). Die elfjährige Gribaldi-Tochter präsentierte sich kernig, aber konzentriert und ist auf einem guten Weg, eine gelungene Mischung aus Ruhe und Kraft zu finden. 
Uneinigkeit unter den Richtern gab es vor allem in den B-Noten (künstlerische Note): So erhielt Isabell Werth, die am Ende mit 73,85 Prozent auf Rang zwölf landete, Noten zwischen 69 (Richter bei C, Christoph Hess) und 83 Prozent (Richter bei B, Katrina Wüst) – 14 Prozent Unterschied! Damit hätte Hess die Reiterin auf Rang 14 gesehen, Wüst dagegen auf Rang 8. Große Differenzen in den B-Noten – acht bis neun Prozent – gab es auch bei Kristina Sprehe, der Schwedin Rose Mathisen und Matthias Alexander Rath, hier allerdings war der Einfluss nicht so gravierend auf die Rangierung (Platzziffern). 
Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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