Distanzreiten: Totes Pferd bei Sheik Maktoum UK Endurance Championship

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H.H. Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum UK Endurance Festival 2018 (© https://eustonparkendurance.co.uk)

Bei dem höchstdotierten Turnier für Distanzreiten in Europa, dem H.H. Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum UK Endurance Festival 2018, ist ein Pferd zu Tode gekommen. Die Stute Perla überlebte den 120-Kilometer-Ritt nicht.

Es sind zwei dürre Standardsätze, die den Tod des Pferdes auf dem 120-Kilometer-Ritt im Rahmen des großen Distanzevents, auf der Homepage des UK Endurance Championship, verkünden: „Mit großer Traurigkeit müssen wir bekanntgeben, dass Perla CPS geritten von Omar Blanco Rodrigo (ESP) und im Besitz von Juma’s Team S.L., während der Teilnahme am CEIO2* in Euston Park, Suffolk, kollabiert und gegen ca 15:30 Uhr am 18. August 2018 verstorben ist. Eine weitere Mitteilung wird nach der Obduktion veröffentlicht werden.

Die Großveranstaltung hat diverse Ritte im Programm, darunter auch ein CEIO2*, also einen Nationenpreis. Genau in dieser Prüfung kam Perla CPS um. Auf der Homepage des Events wird darauf hingewiesen, dass dieser Ritt ein vom Weltreiterverband (FEI) anerkannter Nationenpreis sei. Wer daran teilnehmen wolle, müsse ein Pferd mit FEI-Pass haben. Wer nicht über einen solchen Pass verfüge, könne sich ja für das CEI1* entscheiden, dort lockten fantastische Vergünstigungen und Preisgelder. Die Großveranstaltung, die der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed al Maktoum, zu dessen diversen Ehefrauen auch die ehemalige FEI-Präsidentin Prinzessin Haya von Jordanien zählt, sponsert, wirbt mit Geldpreisen von einer Million Euro und 550 Gratisboxen. Angeboten werden dafür diverse Rennen, vom Ponyclub bis zum 160-Kilometer CEI3*.

Die tödlich verunglückte Angloaraberstute Perla CPS hatte laut FEI-Pferdeliste bisher sieben Ritte bestritten, davon hatte die Zehnjährige fünf beendet. Einen 120-Kilometer-Ritt im September konnte sie gewinnen, einmal war sie Zweite über 90 Kilometer im Januar 2018. Im März war für sie auf einem 160-Kilometer-Ritt nach der dritten Runde Schluss. Damals hatte Omar Blanco Rodrigo, der mit der spanischen Mannschaft 2017 Europameister geworden war, bereits im Sattel der Stute gesessen. Der 27-Jährige reitet sei 2011 bei internationalen Distanzritten.cheap air jordan 1 mid | air jordan 1 mid release dates 2023

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

  1. Vanessa Domberger

    Wie lange wollen die Verantwortlichen diesem Treiben noch zusehen? Die betreffenden Reiter und Pferdebesitzer sollten sich schämen! Und jeder, der ein solches Event besucht – ebenfalls. Wo bleibt die Moral und wo bleibt unser Verantwortungsbewusstsein? Tiere völlig unnötig zu quälen ist einfach nur beschämend und erbärmlich!

  2. Amena Rauf-Vater

    Wieder Stimmungsmache hier („diverse Ehefrauen“- der Scheich hat zwei- also weniger Parallelfrauen als viele Europäer…- und was hat das überhaupt mit der Sache zu tun- der Reiter ist Spanier) und weiter keine gleichartige Kritik an den vielen toten Pferden im Vielseitigkeitssport. (ich finde es in beiden Fällen schlimm und unnötig).
    Könnte es an der Nähe von Frau Pochammer zum VS-Sport liegen, dass in den beiden Sportarten mit unnötig vielen toten Pferden IMMER mit zweierlei Maß gemessen werden? Schade- unabhängiger erst zu nehmender Journalismus geht anders.

    • Heidi

      Jedes tote Pferd, unabhängig von der Sportart, ist beklagenswert. Würde aber mal vorschlagen, Sie beschäftigen sich etwas näher mit den Umständen und Zuständen fūr Endurance Pferde…..vor allem in einigen Ländern….

      • Amena Rauf-Vater

        Guten Tag, es reicht, mal vor der eigenen Tür zu kehren! Es ist wie bei den „Nutztieren“- es wird gern auf andere Länder gezeigt, während die Zustände in EU-Schlachthöfen die Grenzen der Vorstellungskraft oft sprengen.
        So auch in vielen europäischen Sportställen. Da müssen dann nicht noch tote Pferde im Wettkampf hinzukommen- und es ist dringend nötig, insbesondere den VS-Sport sehr kritisch zu beleuchten. Fragen Sie mal viele Tierärzte, was den Pferden dort abverlangt wird- ohne Not- oder befinden wir uns im Krieg? Wenn wir das gelöst haben, können wir auf andere zeigen…(völlig unabhängig davon, wieviele Frauen der Hauptsponsor eines Events gerade unterhält…).

        • Carmen Fischer

          Nun als Tierarzt sehe ich auch eine ganze Menge Koppelverletzungen, wann hört endlich diese verbrecherische Gefährdung unschuldiger Pferde auf?
          Also bevor wir uns hier populistisch über andere erhöhen (medizinisch, moralisch) sollten wir doch bitte mal die Faktengrundlage prüfen und die Obduktion abwarten. Ich finde wenn unsere Gesellschaft im Moment eines im Überfluß hat, dann ist es ideologische Verklärung und emotionale Vorverurteilung von Sachverhalten ohne die genauen Fakten und verschiedenen Blickwinkel zu betrachten.
          Also erstmal vor der eigenen Tür kehren Frau Rauf-Vater 😉

    • Astrid

      Der Reiter war Spanier, das ist richtig. Das Pferd gehörte aber zum Stall des jahrelangen Trainers von Maktoums Distanzpferde. Einem Spanier. Ich möchte behaupten, der weiss was alles möglich ist. Primär ebenfalls, dass ein paar Wochen davor aus dem selben Stall ein Pferd, auf einem Maydan/Maktoum Ritt, nach dem Wettkampf quasi kollabiert ist und selbständig nicht mehr laufen konnte. Erst nach 3! Tagen Behandlung ging es ihm wieder gut

    • Astrid

      Maktoum hat es geschafft die UAE Verhältnisse nach Europa zu bringen. Letzte UAE Saison Winter 2017/18 starben dort nachweislich 22! Pferde. Kollabiert, Beine gebrochen usw.. Vom nachgewiesenen Doping aus diesen Ställen Mal ganz abgesehen. Regelverstöße und eine blinde FEI machen diesen Sport kaputt.
      Wer zahlt schafft an sagt man, aber auf Kosten der Pferde und Aller die diesem tollen Sport anständig betreiben

  3. Dani Gyger

    Allgemein hört man viel negatives im Pferdesport in letzter Zeit.
    Es liegt aber vorallem auch daran das Handy,Internet heute in jeder Situation(Turnier,Abreiteplatz)da sind und abgeknippst wird.Was zum einen gut ist um die Missstände zu klären.
    Oft ist aber ein Foto auch eine Momentaufnahme und schwierig dann da die wirkliche Situation abzuschätzen.
    Allerdings finde ich schon das die Verbände handeln müssen,denn schon jetzt sind viele dieser Verbände und Richter unglaubwürdig geworden.Es kommt einem manchmal vor als stehen die Mühlen still.Vorallem wenn die angeprangerten hohe (Persönlichkeiten) sind oder Reiter mit grossem Namen.Dann wird oft (zu oft)weg gesehen und alle erdenklichen ausreden gesucht und es verläuft im Winde.
    Das ganze muss überdacht werden und es muss wieder eine Fairness herrschen gegenüber dem Pferd.Vorallem auch wegen der vielen fairen Reitern.Reitern die ProHorse denken und für die es nicht nur ein Gerät ist.


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