Dubai: Zwei weitere tote Distanzpferde

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Distanzrennen

(© www.toffi-images.de)

Es nimmt kein Ende – gestern kamen bei einem Qualifikationsritt in Dubai zwei weitere Pferde ums Leben.

Auf einer 40 Kilometer-Strecke in der Dubai International Endurance City (DIEC), die dem Herrscher von Dubai gehört, Scheich Mohammed al Maktoum, dem Mann der ehemaligen FEI-Präsidentin Haya von Jordanien, erlitten zwei Pferde sogenannte „Catastrophic Injuries“ (CI). Damit sind Brüche gemeint, aufgrund derer die Pferde eingeschläfert werden müssen. Mit diesen beiden Pferden kamen in der Wintersaison 2016/17 sechs Pferde bei Distanzritten in der arabischen Wüste ums Leben.

Pippa Cuckson, eine britische Journalistin, die sich große Verdienste um die Aufklärung der Vorgänge bei Distanzrennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten erworben hat, berichtet von Beobachtern nach deren Zeugenaussagen noch deutlich mehr Pferde während dieser Ritte ums Leben kommen würden. Diese würden jedoch zur Seite geschafft und dann eingeschläfert, damit sie nicht in den offiziellen Statistiken auftauchen. Cuckson sagt: „Seit Januar 2016 werden Reiter, die ein Pferd in einem Rennen töten, gesperrt. Es gibt also guten Grund für die Reiter, den Tod eines Pferden zu verheimlichen.“

Der gestrige 40 Kilometer-Ritt im DIEC war kein Rennen. Es handelte sich um einen Qualifikationsritt, bei dem ein Durchschnittstempo von 16 km/h gefordert war. Zeugen berichteten jedoch, dass viele Reiter das Rennen in „ihrem gewohnten halsbrecherischen Tempo“(Pippa Cuckson) begonnen und dann später so lange gebummelt hätten, bis sie mit 16 km/h im Durchschnitt durchs Ziel reiten konnten.

Laut FEI-Vorgaben dürfen die Starterfelder nicht größer als 150 Pferde sein. Daran wurde sich jedoch in diesem Jahr nicht mehr gehalten. Jedes Rennen sei mit ungefähr doppelt so vielen Startern besetzt gewesen.

FEI in der Zwickmühle

Es gibt in den Vereinigten Arabischen Emiraten aber auch positive Entwicklungen in Sachen Distanzsport. So gibt es in Al Wathba, dem Distanzsportzentrum von Abu Dhabi, das Scheich Sultan al Nahyan gehört, Berichte von „nur“ einem toten Pferd während der Wintermonate. Und in Boudhieb, wo Scheich Sultan al Nahyan selbst Initiative ergriffen und strenge Regeln für die Rennen aufgestellt hat, kam es bislang noch zu keinem Todesfall. Die rigideren Maßnahmen scheinen also zu greifen. Das Problem ist nur: In Dubai tut man offenbar das genaue Gegenteil. Das stellt den Weltverband FEI vor ein Problem, denn es kann die Vereinigten Arabischen Emirate nicht mehr als Ganzes bestrafen. Das würde bedeuten, dass auch die positiven Entwicklungen in Boudhieb ungewollt sanktioniert werden würden.  

2015 hatte der Weltverband die UAE für vier Monate aufgrund diverser Skandale rund um den Distanzsport für vier Monate suspendiert. Im Sommer desselben Jahres wurde der Verband zunächst wieder aufgenommen, da man sich reumütig zeigte und bereit war, auf alle Forderungen der FEI einzugehen. Verträge wurden unterschrieben und die Weltmeisterschaften 2016 in Dubai geplant. Doch nachdem es im Frühjahr 2016 in Al Wathba einen weiteren Skandal gab, weil Pfleger auf die Strecke gerannt waren, um fünf erschöpfte Pferde in einem Rennen für Nachwuchsreiter buchstäblich weiter zu prügeln, wurden die UAE erneut für eine Woche gesperrt. Allerdings hatte hier auch die FN der UAE eingegriffen und selbst Strafen verhängt. Man unterzeichnete weitere Verträge. Die UAE wurden wieder aufgenommen. Im März weigerte man sich im DIEC, wo die Weltmeisterschaften hätten ausgetragen werden sollen, bei einem Testritt für die WM die von der FEI verlangten Maßnahmen zum Schutz der Pferde vorzunehmen. Daraufhin wurde der Testritt gestrichen. Und wenige Wochen später beschlossen, auch die WM an anderer Stelle auszutragen.

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  1. Steffi Wilxmann

    Das ist doch kein Sport, das ist widerlich. Vielleicht sollte man die Reiter mal ohne Pferde über diese Strecken prügeln, dann würden sie vielleicht merken, was sie den Tieren abverlangen.
    Für solche Leute empfehle ich Tennisschläger, wenn sie die zerstören, ist das nicht so schlimm, nur Verantwortung für lebende Tiere darf man ihnen nicht geben. Es wird Zeit, dass die FEI sich entweder ganz von dieser Disziplin im arabischen Raum distanziert oder wirklich wirksame Schritte einleitet, die so etwas verhindern.

  2. Zell Jürgen

    Da das Distanzreiten ebenfalls der FN/DOKR unterliegt, vermisse ich ein eindeutiges Statement oder Anträge der deutschen FN in Richtung FEI, sich hiervon klar und offiziell zu distanzieren. Offenbar tun sich aber alle FN´s in Europa mit solchen Statements schwer, da die arabischen Staaten fast in jede hochkarätige Veranstaltung Geld hineinpumpen. Dies nicht nur im Distanzsport.

    Die Mehrzahl der deutschen Distanzreiter distanzieren sich deutlich von solchen Missständen, aber bei der FEI kommt davon nichts an.

    Zum Vergleich zu 5 toten Pferden in den UAE (vereinigte Emirate) innerhalb weniger Wochen: In Deutschland starben während Distanzritten in 10 Jahren 2 Pferde. Eines nach einem Ausbruch in der Nacht vor dem Ritt auf einer Autobahn, ein Anderes stürzte einen Abhang hinunter nachdem sich die Reiterin in alpinem Gelände verritten hatte. Tragisch und sicher zwei zuviel, aber nicht „zu Tode geritten“ wie in den Gruppe 7 Ländern.


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