Donaueschingen: Deutschlands EM-Fahrer liegen auf Goldkurs!

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Pferdesport-Fahren

Michael Brauchle, Europameister von 2015, hat zu seiner alten Form zurückgefunden und ließ heute im Gelände die Konkurrenz mühelos hinter sich. (© www.toffi-images.de)

Ein schöneres Geburtstagsgeschenk konnten die deutschen Vierspännerfahrer ihrem Bundestrainer Karl-Heinz Geiger, der heute 55 Jahre alt wurde, nicht machen: Bei der Europameisterschaft in Donaueschingen führt das Team mit Michael Brauchle, Anna Sandmann und Georg von Stein nach dem Geländetag in der Nationenwertung.

Nach der Dressur noch hinter den Niederländern rangierend, erfüllten alle drei Teammitglieder die in sie gesetzten Hoffnungen und lieferten Top-Ergebnisse im Marathon. Am Ende setzten sie sich damit an die Spitze der zehn angetretenen Nationen.

Michael Brauchle kehrte „gerade zu seiner alten Marathon-Form zurück“, wie Karl-Heinz Geiger strahlend registrierte. Mit 105,65 Punkten fuhr Brauchle das beste Ergebnis in der anspruchsvollen Geländefahrt ein. „Meine Pferde haben einen Top-Job gemacht“, lobte er sein Gespann, in dem mit der Stute Carola lediglich ein erfahrenes Pferd geht, die anderen drei sind jung und ohne Championats-Erfahrung auf diesem Niveau.

An zweiter Stelle platzierte sich mit 106,48 P. der Niederländer Bram Chardon. Drittbester im Gelände war Georg von Stein, 107,74 P. „Das Gelände hier liegt mir einfach, die Pferde kennen das rauf und runter von Zuhause“, erklärt er seinen Erfolg.

Anna Sandmann, die ihr erstes Championat im Vierspänner bestreitet, rechtfertigte das vom Bundestrainer in sie gesetzte Vertrauen und fuhr im Marathon auf Platz acht (114,07 P.). Routine und internationale Erfahrung hat die 23-Jährige allerdings, denn sie hat schon als 15-Jährige an der Weltmeisterschaft der Zweispänner teilgenommen.

Ein sehr gutes Ergebnis lieferte auch Markus Stottmeister, der EM-Debütant aus Bösdorf in Sachsen-Anhalt. Noch vor wenigen Wochen war er Dritter bei den deutschen Jugendmeisterschaften, in Donaueschingen fuhr er auf den 13. Platz im Marathon.

Niederländer im Pech

Bei den hoch gehandelten Niederländern lief es dagegen gar nicht. Zwar konnte sich Bram Chardon nach Platz drei in der Dressur und dem zweiten Platz im Marathon in der Einzelwertung an die Spitze setzen (150,46 P.), sein Vater Ijsbrand schied jedoch im Gelände aus, seine Kutsche war in Hindernis fünf umgekippt. Der Titelverteidiger war zu dicht an einen Baum gefahren. Fahrer, Beifahrer und Pferde blieben unverletzt, Chardon schied jedoch aus der Mannschaftswertung aus.

Sein Mannschaftskamerad Koos de Ronde lieferte zwar die schnellste Zeit in den Hindernissen, kassierte jedoch in Phase A, der Strecke, die in einer bestimmten Zeit gefahren werden muss bevor die Gespanne in die Hindernisstrecke einfahren, 35,75 Strafpunkte. Das Team fiel damit in der Mannschaftswertung auf den vierten Platz zurück.

Medaillen in Reichweite

Die wird mit einem respektablen Vorsprung von 15 Punkten vom deutschen Team angeführt (309,55 P.), auf den zweiten Platz haben sich die Belgier vorgeschoben (324,74 P.). Auf dem dritten Rang rangieren die Franzosen (329,69 P.) vor allem dank des Dressursieges ihres besten Fahrers Benjamin Aillaud. Der beendete den Marathon mit 112,09 P. auf dem fünften Platz und rangiert nun an zweiter Stelle in der Einzelwertung (154,67 P.).

Auf Medaillenkurs ist Georg von Stein auf Rang drei (155,32 P.). Michael Brauchle hat mit seinem Sieg im Marathon etliche Plätze gutgemacht und rangiert nun auf Platz fünf in der Einzelwertung (162,15 P.). Damit ist er nur einen Hauch besser als seine Teamkameradin Anna Sandmann, die ihm mit nur 0,1 Punkten Rückstand auf Platz sechs folgt. Ihr Vater Christoph steht an achter Stelle der Einzelwertung (169,42 P.)

Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim CHIO in Aachen sehen sich die deutschen Fahrer bei der EM im eigenen Land nach zwei Teilprüfungen in Führung liegend, das ist eine faustdicke Überraschung. Die Geburtstagsfeier des Bundestrainers musste angesichts des vor ihnen liegenden Kegelfahrens noch etwas gebremst ausfallen. Der heutige Erfolg sorgt hoffentlich für den nötigen Rückenwind, sodass am Ende eine große Party steigen kann!

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Christine Meyer zu HartumRedakteurin

Expertin für den Fahrsport mit eigener Erfahrung sowohl auf dem Bock als auch als Turnierorganisatorin. Westfälische Züchterin mit erfolgreichen Kindern in Pferdesport und -zucht. Reitwartin und Ansprechpartnerin in der Rubrik „Leser fragen, Experten antworten“. Berichterstatterin über internationale Voltigierevents von vielen Welt- und Europameisterschaften.