Infektiöse Anämie-Viren im Kampf gegen Parkinson

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Die Parkinson-Krankheit, auch Schüttellähmung genannt, gilt als unheilbar. Nun gibt es Hoffnung. Der Zustand von 15 Testpersonen konnte mit einer gentechnisch manipulierten Form des Virus verbessert werden, das beim Pferd Infektiöse Anämie auslöst.

Weltweit sollen rund fünf Millionen Menschen unter Parkinson leiden. Prominente Beispiele sind die Boxer-Legende Muhammad Ali und der Hollywood-Schauspieler Michael J. Fox. Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, die sich in unkontrolliertem Zittern, Muskelstarre, verlangsamten Bewegung und Haltungsinstabilität äußern kann. Bei Betroffenen sterben nach und nach die den Botenstoff Dopamin produzierenden Nervenzellen in der sogenannten Substantia nigra ab, einer Struktur im Mittelhirn. Das wirkt sich letztendlich auf die Bewegungszentrale im Gehirn aus. Bisherige Medikamente zielten daher darauf ab, die Dopamin-Ausschüttung anzuregen. Das funktioniert aber nur so lange noch Zellen da sind, die Dopamin freisetzen können. Da diese jedoch nach und nach absterben, wird auch die Behandlung letztendlich ineffektiv.

Die Behandlung mit dem genmanipulierten Infektiöse Anämie-Virus zielt nun darauf ab, andere als die eigentlich dafür vorgesehenen Zellen zur Dopamin-Produktion zu bringen. Entdeckt wurde das Phänomen von Professor Nicholas Mazarakis vom Imperial College in London. Nachdem die ersten Tests mit Affen erfolgreich über die Bühne gingen (hierfür zeichnet die Universität Paris verantwortlich), fand man 15 menschliche Patienten, die sich dem Experiment mit dem neuartigen Medikament unterzogen haben. Es handelte sich sämtlich um Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium, denen im Rahmen einer einzigen Operation das Virus ins Gehirn injiziert wurde. Das war vor vier Jahren. Seitdem hat man die Patienten begleitet. Das erste Fazit ist positiv: Der Zustand der Patienten hat sich im Durchschnitt um 30 Prozent verbessert. Wobei es scheint, als habe die höchste Dosis auch den besten Effekt erzielt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Dopamin in Gehirnregionen produziert wurde, wo dies zuvor noch nie der Fall war. Nun gehen die Studien weiter, aber die Wissenschaftler sind guter Dinge, hier ein wirksames Mittel gegen Parkinson gefunden zu haben.

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